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Köln – Normalerweise sind Passagierflugzeuge in einer Höhe von 10.000 bis 15.000 Meter über dem Meeresspiegel unterwegs. Die Luft in dieser Höhe ist eiskalt und extrem dünn, trotzdem wird sie genutzt, damit die Passagiere ohne Probleme während des Fluges atmen können. Doch wie funktioniert das?
Bei den meisten Flugzeugen wird die Luft von außen über die Triebwerke angezapft. Die Triebwerke saugen die dünne Außenluft an und verdichten sie in mehreren Stufen. Nur so können die Turbinen sie zum Antrieb nutzen. Ein kleiner Teil dieser Luft wird über ein System in die Kabine abgeführt. Die sogenannte "Zapfluft". Durch die Kompression können die Passagiere die Luft problemlos einatmen.
Kalte Füße aufgrund der Luftzirkulation
Die Luft an Bord zirkuliert die ganze Zeit, erklärt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Der Luftstrom zieht von oben nach unten. Das ist auch der Grund, warum manche Menschen an Bord immerzu kalte Füße haben – vor allem auf Langstreckenflügen. Die verbrauchte Luft strömt nicht vollständig aus dem Flugzeug nach draußen. Ein Teil wird mit Filtern wiederaufbereitet und mit der Zapfluft zurück in die Kabine geleitet, erläutert Lufthansa Technik auf seiner Webseite.
Wärmeregulierung im Flugzeug mit Zapfluft
Die meisten Passagierflugzeuge haben mehrere separat ansteuerbare Kabinenzonen. Dafür kann in den einzelnen Zonen heiße Zapfluft nach Bedarf direkt dem Luftgemisch zugeführt werden – je mehr man zuführt, desto wärmer wird es in dem Bereich. In der Business Class sitzen zum Beispiel viel weniger Passagiere als im Economy-Bereich, die so deutlich weniger Wärme abstrahlen. Dann kann es etwa passieren, dass die Crew die Business Class etwas erwärmt, jedoch zeitgleich in der Economy Class die Temperatur herunterregelt, weil es dort durch die Abwärme der Passagiere ein wenig zu warm geworden ist.
Langstreckenflüge nutzen andere Technik
Die Außenluft wird mehrfach gereinigt, bevor sie in die Kabine geleitet wird, wie das Luft- und Raumfahrtzentrum erklärt. Dennoch gibt es immer wieder Berichte über gefährliche Dämpfe, die durch Zapfluft in die Kabine gelangt sein sollen. Dabei benutzen alle Großraumjets diese Technik – bis auf die Boeing 787. Bei diesem Langstrecken-Flieger gelangt die Außenluft über Einlässe am Rumpf in die Kabine, allerdings nicht zum Zweck besserer Luftqualität. Durch die Zapfluft-Technik brauchen Verkehrsflugzeuge mehr Treibstoff. Es ging also um etwas Anderes: Sprit sparen.