Förderung für Wärmepumpen im Überblick
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Die Umstellung der alten Öl- oder Gasheizung auf eine energiesparende Wärmepumpe ist mit hohen Investitionen verbunden. Doch Fördermittel vom Staat sorgen für eine deutliche Senkung der finanziellen Belastung.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Umstellung der Heizung auf Wärmepumpe haben Bauherren die Wahl zwischen BAFA-Zuschuss und KfW-Kredit mit Tilgungszuschuss.
- Fördermittel gibt es nur für Wärmepumpen, die in der BAFA-Liste der förderfähigen Anlagen aufgeführt sind.
- Bauherren können auch für Nebenkosten bei der Installation Förderung erhalten, etwa für die notwendige Installation zusätzlicher Heizkörper oder die Demontage und Entsorgung der alten Heizung.
Wärmepumpenheizung: Förderung vergünstigt die hohen Anschaffungskosten
Wer seinen alten Heizkessel gegen eine moderne und energiesparende elektrische Wärmepumpe tauschen will, muss zunächst einmal mit deutlich höheren Anschaffungskosten als bei einem Gas- oder Ölkessel rechnen. Allein das Gerät selbst kostet deutlich mehr als ein mit Heizöl oder Gas betriebener Heizkessel. Hinzu kommen oft weitere Kosten, wenn aufgrund der im Vergleich zu anderen Heizungen niedrigeren Vorlauftemperatur der Austausch oder die zusätzliche Installation von Heizkörpern erforderlich wird. Wer sich für eine Erdwärmepumpe entscheidet, muss darüber hinaus noch die Aufwendungen für die Bohrung einkalkulieren.
Weil die Wärmepumpe die erzeugte Wärme ihrer Umgebung entnimmt, kann die benötigte Heizenergie im Vergleich zur Direktheizung mit Strom mit rund einem Drittel des Strombedarfs erzeugt werden. Statt fossiler Brennstoffe kommt im Idealfall Ökostrom zum Einsatz. Das spart im laufenden Betrieb Kosten – allerdings amortisiert sich der zusätzliche Investitionsaufwand erst nach etlichen Jahren.
Um diesen finanziellen Nachteil auszugleichen, fördert der Staat den Einbau von energiesparenden Wärmepumpen mit Zuschüssen. Im günstigsten Fall können Bauherren die Hälfte der Investitionskosten als Zuschuss erhalten.
Von welchen staatlichen Stellen erhalte ich Förderung?
Für die Förderung beim Umstieg auf effiziente Heizungen sind die staatseigene Förderbank KfW und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuständig.
BAFA-Förderung Wärmepumpe
Das BAFA fördert die Installation von Heizungswärmepumpen mit einem Zuschuss. Förderfähig sind Installationskosten bis zu 60.000 Euro, der reguläre Fördersatz beträgt 35 Prozent. Die Maßnahme muss vor Beginn der Arbeiten eingereicht und genehmigt werden. Die Förderung zahlt das BAFA im Nachhinein direkt an den Bauherren aus.
KfW-Förderung Wärmepumpe
Wer die neue Wärmepumpe nicht aus eigenen Mitteln finanzieren kann, hat die Möglichkeit, bei der KfW einen Kredit mit Tilgungszuschuss aufzunehmen, sofern das Vorhaben dazu führt, dass Ihre Immobilie mindestens den Standard eines Effizienzhauses der Stufe 85 erreicht. Bauherren schließen den KfW-Kredit nicht direkt, sondern über ihre Hausbank ab.
Auf der Seite "Energieeffizient Bauen und Sanieren - Förderprogramm 261" finden Sie weitere Details bezüglich der Bedingungen und Konditionen des KfW-Kredits sowie einer genaueren Definition eines Effizienzhauses.
Voraussetzungen für eine erhöhte Wärmepumpenförderung
Sowohl der BAFA-Zuschuss als auch der KfW-Tilgungszuschuss erhöhen sich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:
- Ersetzt die Wärmepumpe eine Ölheizung, dann erhält der Bauherr 45 Prozent Förderung.
- Lässt der Bauherr im Zuge des Heizungsaustauschs von einem Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) für weitere mögliche energetische Sanierungsmaßnahmen erstellen, erhöht sich der Fördersatz um 5 Prozentpunkte.
Für welche Wärmepumpenheizung gibt es Förderung?
Grundsätzlich ist die Förderung nur für Wärmepumpen möglich, die für Heizzwecke zum Einsatz kommen. Wenn eine Wärmepumpe nur das Brauchwasser erwärmt, gibt es dafür keine Fördermittel.
Darüber hinaus müssen Wärmepumpen in Bezug auf die Energieeffizienz auf dem aktuellen Stand der Technik sein. Geräte, die die technischen Vorgaben nicht erfüllen, sind nicht förderfähig. Um zu erkennen, ob die von Ihnen ins Auge gefasste Wärmepumpe die Anforderungen erfüllt, können Sie auf der BAFA-Website die Liste der förderfähigen Anlagen aufrufen. Dort sind alle Wärmepumpenmodelle aufgeführt, die sämtliche vom Gesetzgeber geforderten Kriterien einhalten.
Luft-Wasser- oder Erdwärmepumpe: Förderung bleibt gleich
Bei der Zentralheizung mit Wärmepumpe gibt es unterschiedliche Technologien für die Erwärmung des Heizungswassers:
- Luft-Wasser-Wärmepumpen ziehen über einen Ventilator und Wärmetauscher die Wärme aus der Umgebungsluft.
- Erdwärmepumpen leiten den flüssigen Wärmeträger über ein Rohrsystem durch die Erde und holen sich dort – meist aus Tiefen zwischen 50 und 100 Metern – die notwendige thermische Energie aus der Erdwärme.
Erdwärmepumpen haben aufgrund der gleichmäßigen Temperaturen im tieferen Erdreich einen besseren Wirkungsgrad als Luft-Wasser-Wärmepumpen, sind jedoch aufgrund der zusätzlich notwendigen Bohrung deutlich teurer in der Anschaffung. Die prozentualen Fördersätze sind hingegen für beide Varianten gleich.
Ist auch für eine reine Luftwärmepumpe Förderung möglich?
Bei reinen Luftwärmepumpen handelt es sich um Geräte, die nicht das Heizungswasser, sondern über Wärmetauscher und Ventilator direkt die Raumluft erwärmen. Aufgrund der meist vergleichsweise geringen Leistung werden sie häufig in Niedrigenergiehäusern in Kombination mit einer automatisierten Lüftungsanlage installiert. Wenn eine Luftwärmepumpe in der BAFA-Liste der förderfähigen Anlagen aufgeführt ist, gibt es auch dafür Förderung.
Kann ich auch für Nebenkosten Förderung erhalten?
Beim Umstieg von fossilen Energieträgern auf eine umweltfreundliche Wärmepumpe fallen neben den reinen Gerätekosten noch weitere Aufwendungen an. Sofern die Zusatzkosten im direkten Zusammenhang mit der Heizungsumstellung stehen, zählen sie zu den förderfähigen Installationskosten. Dazu zählen unter anderem
- Erdsondenbohrungen für Erdwärmepumpen
- Fundamente für die Außengeräte bei Luft-Wasser-Wärmepumpen
- Installation und Anschluss
- elektrische Installation
- Installation von Pufferspeichern
- Austausch von Heizkörpern und Einbau zusätzlicher Heizkörper
- Durchführung des hydraulischen Abgleichs
- die Demontage und Entsorgung des alten Heizungssystems
- die Reinigung, Stilllegung und gegebenenfalls Entsorgung nicht mehr genutzter Heizöltanks