Gesprächskosten bei Service-Rufnummern im Überblick
Stand: 14.01.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Frankfurt/Main - Durch Anrufe bei Service-Rufnummern können teilweise immense Gesprächskosten entstehen. Verbraucherschützer kritisieren deswegen, dass Anrufer nicht selten gegen teure Gebühren minutenlang in Warteschleifen verbringen müssen. Ein Blick auf die Vorwahl von Service-Rufnummern hilft schon oft vor Gesprächsbeginn, die zu erwartenden Kosten einzuschätzen.
0800: Die Vorwahl ermöglicht kostenfreie Anrufe bei Service-Hotlines rund um die Uhr - auch mit dem Handy. Die Kosten übernehmen Unternehmen oder Behörden, die eine solche Rufnummer eingerichtet haben. Nach Angaben des Telefon-Tarifportals teltarif sind aber viele 0800-Nummern für Anrufe von Handys und aus Telefonzellen gesperrt - wegen der Kosten für die Unternehmen.
0180: Hier teilen sich Verbraucher und Unternehmen die Kosten. Von den 0180-Nummern gibt es verschiedene Varianten, bei denen für den Anrufer unterschiedlich Kosten anfallen. Unter 0180-1 entstehen Gebühren von vier Cent für jede angefangene Minute bei Anrufen aus dem Telekom-Festnetz, bei 0180-3 sind es neun Cent, und bei 0180-5 fallen 14 Cent an. Bei der Vorwahl 0180-2 zahlen Verbraucher eine Pauschale von sechs Cent pro Anruf, unter 0180-4 sind es 20 Cent. Für Anrufe von Handys zu diesen Nummern weichen die Gebühren in aller Regel deutlich ab, über die Kosten informieren die Netz-Betreiber. Ab dem 1. März gilt für Handy-Anrufe eine Obergrenze von 42 Cent pro Minute oder 60 Cent pro Anruf.
0137 und 0138: Bei beiden Vorwahlen handelt es sich um Nummern, die vor allem Fernsehsender für Gewinnspiele oder bei Abstimmungen einsetzen. Für die Sender hat sich dies zu einer erheblichen Einnahmequelle neben der Werbung entwickelt. Unter 0137-1 und 0137-5 kostet der Anruf pauschal 14 Cent aus dem Telekom-Festnetz. Unter 0137-6 sind es einmalig 25 Cent, bei 0137-7 ein Euro, bei 0137-8 und 0137-9 sind es 50 Cent. Auf Minutenbasis erfolgt die Abrechnung unter 0137-2, 0137-3, 0137-4 und 0138. Jede angefangene Minute kostet hier 14 Cent. Die Kosten für Anrufe vom Handy weichen hiervon ebenfalls in aller Regel deutlich ab.
0900: Hinter der Vorwahl verbergen sich in aller Regel Service-Hotlines von Unternehmen oder Unterhaltungsangebote, bei denen Anrufe mitunter sehr kostspielig werden können. Feste Gebührenvorgaben für die Anbieter gibt es nicht. Das Telekommunikationsgesetz sieht lediglich bestimmte Höchstgrenzen für die Telefongebühren vor. So darf ein Anruf unter einer 0900-Nummer nach Angaben der Bundesnetzagentur pro Minute höchstens drei Euro kosten und muss nach spätestens 60 Minuten automatisch beendet werden. Daneben können sich Anbieter für eine zeitunabhängige Abrechnungsvariante entscheiden, die nur eine Gebühren-Obergrenze von 30 Euro vorschreibt. Der Gebühren für 0900-Verbindungen müssen dem Verbraucher vor Beginn der Berechnung angesagt werden.
118: Hier handelt es sich um Auskunfts-Rufnummern, unter denen Verbrauchern ebenfalls hohe Kosten entstehen können. Ein Beispiel für eine Auskunfts-Nummer ist die Telefon-Auskunft der Deutschen Telekom unter 11833. Ein Anruf aus dem Telekom-Festnetz kostet hier 1,99 Euro pro Minute. Für die Vermittlung von Gesprächen fallen weitere Gebühren an.