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Inhalt dieser Seite
  1. Debitor und Kreditor: Definition
  2. Was ist ein debitorischer Kreditor?
  3. Debitoren-Regelung durch das Handelsgesetzbuch
  4. Debitorenkonten in der Buchhaltung
  5. Kreditorenbuchhaltung
  6. Schuldner und Gläubiger: Definition
  7. Gläubiger-ID bei Lastschrift
  8. Das Verhältnis zwischen Schuldner und Gläubiger in der Rechtsprechung
  9. Folgen bei Eintragung ins Schuldnerverzeichnis
  10. Eine Schuldnerberatung bietet Hilfe
  11. Jetzt Kreditvergleich starten

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Begriff "Schuldner" bzw. "Debitor" bezeichnet grob gesagt einen Kreditnehmer, "Gläubiger" bzw. "Creditor" einen Kreditgeber.
  • Bei Debitoren wird nicht nach Status oder Rechtsstellung unterschieden: Sowohl Endverbraucher als auch Firmen oder die öffentliche Hand haben den Status eines Debitors, sobald eine offene Rechnung besteht.
  • Eine bestehende Verbindlichkeit erlischt nicht durch die bloße Erbringung der Leistung, sondern erst durch den Leistungserfolg.
  • Ignoriert ein Schuldner die Forderungen und Mahnungen des Gläubigers, kann dieser seine Ansprüche im Rahmen einer Zwangsvollstreckung durchsetzen.
  • Um sich gegen Risiken durch verspätete Zahlungen abzusichern, können Kreditoren unter Eigentumsvorbehalt liefern. Damit können sie ihre Waren bei Zahlungsverzögerung zurückfordern.

Debitoren: Definition

Der im Rechnungswesen geläufige Begriff Debitor stammt aus dem Lateinischen, nämlich vom Verb „debere“, das sich mit schulden übersetzt. Somit handelt es sich beim Debitor um jemand, der etwas schuldig ist. Das kann – wie im Eingangsbeispiel – ein Auftraggeber sein, der dem Auftragnehmer die Bezahlung für eine Lieferung oder Leistung schuldig ist. Zum Debitor wird aber auch derjenige, der nach einer Anzahlung eine Lieferung schuldet. Kreditnehmer können im Rechnungswesen aber ebenfalls Debitoren sein. Wesentlich ist, dass ein Posten offen ist. Die Summe der Debitoren weist die offenen Forderungen aus.

Kreditoren: Definition

Das Wort „Kreditor“ leitet sich vom lateinischen „creditor“ („Gläubiger") bzw. „credere“ („glauben“ oder „anvertrauen“) ab. Vor allem in Bereichen, in denen es um Warenlieferungen oder Dienstleistungen und deren Bezahlung geht, sind die Begriffe Kreditor und Debitor üblich. Die Begriffe „Gläubiger“ und „Schuldner“ sind hingegen eher im Bankwesen gebräuchlich.

Unterschied zwischen Kreditor und Debitor

Im Zeitraum zwischen einer erbrachten Lieferung oder Dienstleistung und der fälligen Zahlung räumt der Auftraggeber dem Auftragnehmer einen Kredit ein. Kreditorenkonten fassen die Verbindlichkeiten gegenüber anderen zusammen. Wie die Debitorenbuchhaltung ist die Kreditorenbuchhaltung Teil der Liquiditätsplanung eines Unternehmens. Die Kreditorenbuchhaltung verzeichnet die Fälligkeiten für Zahlungen.

Was ist ein debitorischer Kreditor?

Im Normalfall sind die Kreditoren immer diejenigen, denen Geld geschuldet wird. Es kann aber auch vorkommen, dass der Kreditor in der Schuld des Debitors steht. Beispielsweise, wenn der Kreditor eine Ware geliefert hat, die der Debitor innerhalb der angegebenen Frist bezahlt hat, nun aber wegen Mängeln reklamieren muss. Der Kreditor schuldet dem Debitor in diesem Fall den Rückerstattungsbetrag und wird somit zum debitorischen Kreditor und der Geschäftspartner zum kreditorischen Debitor.

Debitoren-Regelung durch das Handelsgesetzbuch

Offene Forderungen stellen Einnahmen dar, die allerdings noch nicht gebucht wurden. Einerseits können diese Forderungen im Rahmen der Bilanzklarheit nicht bei den Einnahmen verbucht werden. Andererseits handelt es sich um „verdientes“ Geld, was natürlich auch nicht unter den Tisch fallen soll. Vor diesem Hintergrund regelt das Handelsgesetzbuch (HGB), wie mit offenen Forderungen zu verfahren ist. Die Bilanzposition „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ gibt Auskunft darüber, wie hoch der Anteil der Debitoren am gesamten Geschäftserfolg ausfällt. Das Pendant dazu stellen die „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“ dar – eigene offene Rechnungen, die noch beglichen werden müssen.

Debitorenkonten in der Buchhaltung

Findet seitens des Käufers keine sofortige Barzahlung oder Vorauskasse statt, entsteht für den Verkäufer das sogenannte Debitorenrisiko. Der Gewinn aus dem Verkauf kann noch nicht in der Bilanz aktiviert werden, da die Zahlung noch offen und nicht garantiert ist. Aus diesem Grund erfolgt die „Zwischenbuchung“ in das Konto "offene Forderungen". Erst wenn der Zahlungseingang erfolgt ist, kann der Umsatzerlös auch buchhalterisch realisiert werden.

Zweifelhafte Forderungen

Deutet sich jedoch an, dass der Preis für die Ware oder die Dienstleistung nicht gezahlt wird, muss die offene Position auf das Konto „zweifelhafte Forderungen“ umgebucht werden. Dabei handelt es sich um eine Wertberichtigung. Zweifelhafte Forderungen müssen ebenfalls bilanziert werden. Die Höhe richtet sich nach der Ausfallwahrscheinlichkeit. Bleiben die Debitoren die Zahlung definitiv schuldig, muss der offene Rechnungsbetrag abgeschrieben werden. Die Abschreibung führt zu einer Kürzung des Unternehmensgewinns.

Debitorennummer

Gerade dann, wenn ein Unternehmen viele Kunden hat, ist es üblich, Kundennummern zu vergeben. In der Buchhaltung werden diese zu Debitorennummern. Bei einer großen Zahl von regelmäßigen Kunden ist buchhalterisch für jeden dieser Kunden ein Debitorenkonto vorgesehen. Im Rechnungswesen des Unternehmens wird die Debitorennummer zusammen mit den Rechnungsnummern von Zahlungen und den dazu gehörigen Verwendungszwecken erfasst.

Ausbuchung aus der Debitorenbuchhaltung

Offene Forderungen dürfen erst dann ausgebucht werden, wenn der Preis bezahlt oder die Abschreibung respektive Wertberichtigung vorgenommen wurde. Bei einer teilweisen Bezahlung muss für den jeweiligen Anteil analog vorgegangen werden. Der bezahlte Anteil wird den Erlösen gutgeschrieben, der Zahlungsausfall entweder wertberichtigt oder abgeschrieben.

Kreditorenbuchhaltung

Die Buchhaltung, die sich mit Kreditoren beschäftigt, ist vor allem mit dem Erfassen, Verbuchen und Begleichen der finanziellen Verpflichtungen beschäftigt. Sie ist der Teil der Finanzbuchhaltung, in dem eingehende Rechnungen der Kreditoren geprüft und auch beglichen werden. Auch die Pflege der Kreditorenstammdaten gehört dazu – sowie gegebenenfalls die Buchung von Gutschriften.

Es geht bei der Kreditorenbuchhaltung aber nicht nur darum, möglichst keine Rechnungen zu vergessen, sondern häufig lassen sich im Controlling auch Optimierungspotenziale für die eigene Firma entdecken. Wer jederzeit ganz genau weiß, welche offenen Verpflichtungen in welcher Höhe bestehen, der kann beispielsweise durch eine neue Fälligkeitsterminierung offene Kredite schneller abbezahlen oder rechtzeitig neue Ratenzahlungen aushandeln. Auch für anstehende Firmenübernahmen oder die Gewinnung neuer Investoren ist eine aktuelle, übersichtliche Kreditorenbuchhaltung wichtig.

Was ist ein Schuldner? – eine Definition

Ein Schuldner (Fachbegriff „Debitor“) ist eine natürliche oder juristische Person, die aufgrund eines Schuldverhältnisses dazu verpflichtet ist, eine bestimmte Leistung gegenüber einem oder mehreren Gläubigern zu erbringen. Bei den Leistungen muss es nicht um Geld gehen, es kann sich auch um die Übertragung von Eigentumsrechten, die Gewährung eines Darlehens oder die Ausführung von Dienstleistungen handeln. Müssen mehrere Personen eine Leistung erbringen, ist von einer Schuldnermehrheit die Rede.

Was ist ein Gläubiger? – eine Definition

Laut Paragraph 241, Absatz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches ist ein Gläubiger (Kreditor) eine Person, die ausgehend von einem Schuldverhältnis eine Forderung geltend macht. Das heißt: Der Gläubiger hat die vereinbarte Leistung bereits erbracht und fordert vom Schuldner eine entsprechende Gegenleistung. Meist handelt es sich dabei um Geldforderungen, hin und wieder jedoch auch um Dienstleistungen. Als typische Beispiele derartiger Schuldverhältnisse gelten Miet- und Kaufverträge sowie Kredite. Der Begriff „Gläubiger“ ist eine Lehnsübersetzung aus dem Italienischen. Dort lautet die Bezeichnung für einen Kreditor „creditore“, welche sich von dem Wort „credere“ (deutsch: glauben) ableitet.

Gläubiger-ID bei Lastschrift

Will ein Unternehmen SEPA-Lastschriften von Zahlungspflichtigen einziehen, benötigt es eine sogenannte Gläubiger-ID. Diese stellt eine eindeutige Identifikationsnummer für Lastschriftgläubiger dar und wird von der Deutschen Bundesbank in Abstimmung mit den deutschen Kreditinstituten über ein elektronisches Antragsverfahren erteilt.

Das Verhältnis zwischen Schuldner und Gläubiger in der Rechtsprechung

Die Frage nach der Beziehung zwischen Schuldner und Gläubiger ist in der Rechtsprechung von elementarer Bedeutung. Dies lässt sich bereits daran erkennen, dass sich das zweite Buch des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ausschließlich Schuldverhältnissen widmet. Prinzipiell kann ein solches entweder durch einen Vertrag oder ein Gesetz zustande kommen. Ein typisches Beispiel stellt ein Kaufvertrag dar. Die Grundlage für ein gesetzliches Schuldverhältnis bilden dagegen rechtliche Vorschriften. So können etwa unerlaubte Handlungen zu einer Leistungsforderung führen.

Sonderfall: Gleichzeitig Gläubiger und Schuldner sein

Im Falle eines gegenseitigen Vertrages ist der Gläubiger gleichzeitig auch Schuldner, was umgekehrt genauso gilt. Hier besteht nämlich die Verpflichtung, eine Leistung zu erbringen, um die vertraglich vereinbarte Gegenleistung zu erhalten. In einer solchen Situation hat der Gläubiger also nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Dies lässt sich gut an einem Kaufvertrag veranschaulichen. Der Käufer tritt zunächst als Gläubiger in Erscheinung, da der Verkäufer die entsprechende Sache liefern muss. Nach dem Erhalt des Produkts oder der Dienstleistung wechseln die Rollen: Nun ist der Käufer der Schuldner, der den Kaufpreis zahlen muss.

Welche Pflichten hat ein Schuldner?

Damit die bestehende Verbindlichkeit erlischt, muss es zu einem sogenannten Leistungserfolg kommen. Dieser tritt ein, sobald die vollständige und korrekte Lieferung der Leistung durch den Schuldner erfolgt. Die bloße Leistungserbringung reicht dagegen nicht aus. Allerdings entsteht kein Schuldverzug, wenn die entsprechende Person die Leistung erbringt, aber kein Leistungserfolg eintritt.

Welche Rechte besitzt ein Schuldner gegenüber dem Gläubiger?

Obwohl eine Leistungspflicht besteht, hat der Schuldner selbst auch einige Rechte, die er geltend machen kann. So ist es beispielsweise möglich, dass der Gläubiger in Verzug gerät, falls er die Leistung nicht annimmt. In einer solchen Situation darf der Schuldner Ersatz für eventuell angefallene Mehraufwendungen fordern – etwa für die Aufbewahrung des geschuldeten Guts. Darüber hinaus steht dem Schuldner die Einrede des nicht erfüllten Vertrags zu. In diesem Zusammenhang hat er die Möglichkeit, die Leistung zu verweigern, bis die Gegenleistung erfüllt ist. Die Bedingung dafür ist jedoch, dass er nicht dazu verpflichtet ist, in Vorleistung zu gehen.

Welche Rechte besitzt ein Gläubiger gegenüber dem Schuldner?

Ein Gläubiger hat die Möglichkeit, zur Durchsetzung seiner Ansprüche auf das Vollstreckungsgericht oder einen Gerichtsvollzieher zurückzugreifen. Im Normalfall kommt es zunächst zu einem Prozess, in dem festgestellt wird, ob die Ansprüche des Gläubigers gegenüber dem Schuldner rechtskräftig sind. Ist dies der Fall, ist das entsprechende Gerichtsurteil der sogenannte Zwangsvollstreckungstitel. Auch Kostenfestsetzungsbeschlüsse, notarielle Urkunden und andere Dokumente können als Vollstreckungstitel dienen, ohne den eine Zwangsvollstreckung nicht möglich ist. Aus dem Vollstreckungstitel muss eindeutig hervorgehen, welche Forderung gegenüber dem Schuldner besteht.

Folgen bei Eintragung ins Schuldnerverzeichnis

Wer einen Eintrag in der Schuldnerkartei hat und einen neuen Kredit- beziehungsweise Ratenzahlungsvertrag unterschreibt, erhält eine Anzeige wegen Betrugs, wenn er erneut keine Leistung erbringt – also nicht bezahlt. Ein solches Verhalten wertet der Gesetzgeber nämlich als Vortäuschung von Kreditwürdigkeit/Zahlungsfähigkeit.

Eine Schuldnerberatung bietet Hilfe

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen Schulden anhäufen. Wer als Schuldner nicht weiß, wie er offene Forderungen begleichen soll, kann sich Unterstützung suchen. Diese erhalten Betroffene bei den mehr als 1.000 offiziellen Schuldnerberatungsstellen, die kostenlose Beratungen anbieten. Oftmals handelt es sich bei den Trägern um gemeinnützige Organisation wie das Deutsche Rote Kreuz oder die Diakonie.

Es empfiehlt sich, die Hilfe einer Schuldnerberatung so früh wie möglich in Anspruch zu nehmen. Lässt sich eine Zahlungsunfähigkeit nicht mehr vermeiden, kann die betroffene Person eine Schuldenregulierung anstreben oder sie leitet gegebenenfalls eine Verbraucherinsolvenz in die Wege.

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