27.800 Beschwerden wegen dreister Telefonwerbung
Stand: 16.12.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP | dapd
Düsseldorf - Die nordrhein-westfälische Verbraucherzentrale warnt vor zunehmend dreisterer Telefonwerbung: Wie die Verbraucherschützer mitteilten, sind zwischen März und November mehr als 27.800 Beschwerden in Nordrhein-Westfalen eingegangen. Jedem dritten ungewollt Angerufenen sei ein Vertrag untergeschoben worden - häufig für ein Gewinnspiel oder eine Lotterieteilnahme. Nur 305 Verbraucher räumten ein, dass sie zuvor mit dem Werbeanruf einverstanden waren.
Nach Angaben der Verbraucherzentrale gibt es zudem Telefonwerber, die ihre Forderungen auf die Abrechnungen von Telefonanbietern den vermeintlichen Kunden in Rechnung stellen und einziehen wollen. Dabei beruft sich die Firma darauf, dass die Angerufenen einem fernmündlichen Vertragsabschluss zugestimmt hätten und die Geldabbuchung rechtens sei. Der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Klaus Müller, empfahl den Verbrauchern, die Telefonrechnung gegebenenfalls genau zu prüfen.
Nach Ansicht der Verbraucherschützer muss die Gangart gegen unerlaubte Telefonwerbung verschärft werden. "Das bisherige rechtliche Instrumentarium dagegen ist schlicht zu halbherzig, um diesem unseligen Treiben endlich ein Ende zu bereiten", sagte Müller. Deshalb sei es zu begrüßen, dass das Land NRW über den Bundesrat eine Gesetzesverschärfung anstrebe. Durch unerlaubte Werbeanrufe abgeschlossene Verträge müssten dann von den Verbrauchern schriftlich noch einmal bestätigt werden, um wirksam zu werden.
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