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KfW-Analyse: Corona-Virus belastet die deutsche Konjunktur

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Der Ausbruch des Corona-Virus könnte die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen. Das geht aus einer aktuellen Analyse der KfW hervor. In ihrem aktuellen Konjunkturkompass rechnen die Analysten mit einer andauernden konjunkturellen Stagnation im ersten Quartal. Doch selbst diese Prognose unterliege erheblichen Abwärtsrisiken.

Vorübergehende Stagnation bei glimpflichem Verlauf

„Aufgrund des Ausbruchs des Corona-Virus in China dürfte sich die Stagnation im ersten Halbjahr zunächst fortsetzen“, heißt es in einer Mitteilung der KfW. Mit einem spürbaren Anziehen der Quartalswachstumsraten sei erst wieder ab dem Sommer zu rechnen. Für das gesamte Jahr 2020 erwartet KfW Research infolgedessen einen Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) von nur noch 0,8 % (Vorprognose: +0,9 %). In seiner Erstprognose für 2021 geht KfW Research von einer Beschleunigung des Wachstums auf 1,3 % aus.

Die Analysten unterstellen in dieser Prognose allerdings einen glimpflichen Verlauf und gehen davon aus, dass die Corona-Epidemie schwerpunktmäßig auf China begrenzt bleibt und in einigen Wochen abflauen wird. In diesem Fall sei relativ rasch mit einer Erholung der chinesischen Wirtschaft zu rechnen, so dass nachhaltige Störungen in den globalen Wertschöpfungsketten nicht zu erwarten seien.

Erhebliche Abwärtsrisiken bei stärkerer Ausbreitung

KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib warnte aber zugleich vor erheblichen Abwärtsrisiken je nach Verlauf der Pandemie: „Sollte die Corona-Epidemie länger andauern und auch andere Weltregionen stärker in Mitleidenschaft ziehen, werden gravierende Auswirkungen auf den Außenhandel und die Wertschöpfungsketten wahrscheinlicher, denen die deutsche Industrie besonders ausgesetzt ist.“ Eben danach sieht es angesichts der zunehmenden Ausbreitung des Virus in Europa und anderen Teilen der Welt derzeit aus.

Corona-Virus nicht das einzige Konjunkturrisiko

Laut dem KfW-Konjunkturkompass ist die Corona-Epidemie zurzeit wohl das größte, jedoch nicht das einzige Konjunkturrisiko. Die handelspolitischen Risiken sind zwar verblasst, aber nicht verschwunden. Nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs müssen nun bis Ende 2020 die künftigen Beziehungen erfolgreich verhandelt werden. Ansonsten würden ab Anfang 2021 Zölle und Quoten den europäisch-britischen Handel hemmen. Des Weiteren könnte Deutschland noch immer von US-Sonderzöllen auf europäische Autos und Autoteile getroffen werden.

Es gibt auch Gründe für Optimismus

Vor allem mit Blick auf 2021 sieht Köhler-Geib jedoch auch gute Gründe für eine Erholung der Konjunktur: „Im kommenden Jahr dürfte das Weltwirtschaftswachstum wieder etwas höher ausfallen und unseren Exporten neue Impulse geben. Die deutsche Industrie sollte dann wieder etwas kräftiger wachsen, da sie von der günstigeren Auslandsnachfrage profitiert. Dies wird die Unternehmensinvestitionen anregen. Gleichzeitig stärkt die Teilabschaffung des Solidaritätszuschlags ab 2021 die private Kaufkraft.“