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Tschernobyl - Erste Gäste aus den USA, Neuseeland und Dänemark haben bereits in den Ein- bis Dreibettzimmern des Hostels in Tschernobyl übernachtet. Bisher stehen 50 Schlafplätze zur Verfügung, geplant sei eine Erweiterung auf mehr als das Doppelte.
Für umgerechnet knapp sieben Euro pro Tag sind Dusche, Fernsehen und Internet inklusive, so Hostelverwalterin Swetlana Grischtschenko. Für die Verpflegung gibt es in der verlassenen Stadt eine Kantine und ein Geschäft. Touristen benötigen jedoch eine Erlaubnis für den Besuch der 30-Kilometer-Zone um das havarierte Atomkraftwerk.
Wirtschaftliche Nutzung der Region schreitet voran
Seit vergangenem Herbst schirmt eine mit internationaler Hilfe in Milliardenhöhe errichtete Stahlhülle die Reaktorüberreste ab. Der darunter liegende Betonsarkophag war brüchig geworden und drohte einzustürzen.
Im April 1986 explodierte bei einem Experiment Kraftwerksblock vier des sowjetischen Kernkraftwerks in Tschernobyl. Große Gebiete in der heutigen Ukraine, Weißrusslands und Russlands wurden radioaktiv verseucht. Zehntausende Menschen mussten die Region daraufhin verlassen.
Kiew arbeitet inzwischen an einer wirtschaftlichen Nutzung des Gebiets. Im Juni soll ein erstes Solarkraftwerk in Betrieb gehen.