200.000 Beschwerden wegen unerwünschter Anrufe
Stand: 13.10.2010
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Passau - Die Beschwerden von Verbrauchern wegen unerwünschter Telefonanrufe gehen in die Hunderttausende. Bei der zuständigen Bundesnetzagentur beschwerten sich bereits rund 205.000 Menschen wegen des Missbrauchs von Rufnummern oder unerlaubter Telefonwerbung, wie laut "Passauer Neuer Presse" (Dienstagsausgabe) aus Antworten des Wirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervorgeht.
Die Grünen forderten ähnlich wie Verbraucherschützer eine weitere Verschärfung gesetzlicher Regelungen, etwa die Erhöhung von Bußgeldern. Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem neuen Gesetz, das kostenpflichtige Warteschleifen bei Hotlines verbieten soll und eine Preisansage bei Anrufen mit Call-by-Call - also dem Telefonieren mit der Vorwahl eines Anbieters - verpflichtend macht.
Nach einem im vergangenen August in Kraft getretenen Gesetz ist Telefonwerbung nur bei vorheriger Einwilligung durch die Verbraucher zulässig. Unternehmen drohen bei Verstößen Bußgelder bis zu 50.000 Euro. Werbeanrufer dürfen zudem nicht mehr ihre Telefonnummer unterdrücken, damit unerwünschte Gespräche leichter nachverfolgbar werden. Einer derzeit noch laufenden Umfrage von Verbraucherschützern zufolge werden die Neuregelungen aber oft nicht eingehalten.