Kreditkarten für Jugendliche und Schüler können sinnvoll sein
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Das Wichtigste in Kürze
- Eine klassische Kreditkarte können Minderjährige in Deutschland nicht beantragen.
- Prepaid-Kreditkarten funktionieren auf Guthabenbasis und können auch von Jugendlichen und Schülern genutzt werden.
- Kreditkarten für Jugendliche gibt es sowohl von Visa als auch von MasterCard.
- Je nach Anbieter sind die jährlichen Kosten teilweise sehr unterschiedlich. Im Kreditkartenvergleich von Verivox können Sie die Ergebnisse gezielt nach Prepaid-Karten filtern.
In Deutschland können Minderjährige keinen Kredit beantragen. Auch eine klassische Kreditkarte, bei der die Zahlungen zunächst gestundet und zu einem späteren Zeitpunkt vom Karteninhaber beglichen werden, bleibt ihnen verwehrt. Als Kreditkarte für Jugendliche eignet sich deshalb eine Prepaid-Kreditkarte. Sie funktioniert auf Guthabenbasis.
Kreditkarten für Jugendliche gibt es von Visa und MasterCard
Jugendliche dürfen in Deutschland nicht ohne weiteres Kredite aufnehmen. Aus diesem Grund besitzen Kreditkarten für Jugendliche eine ganz spezifische Eigenschaft: Sie müssen erst von den Eltern oder den Karteninhabern selbst mit Guthaben aufgeladen werden.
Ähnlich wie beim Prepaid-Handyvertrag können Inhaber einer Prepaid-Kreditkarte dann über das aufgeladene Guthaben verfügen, bis es aufgebraucht ist. Einen Kreditrahmen erhalten sie nicht. Dadurch bleiben die Ausgaben unter Kontrolle und Zahlungsausfälle sind ausgeschlossen.
Die am meisten genutzten Prepaid-Kreditkarten werden von den Anbietern Visa und MasterCard gestellt und können über Banken und Sparkassen beantragt werden. Unser Tipp: Achten Sie auf die jährlichen Kosten. Die Gebühren unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter teilweise erheblich.
Im Ausland bietet die Kreditkarte für Jugendliche Vorteile
Doch wo liegt überhaupt der Vorteil einer Prepaid-Kreditkarte im Vergleich zu Bargeld? Immer mehr Jugendliche fahren nicht mehr mit den Eltern in den Urlaub, sondern ziehen es vor, die schönste Zeit des Jahres mit Gleichaltrigen zu verbringen. Oft bekommen sie das Geld für die täglichen Ausgaben in bar mit auf den Weg. Kommt das Bargeld jedoch abhanden, wird die restliche Urlaubszeit zum Problem.
Viele Prepaid-Kreditkarten sehen kostenlose Barverfügungen an Geldautomaten im Ausland vor. Jugendliche können sich also stets mit kleineren Mengen Bargeld versorgen und belassen den Rest ihrer Finanzreserven auf der Karte. Dort ist es durch die PIN geschützt. Im Falle eines Diebstahls oder Verlusts wird die Karte gesperrt (Sperr-Hotline: 116 116 / aus dem Ausland: +49 116 116). Danach kann niemand mehr über das Guthaben auf der Karte verfügen. Der Anbieter stellt eine Ersatzkarte aus und transferiert das verbliebene Guthaben von der alten auf die neue Karte. In der Regel wird die Ersatzkarte innerhalb von 48 Stunden auch ins Ausland zugestellt.
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Kreditkarte für Jugendliche kann pädagogisch sinnvoll sein
Jugendlichen eine Kreditkarte zur Verfügung zu stellen, hat auch für die Eltern durchaus Vorteile. Der Nachwuchs wird an den Umgang mit elektronischen Zahlungsmitteln herangeführt und lernt, dass er auch beim Bezahlen mit Unterschrift seinen finanziellen Rahmen im Blick behalten muss. Zum Shopping im stationären Einzelhandel mag eine Kreditkarte für Jugendliche nicht zwingend notwendig sein – dafür reicht sicherlich auch ein gewöhnliches Girokonto samt EC-Karte aus.
In der digitalen Welt hat eine Kreditkarte für Jugendliche jedoch einige Vorteile. In vielen Computer- und Online-Spielen beispielsweise können Nutzer ihre Kreditkarte hinterlegen, um damit zusätzliche Ausrüstung zu kaufen oder Level-Erweiterungen freizuschalten. Über die Prepaid-Kreditkarte können Eltern ihren Sprösslingen ein festes Budget zuweisen, über das sie eigenverantwortlich verfügen können. So lernt der Nachwuchs das Haushalten mit seinem Geld.
Natürlich könnten Eltern ihren Kindern auch eine Kreditkarte als Partnerkarte für die eigene Visa- oder MasterCard überlassen. Das setzt aber großes Vertrauen voraus. Denn mit einer Partnerkarte könnten Jugendliche theoretisch den vollen Verfügungsrahmen ihrer Eltern in Anspruch nehmen.