Zinsentwicklung und Zinsprognose für Spar- und Kreditzinsen
Stand: 17.10.2024
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die allgemeine Zinsentwicklung wird vor allem von der Geldpolitik der EZB beeinflusst. Die Entwicklung der Kredit- und Sparzinsen orientiert sich direkt an den EZB-Leitzinsen. Die Höhe der Bauzinsen hängt vor allem von den Anleiherenditen ab, die allerdings auch von den Leitzinsen beeinflusst werden.
Aktuelle Leitzinsentwicklung
- Nach der EZB-Sitzung am 26. Oktober 2023 blieben die Leitzinsen längere Zeit stabil, zuvor hatte die Notenbank sie seit 2022 zehn Mal in Folge erhöht. Ab dem 6. Juni 2024 folgten weitere Zinssenkungen.
- Am 12. Dezember 2024 beschloss die EZB, den für Sparer besonders relevanten Einlagenzins auf 3,00 %, der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte auf 3,15 % und den Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität auf 3,40 % zu senken.
- Die Leitzinsen haben großen Einfluss auf die Spar- und Kreditzinsen. Tagesgeldangebote mit Zinsgarantie und gut verzinste Festgeldangebote helfen dabei, das Ersparte für einen festen Zeitraum gegen sinkende Zinsen abzusichern.
- Wer jetzt einen Ratenkredit benötigt, profitiert hingegen von den gesunkenen Leitzinsen. Banken vergeben wieder mehr Kredite und die Zinsen sind im Vergleich zu ihrem Höchstsand schon spürbar gesunken.
Die Entwicklung der Leitzinsen
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben sich seit Frühjahr 2022 die Energie- und Rohstoffpreise stark erhöht, was zu einem sprunghaften Anstieg der Inflation in Deutschland und Europa führte. In mehreren Schritten hob die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen an, um durch höhere Zinsen die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern zu dämpfen und somit die Teuerung zu begrenzen. Am 26. Oktober 2023 hat die EZB den Zinsanstieg pausiert, nachdem sie zehn Mal in Folge die Leitzinsen erhöht hatte. Die Zinswende kam bei der Sitzung am 6. Juni 2024, als die Zinsen erstmalig um 0,25 Prozentpunkte gesenkt wurden.
Was bedeutet das für Sparer und Kreditnehmer?
Banken und Sparkassen reichen Leitzinssenkungen meist schnell an Sparerinnen und Sparer weiter: Zum Beispiel haben vom 6. Juni bis zum 17. Juli 2024 mindestens 64 Kreditinstitute ihre Tagesgeldzinsen gesenkt. Die Zinsen von Immobilien- und Ratenkrediten sind nach der Notenbankentscheidung hingegen nicht nachhaltig gesunken. Das zeigten Zinsanalysen des Vergleichsportals Verivox.
Leitzins beeinflusst Sparzinsen und Kreditzinsen
Die Zinsentwicklung stellt eine der bedeutsamsten volkswirtschaftlichen Variablen dar. Aus dieser Größe lassen sich nicht nur Wachstumsperspektiven für die Wirtschaft und Prognosen für die Aktien-, Renten- sowie Immobilienmärkte ableiten. Darüber hinaus fungieren die Leitzinsen als wichtiger Orientierungswert für die Spar- und Kreditzinsen, deren Entwicklung im Wesentlichen dem Auf und Ab der Leitzinsen folgt.
Aktuelle Entwicklung der Kreditzinsen
Die steigenden Zinsen haben 2023 ihren Gipfel erreicht. 2024 freuen sich Kreditnehmer wieder auf günstigere Ratenkreditzinsen. Das aktuelle Zinsniveau ist immer noch deutlich höher als zum Beispiel Anfang 2022. Dennoch lohnt sich ein Vergleich: Kredite, die über Verivox abgeschlossen wurden, sind mehrere Prozentpunkte günstiger als der bundesweite Durchschnitt.
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"Geldleihen wird wieder günstiger. Im Dezember hat die Europäische Zentralbank zum vierten Mal die Leitzinsen gesenkt. Dadurch sind auch die Zinsen für Ratenkredite spürbar gesunken. So günstig wie aktuell waren Kredite seit über anderthalb Jahren nicht mehr. Wer größere Anschaffungen plant und mit einem Kredit finanzieren möchte, profitiert außerdem davon, dass viele Banken ihre Kriterien für die Kreditprüfung etwas gelockert haben. Verbraucher kommen dadurch einfacher an einen Kredit und müssen weniger Zinsen zahlen."
Datum: 13.12.2024
Zinsentwicklung bei Festgeld und Tagesgeld
Aktuell liegt das Top-Angebot für Festgeldanlagen mit 1-jähriger Laufzeit bei 3 %. Bei Tagesgeld beträgt das beste Aktionsangebot 3,5 %. Top-Tagesgeldangebote gelten jedoch normalerweise nur für Neukunden und sind befristet – am Ende des Aktionszeitraums sinkt der Zinssatz erheblich.
Für Anleger ist es daher lohnenswert zu überlegen, ob für einen Teil des Guthabens auf einem Tagesgeld- oder Sparkonto die Umschichtung auf ein Festgeldkonto in Frage kommt. Empfehlenswert sind derzeit Laufzeiten bis zu zwölf Monaten, weil sich bei längerer Bindung kaum höhere Zinsen erzielen lassen. Allerdings sollten Anleger darauf achten, dass für ungeplante größere Ausgaben eine ausreichende Geldreserve von etwa drei Monatseinkommen auf dem jederzeit verfügbaren Tagesgeldkonto verbleibt.
"Im Dezember hat die Europäische Zentralbank zum vierten Mal die Leitzinsen gesenkt. Darum sinken auch die Sparzinsen. Vor allem bei Sparkassen und Volksbanken sind Tagesgeldanleger inzwischen wieder häufiger mit extrem niedrigen Zinsen von 0,25 Prozent und weniger konfrontiert. Doch für Sparer kann sich eine Zinsanlage dennoch lohnen: Die Top-Angebote bringen immer noch stattliche Erträge. Wer das Ersparte fest anlegt oder ein Tagesgeldangebot mit Zinsgarantie abschließt, muss sich über sinkende Zinsen zudem erst einmal keine Gedanken mehr machen."
Datum: 13.12.2024
Top-Tagesgeldangebote im gesamten Markt
Bank
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Zinssatz
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Einlagensicherung
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Bank Norwegian ("Sparkonto Plus")** | 3,20 % | Schweden |
Banca CF* | 3,00 % | Italien |
Banca Progetto | 3,00 % | Italien |
Trade Republic*** | 3,00 % | Deutschland / Irland / Frankreich |
Stand: 2. Januar 2025
* Das Angebot ist nur für Kunden mit einem Girokonto bzw. Stammkonto bei der Bank verfügbar.
** Beim "Sparkonto Plus" sind pro Jahr sechs Buchungsposten frei, für jeden weiteren werden 0,5 % des Buchungsbetrags berechnet. Auf dem "Sparkonto" ohne diese Einschränkung wird das Guthaben mit 3,20 % verzinst.
*** Verrechnungskonto zum kostenfreien Wertpapierdepot. Das Geld wird bei einer von mehreren Partnerbanken deponiert. Ein Teil des Geldes kann in Geldmarktfonds angelegt werden.
Top-Tagesgeldangebote mit deutscher Einlagensicherung
Bank
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Zinssatz
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Hauptsitz
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Bank11* | 2,75 % | München |
Raisin Bank - EuroExtra** | 2,70 % | Frankfurt am Main |
Akbank | 2,65 % | Eschborn |
BMW Bank | 2,65 % | München |
GEFA Bank | 2,65 % | Wuppertal |
Stand: 2. Januar 2025
* Der Zinssatz in Höhe von 2,75 % gilt für alle Tagesgeldkonten, die ab dem 24.10.2024 eröffnet wurden.
** Die Raisin Bank ermöglicht bei EuroExtra dem Kunden eine treuhänderisch gehaltene Einlage bei der Deutschen Bank.
Top-Festgeldangebote (12 Mon. Laufzeit) im gesamten Markt
Bank
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Zinssatz
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Einlagensicherung
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Varengold Bank | 3,10 % | Deutschland |
Ayvens Bank | 3,00 % | Niederlande |
Bigbank | 3,00 % | Estland |
Privatbanka | 3,00 % | Slowakei |
Stand: 2. Januar 2025
Sparkonto
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Sparzinsen von rund 800 Banken im Vergleich
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Bis zu 3,5 % Zinsen aufs Tagesgeld
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Bauzinsentwicklung
Bei einem Immobiliendarlehen entfällt ein großer Teil der Kosten auf die zu entrichtenden Kreditzinsen. Deren Höhe hängt nicht nur von den EZB-Leitzinsen ab, sondern auch von den Marktzinsen am Anleihemarkt, wo durch Angebot und Nachfrage die Zinssätze bei mittel- und langfristiger Zinsbindung ausgehandelt werden.
Die aktuelle Zinsentwicklung ist immer wieder mit Schwankungen verbunden, so dass sich Bauzinsen kurzfristig auch entgegen des generellen Trends entwickeln können. Für angehende Eigentümerinnen und Eigentümer können auch leichte Zinserhöhungen die Gesamtkosten stark beeinflussen. Hochgerechnet auf eine Sollzinsbindung von 10 Jahren kann ein Zinsanstieg von 0,1 Prozentpunkten das Darlehen um mehrere tausend Euro verteuern.
Wer über die Aufnahme eines Hypothekendarlehens nachdenkt, sollte sich daher bei der Planung Zeit nehmen und den Markt beobachten, um mögliche kurze Rücksetzer für einen günstigen Darlehensabschluss nutzen zu können. Eine detaillierte Darstellung finden Sie unter:
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Zinsprognose
Die kontinuierlichen Leitzinserhöhungen der EZB wurden im Oktober 2023 pausiert und die Zinsen blieben stabil. Ob die erste Zinssenkung im Juni 2024 eine Zinswende einläutet, hängt von der Entwicklung der Inflationsrate ab. Die EZB rechnet laut Aussage der Präsidentin Lagarde Aussage damit, dass die Inflation weiter sinkt und bis zum Ende 2024 den angestrebten Wert von 2 Prozent erreicht. Wenn diese Prognose zutrifft, könnte die EZB die derzeitigen Leitzinsen unverändert belassen oder weiter senken. Bei anhaltend hoher oder gar wieder ansteigender Inflation könnte die EZB hingegen mit Zinserhöhungen reagieren.
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