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Call-by-Call endet: Nur 2 Prozent der Deutschen nutzen noch günstige Vorwahlen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Bis zum Jahresende 2024 haben Festnetzkunden der Telekom noch die Möglichkeit, günstige Telefonvorwahlen zu nutzen. Dann ist das so genannte Call-by-Call Geschichte. Aus gutem Grund, wie eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Verivox zeigt: Nur noch zwei Prozent der Deutschen versuchen, durch das Vorwählen günstiger Nummern Geld zu sparen. Eine große Mehrheit der Befragten macht sich keine Gedanken mehr über teure Telefonate.

Nur gut jeder Zehnte denkt noch über Telefonkosten nach

Im Zeitalter von Telefon-Flatrates und Datendiensten wie WhatsApp oder FaceTime achten immer weniger Menschen auf ihre Telefonkosten. Laut der Verivox-Umfrage macht sich die überwiegende Mehrheit der Deutschen (81 Prozent) beim Telefonieren keine Gedanken mehr über Kosten – aus drei Gründen: Fast zwei Drittel der Befragten haben eine Telefon-Flatrate (63 Prozent); 13 Prozent telefonieren sehr selten und 12 Prozent nutzen kostenfreie Messengerdienste.

13 Prozent hingegen versuchen beim Telefonieren zu sparen – doch nur eine kleine Minderheit von 2 Prozent verwendet eigenen Angaben zufolge noch günstige Vorwahlen über Call-by-Call.

Kostenfallen bleiben trotz Flatrate-Tarifen bestehen

Obwohl Flatrates heute weit verbreitet sind, decken viele Tarife nicht alle Gespräche ab. Insbesondere Anrufe vom Festnetz ins Mobilfunknetz können mit Minutenpreisen von bis zu 22 Cent teuer werden. "Für Gespräche vom Festnetz zum Handy bieten günstige Call-by-Call-Vorwahlen auch heute noch eine Ersparnis von über 90 Prozent", sagt Verivox-Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg. "Ähnliche Sparpotenziale sind auch bei Gesprächen ins Ausland möglich. Insbesondere Migrantinnen und Migranten haben Call-by-Call über viele Jahre intensiv genutzt."

Alternative: Sparen mit Callthrough-Nummern

Wer das Festnetztelefon gewohnt ist und nicht auf Messengerdienste ausweichen möchte, kann künftig mit so genannten Callthrough-Vorwahlnummern ins In- und Ausland telefonieren. Diese funktionieren ähnlich wie Call-by-Call, sind aber nicht auf Telekom-Anschlüsse beschränkt. Weiterer Vorteil: Solche Vorwahlen sind bislang preisstabiler als Call-by-Call; für die meisten Ziele fallen bei den gängigen Anbietern ganztags 3,9 Cent pro Minute an. Allerdings wird jeder Anruf berechnet, auch wenn das Gespräch nicht zustande kommt. Gut zu wissen: Anders als bei Call-by-Call sind Tarifansagen bei Callthrough-Diensten freiwillig.

Das Ende von Call-by-Call wurde 2023 beschlossen

Mit der Marktöffnung 1998 war der damalige Monopolist Deutsche Telekom dazu verpflichtet worden, die Nutzung von Call-by-Call-Vorwahlen in seinem Netz zuzulassen und auch die Abrechnung dieser Dienste zu übernehmen.

"Die Möglichkeit, bei jedem Gespräch über einen anderen Anbieter telefonieren zu können, war lange Zeit ein Segen für Verbraucherinnen und Verbraucher", sagt Jörg Schamberg. "Denn über viele Jahre war die Telefonminute ein entscheidender Kostenfaktor für Anbieter – und entsprechend hoch waren die Preise. Inzwischen hat sich der Markt jedoch komplett verändert: Über Messengerdienste kann zum Beispiel im heimischen WLAN völlig kostenfrei in die ganze Welt telefoniert werden."

Die Verpflichtung zu Call-by-Call war 2019 zunächst ausgelaufen, dann aber mehrfach verlängert worden. Im Sommer 2023 hatte der Anbieterverband VATM letztmalig nachverhandelt, abschließend jedoch das endgültige Aus für Call-by-Call zum Jahresende 2024 akzeptiert.

Methodik

Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der im Mai 2024 insgesamt 1.001 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren teilnahmen. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Gefragt wurde: Überlegen Sie aus Kostengründen manchmal gezielt, welchen Telefon-Weg Sie wählen?