Kabel BW bietet Telefonieren über Fernsehkabel an
Stand: 02.08.2004
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Heidelberg (dpa/lsw) - Der baden-württembergische Netzbetreiber Kabel BW bietet nach eigenen Angaben als bundesweit erstes Unternehmen seiner Art das vollwertige Telefonieren über Fernsehkabel an.
Voraussetzung für die neue Technologie, die zunächst nur in bestimmten Regionen des Landes verfügbar ist, sind ein Kabelanschluss von Kabel BW und ein High Speed Internet-Anschluss des Unternehmens. Der Kunde benötige dann keinen Telekom-Festnetzanschluss mehr. "Damit haben über 630 000 Haushalte in Baden-Württemberg zum ersten Mal die Möglichkeit, einen Telefonanschluss bei einem alternativen Anbieter mit eigener Infrastruktur zu beziehen", sagte der Vorsitzende der Kabel BW-Geschäftsführung, Georg Hofer.
Kabel BW bietet die "Telefonie" genannte Technologie in den dafür geeigneten Regionen nach eigenen Angaben bereits seit sechs Monaten an. Bislang sei es den Kunden aber nicht möglich gewesen, ihre Festnetz-Nummer ins Kabel BW-Netz "mitzunehmen". Sie hätten stattdessen vom Unternehmen eine Nummer zugewiesen bekommen, die allerdings nicht ins Telefonbuch habe eingetragen werden können. Künftig könne der Kunde mit seiner alten Nummer zum BW-Netz wechseln, sagte ein Unternehmenssprecher. Damit sei der BW-Telefonanschluss "vollwertig".
"Mit dem vollwertigen Telefonanschluss sorgt Kabel BW für echten Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt", sagte Hofer. Nach Unternehmensangaben nutzen bereits 75 Prozent aller High Speed Internet-Kunden des Netzanbieters das Angebot. Damit sei das Unternehmen führender Anbieter von Telefonanschlüssen via Breitband- Kabel in Deutschland. Die Tarife für Telefonate ausserhalb des BW- Netzes sollen ab einem Cent pro Minute beginnen.
Von den 3,2 Millionen Kabelhaushalten in Baden-Württemberg zählen laut Kabel BW 2,3 Millionen zu den Kunden des Unternehmens. Davon sind bislang 630 000 in den Regionen Mannheim, Karlsruhe, Reutlingen, Ulm und Ludwigsburg an ein modernes Multimedia-Kabel angeschlossen, über das telefoniert werden kann. Bis Ende 2004 soll die Zahl dieser Haushalte unter anderem durch den Anschluss von Tübingen auf 750 000 steigen.