5G-Mobilfunk erstmals in allen Fußballstadien der Bundesliga verfügbar
Stand: 23.09.2021
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Heidelberg – In dieser Saison sind zum ersten Mal alle Fußballstadien der 1. und 2. Bundesliga über mindestens ein deutsches Netz mit 5G versorgt. Die Arenen werden im Vergleich zum Vorjahr bis zu fünf Mal besser mit dem heute schnellsten Mobilfunkstandard abgedeckt. Für Fans wird das Surfen im Stadion somit deutlich flüssiger. Das zeigt die aktuelle Verivox-Analyse.
5G-Abdeckung im D1-Netz am besten
Innerhalb eines Jahres ist die 5G-Versorgung der größten deutschen Stadien im Telekom-Netz von 75 auf inzwischen 97 Prozent gewachsen. Lediglich in der Heidenheimer Voith-Arena ist aktuell nur 4G-Surfen möglich. In sechs Stadien ist die Geschwindigkeit über 4G/LTE genauso schnell wie über 5G; in der Gelsenkirchener Veltins-Arena sowie in der Leverkusener BayArena liegt der Maximalspeed über 4G sogar etwas höher.
Gigabit-Geschwindigkeit ist übers Telekom-Netz lediglich in der Münchner Allianz Arena sowie der Hannoveraner HDI Arena erreichbar. "5G bedeutet nicht automatisch Gigabit-Speed", sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. "Die Bandbreite sinkt beispielsweise, wenn 4G und 5G an einem Mobilfunkmast parallel genutzt werden."
Größter 5G-Zuwachs bei Vodafone
Vor einem Jahr betrug Vodafones 5G-Anteil in den größten deutschen Stadien lediglich 14 Prozent – heute können Fußballfans in 83 Prozent der Bundesligastadien über Vodafone mit 5G surfen. In vier Arenen ist Gigabit-Geschwindigkeit möglich (Wohninvest Weserstadion Bremen, Deutsche Bank Park Frankfurt am Main, Volksparkstadion Hamburg und Volkswagen Arena Wolfsburg).
Andere 5G-Arenen kommen laut Vodafone auf einen maximalen Surfspeed von bis zu 650 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). In den noch unversorgten Stadien werden über 4G zwischen 100 und 500 Mbit/s erreicht. Im RheinEnergie-Stadion Köln surfen Vodafone-Kundinnen und -Kunden über 5G mit lediglich 200 Mbit/s – also langsamer als in manchen der 4G-Stadien.
Telefonica: 5G in nur sieben Bundesligastadien
Im O2-Netz war im September 2020 noch kein einziges Stadion mit 5G angeschlossen; heute sind es sieben (Signal Iduna Park Dortmund, Sportpark Ronhof Fürth, Mewa Arena Mainz, Allianz Arena München, Volksparkstadion und Millerntor-Stadion Hamburg sowie Mercedes-Benz Arena Stuttgart). Mit Ausnahme des Stadions am Millerntor wird für alle Arenen lediglich eine eingeschränkte 5G-Verfügbarkeit angezeigt.
Als einziger der drei Netzbetreiber weist Telefonica noch eine 3G-Verfügbarkeit aus, für 69 Prozent der 36 Bundesligastadien. "Telekom und Vodafone haben das alte 3G-Netz bereits zur Jahresmitte gekappt, O2 lässt sich mit der kompletten Abschaltung noch Zeit bis Jahresende", sagt Theumer.
Netzdichte ist bei Großveranstaltungen wichtig
Im Alltag hat die oft höhere Geschwindigkeit im 5G-Netz üblicherweise nur geringe Auswirkungen. "Der Unterschied zwischen 500 Mbit/s im LTE-Netz oder einem Gigabit im 5G-Netz verändert das mobile Surfen nicht entscheidend", sagt Jens-Uwe Theumer. "5G punktet an anderer Stelle: Bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen mit vielen gleichzeitigen Zugriffen und überlasteten Netzen verbessert sich das Surferlebnis spürbar, wenn die Auslastung gleichmäßiger verteilt wird. Das 5G-Netz kann deutlich mehr Teilnehmer pro Funkzelle schultern als das 4G-Netz."
Zur Nutzung des Netzes der 5. Mobilfunkgeneration ist ein 5G-fähiges Smartphone sowie ein entsprechender Tarif Voraussetzung. Die meisten Tarife der Netzbetreiber haben 5G ohne Mehrkosten an Bord; bisweilen wird 5G als Zusatzoption für rund 3 Euro monatlichen Aufpreis angeboten.
Methodik
Untersucht wurde die Netzversorgung mit den Standards 3G, 4G und 5G für die 36 Stadien der 1. und 2. Fußball-Bundesliga der Männer. Stand der Recherche: 13.08.2021. Die Angaben entstammen den Netzabdeckungskarten der Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica. 1&1 hat noch kein eigenes Mobilfunknetz in Betrieb genommen. Die Vergleichswerte aus September 2020 wurden für die 30 größten deutschen Stadien ermittelt. Die vor Ort maximal erreichbare Surfgeschwindigkeit kann je nach Standort, Endgerät und Netzauslastung variieren.