Wearables
Sogenannte Wearables – auch als Wearable Computer bezeichnet – sind beliebter denn je. Sie finden beispielsweise beim Sport und in der Freizeit Verwendung, aber ebenso in Pflege und Medizin. Mithilfe der handlichen Mini-Computer lassen sich unterschiedlichste Daten erfassen, beispielsweise die Anzahl der täglichen Schritte oder der Puls. Worum es sich bei einem Wearable im Detail handelt und welche Arten von Wearables es gibt, erfahren Sie auf Verivox.
- Was versteht man unter Wearables?
- Was gibt es für Wearables?
- Vorteile von Wearables
- Sicherheitsrisiken
- Wearables sicher nutzen
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Wearables sind kleine Computer, die direkt am Körper getragen werden und präzise verschiedene Daten messen.
- Während Fitnesstracker vorwiegend der Erfassung und Kontrolle von Daten zu sportlichen Zwecken dienen, lassen sich mit einer Smartwatch auch zahlreiche Smartphone-Funktionen steuern.
- Auch Datenbrillen, smarte Kopfhörer und intelligente Kleidung zählen zu den Wearables.
Was versteht man unter Wearables?
Der Begriff Wearable stammt vom englischen Verb "to wear" – etwas tragen oder anhaben – ab und bezeichnet handliche Computersysteme, die direkt am Körper getragen werden. Von dort aus sind sie in der Lage, eine Vielzahl von Daten über Aktivitäten und den physiologischen Zustand zu erfassen sowie zu verarbeiten, unter anderem:
- Herzfrequenz
- Blutdruck
- Blutzucker
- Schlaf beziehungsweise Schlafqualität
- Zurückgelegte Strecke (beim Training)
- Tägliche Schrittanzahl
Wearables dienen dazu, die Trägerin oder den Träger durch die Bereitstellung von Informationen und Auswertungen oder durch konkrete Anweisungen im Alltag zu unterstützen. Die Messung der Herzfrequenz ermöglicht es Sporttreibenden beispielsweise, zu analysieren, ob die Dauer und Intensität von Trainingseinheiten angepasst werden sollten. Da entsprechende Daten Aufschluss über die körperliche Verfassung geben können, sind sie unter Umständen sogar für ärztliche Untersuchungen hilfreich.
Was ist ein Wearable beim Handy?
Wearables lassen sich als eine Erweiterung des Smartphones betrachten – zumindest funktionieren sie in Kombination mit dem mobilen Endgerät am besten. Zu den Aktivitätstrackern gibt es passende Apps, die kostenlos auf dem Handy installiert werden können.
Sind Software und Wearable miteinander verbunden, überträgt das Gerät Daten wie Laufstrecken oder Dauer eines Trainings direkt in die App. Von dort aus sind sie für die Nutzerin beziehungsweise den Nutzer jederzeit abrufbar. Die Daten lassen sich individuell auswerten, sodass beispielsweise Trainingsfortschritte ersichtlich werden.
Was gibt es für Wearables?
Wearable ist nicht gleich Wearable: Die beliebten Gadgets gibt es in vielfältigen Ausführungen. Grundsätzlich lassen sich die kompakten Computersysteme in zwei Typen einteilen. Einige Geräte dienen ausschließlich der Überwachung und Informationserfassung. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Gruppe zählen Aktivitätstracker und Smartwatches. Manche Wearables – etwa Insulinpumpen – unterstützen oder steuern Körperfunktionen dagegen direkt. Letztere kommen insbesondere im medizinischen Bereich zum Einsatz. Die im Handel angebotenen Wearables für Freizeit, Fitness und Sport lassen sich dagegen wie folgt gruppieren:
- Aktivitäts- und Fitnesstracker werden entweder am Handgelenk getragen oder mit einem Clip an der Kleidung befestigt. Sie können nicht nur alle Schritte und zurückgelegten Strecken aufzeichnen, sondern beispielsweise auch den Kalorienverbrauch. Einige Wearables vibrieren, wenn die gewünschte Tageschrittzahl erreicht ist. In der dazugehörigen App besteht zudem die Option, Einstellungen – etwa Gewicht und Körpergröße – zu personalisieren und sich Trainingsziele zu erstellen. Es ist sogar möglich, sich via Push-Nachrichten Trainingserinnerungen auf das Smartphone-Display schicken zu lassen. Mit vielen Modellen können aber auch Anrufe entgegengenommen und Nachrichten abgerufen werden.
- Smartwatches sehen auf den ersten Blick wie normale Armbanduhren aus. Sie bieten jedoch deutlich mehr als nur die Uhrzeitanzeige. Über ihr Touchdisplay sind auch verschiedene Smartphone-Funktionen und -Dienste nutzbar, beispielsweise die Anzeige empfangener Nachrichten, Wetter-Apps und Verkehrsmeldungen. Eine Smartwatch gestattet es aber ebenso, auf den Musikplayer des Smartphones und auf Video-Apps wie YouTube zuzugreifen. Sie können Smartphone und Smartwatch entweder durch Bluetooth oder NFC (Near Field Communication) verbinden. Ebenso wie Fitnesstracker sind auch Smartwatches in der Lage, Uhrzeit, Schritte oder zurückgelegte Strecken zu erfassen und anzuzeigen.
- Datenbrillen beziehungsweise Smartglasses werden wie eine normale Brille getragen. Im Rahmen befindet sich hier jedoch ein Kleinstrechner, der virtuelle Informationen aus dem Internet zum Sichtfeld der Userin oder des Users hinzufügt. Bisher werden Datenbrillen vor allem in der Arbeitswelt – etwa in der Lagerlogistik – verwendet. Sie tragen nicht nur dazu bei, Abläufe und Prozesse effizienter zu gestalten. Sie ermöglichen es beispielsweise ebenso, gefährliche Arbeitssituationen nachzustellen. Grundsätzlich ist eine Datenbrille aber auch dazu in der Lage, Menschen im näheren Umfeld zu erkennen beziehungsweise wiederzuerkennen. Die Steuerung der Brille erfolgt durch die Hände und Augen.
- Smarte Kopfhörer (mitunter auch als Hearables bezeichnet) verfügen je nach Modell über verschiedene Funktionen. Sie können beispielsweise unerwünschte Umgebungsgeräusche herausfiltern, Audio-Inhalte streamen und eine Übersetzungsfunktion beinhalten.
- Intelligente Kleidung eignet sich für unterschiedlichste Anwendungsbereiche. Sie kann beispielsweise Körperwerte überwachen und mit Smartphones sowie anderen Geräten interagieren, aber auch Temperaturschwankungen ausgleichen oder als Powerbank fungieren. Bis entsprechende Wearables Massenware sind, dürfte aber noch einige Zeit vergehen.
Vorteile von Wearables
Die Vorteile von Wearables liegen auf der Hand: Sie sind klein, handlich und beim Tragen kaum zu spüren oder zu sehen. Lediglich Datenbrillen lassen sich meist auf den ersten Blick als solche identifizieren. Wearables sind in allen Preisklassen erhältlich und es gibt Modelle in unzähligen Designs und Farben, sowohl batteriebetrieben als auch mit aufladbarem Akku – und sogar wasserdichte Varianten.
Fitnesstracker und Smartwatches zeichnen unter anderem zurückgelegte Schritte, Daten zur Schlafqualität und zu vielen weiteren Aktivitäten auf. Sind Sie beispielsweise am Morgen ungewöhnlich müde, können die Aufzeichnungen des Wearables anzeigen, ob Ihr Schlaf in der vergangenen Nacht unruhig war. Jene, die fitter werden und sich mehr bewegen möchten, unterstützen die Gadgets dabei, täglich gesetzte Ziele zu erreichen und die eigenen Leistungen stetig zu steigern.
Nutzung von Wearables: Welche Sicherheitsrisiken bestehen?
Einer der größten Kritikpunkte an Wearable Computern stellt die Erfassung persönlicher Daten dar. In Zeiten, in denen sich selbst große Datenmengen problemlos auswerten lassen, haben die Hersteller beziehungsweise App-Anbieter natürlich Interesse daran, möglichst viele Informationen über die Nutzerin oder den Nutzer zu sammeln. Wer sich gegen die Verwendung der zugehörigen Apps entscheidet, wird allerdings schnell merken, dass die Datenauswertung kaum möglich ist. Wirklich effizient nutzen lässt sich ein Wearable meist nur in Verbindung mit der entsprechenden Software.
Darüber hinaus setzt nicht jede App den Datenschutz vorbildlich um. Dazu kommt noch, dass Daten häufig über eine Bluetooth-Verbindung übertragen werden, die weniger sicher als WLAN ist. Unverschlüsselte Verbindungen zwischen Wearable und Smartphone machen es Außenstehenden leicht, Zugriff auf sensible Daten zu erlangen. Es besteht außerdem die Gefahr, dass sich In-App-Käufe als Kostenfalle erweisen – beispielsweise, weil ein Abo abgeschlossen wird.
Hinweis
Günstige Fitnesstracker und Smartwatches haben außerdem häufig den Nachteil, dass sie nicht in der Lage sind, zwischen unterschiedlichen Sportarten zu differenzieren. Für die Fitness macht es jedoch einen Unterschied, ob Sie beispielsweise joggen, Fahrrad fahren oder rudern. Demnach sind die Messwerte unter Umständen ungenau.
Wearables sicher nutzen
Das Risiko, dass Ihre Daten in den falschen Händen landen, lässt sich durch verschiedene Maßnahmen minimieren. Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich mit der Technik auseinanderzusetzen – optimalerweise bereits vor dem Kauf. Die nachfolgende Übersicht fasst die wichtigsten Tipps zusammen:
- Wearables bewusst einsetzen: Bringen Sie in Erfahrung, mit welchen Sensoren das Wearable ausgestattet ist, welche Daten das Gerät aufzeichnet und wo diese abgespeichert werden. Relevant ist außerdem, ob das Mini-Computersystem die erfassten Daten mit anderen Anwendungen teilt. Das Wissen darüber ermöglicht es Ihnen, potenzielle Risiken besser abschätzen zu können.
- Sicherheitseinstellungen und Updates nutzen: In der Regel stellen die Hersteller in regelmäßigen Abständen Sicherheitsupdates für das Wearable zur Verfügung. Ist ein Update verfügbar, sollte es schnellstmöglich installiert werden. Viele Geräte lassen sich aber so konfigurieren, dass sie das System automatisch aktualisieren. Achten Sie außerdem darauf, dass die Datenverschlüsselung aktiviert ist.
- Zugriffsrechte einstellen: Insbesondere Apps greifen oftmals auf Daten zu, die für die Funktionalität der Anwendung überhaupt nicht von Bedeutung sind. Welche Berechtigungen eine App erhält, lässt sich in den Geräteeinstellungen festlegen. Prinzipiell sollte die Software nur wenn es notwendig ist, Zugriff auf Daten erhalten.
- Sichere Passwörter und PINs verwenden: Schützen Sie das Wearable – falls möglich – durch ein Kennwort oder einen PIN-Code. Achten Sie dabei darauf, ein sicheres Passwort beziehungsweise eine sichere PIN auszuwählen. Es ist zudem sinnvoll, zugehörige Userkonten durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung vor fremdem Zugriff zu schützen.
- Schnittstellen nur bei Bedarf aktivieren: Ein Wearable bietet umso mehr Angriffsfläche für Cyberattacken, je mehr Schnittstellen aktiv sind. Daher rät es sich an, entsprechende Verbindungen nur dann zu aktivieren, wenn dies aus Sicht der Funktionalität erforderlich ist.
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