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Berlin – Der Flug in Richtung Asien führt über mehrere Zeitzonen, bei denen jeweils die Uhr um eine Stunde vorgestellt wird. In Flugrichtung Amerika werden die Uhren zurückgestellt. Trotzdem reisen die Fluggäste weder in die Zukunft noch in die Vergangenheit.
Irgendwann erreichen beide Reisende die sogenannte Datumsgrenze, die entlang des 180. Längengrads durch den Pazifischen Ozean verläuft. Doch was genau passiert dort?
Grundsätzlich gilt: Wer die Datumsgrenze in östlicher Richtung überquert, muss das Datum einen Tag zurückstellen. Ein Tag wird somit zweimal gezählt. Denn dieser Reisende hat auf seinem Flug von Westen nach Osten mit jeder Zeitzone die Uhr vorgestellt – dieses Plus von Stunden muss er sozusagen "abbauen". Wer die Grenze dagegen in westlicher Richtung überquert, muss das Datum einen Tag vorstellen. Denn dieser Reisende hat die Uhr auf seinem Flug von Osten nach Westen immer wieder um eine Stunde zurückgestellt. Das muss an der Datumsgrenze ausgeglichen werden.
Warum ist das so?
Um das zu verstehen, stellt man sich beide Reisenden zusammen vor. Sie brechen am Nullmeridian auf, der durch Greenwich in Großbritannien verläuft, und reisen in unterschiedliche Richtungen um die Erde – der eine nach Osten, der andere nach Westen. Beide erreichen schließlich den 180. Längengrad im Pazifik. Obwohl sie dieselbe Zahl an Stunden geflogen sind, treffen sie durch das genau entgegengesetzte Umstellen ihrer Uhren zu verschiedenen Daten aufeinander. Rein logisch reisen beide aber weder in die Zukunft oder Vergangenheit. Also muss der eine das Datum um einen Tag vorstellen und der andere um einen Tag zurückdrehen.
Die Datumsgrenze könnte auch ganz woanders liegen als entlang des 180. Längengrads. Der Pazifik hat sich bei der Festlegung angeboten, weil entlang der Grenze nur wenige Menschen leben. Auch handelt es sich nicht um eine gerade Linie, damit innerhalb mancher Inselstaaten im Südpazifik nicht zwei Daten herrschen.