Verivox-Studie zu Autokrediten: Hier leihen sich Verbraucher am meisten Geld fürs neue Auto
Stand: 04.09.2020
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Wo die Menschen mehr verdienen, leihen sie sich im Durchschnitt auch höhere Summen für den Autokauf. Zu diesem Ergebnis kommt der Autokredit-Atlas 2020. Für die Studie hat Verivox rund 25.000 Autokredite ausgewertet, die über das Vergleichsportal beantragt und genehmigt wurden.
Die höchsten Autokredite in Hamburg und Bayern
18.206 Euro leihen sich Hamburger im Schnitt, wenn sie ein Auto finanzieren möchten - so viel wie in keinem anderen Bundesland. Das zeigt der Autokredit-Atlas 2020. Nicht nur beim durchschnittlichen Kreditbetrag steht Hamburg an der Spitze. Mit einem durchschnittlichen Nettoeinkommen von 2.204 Euro sind die Hanseaten zugleich Top-Verdiener im Bundesländer-Vergleich.
"Wer gut verdient, kann auch höhere Raten schultern", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Es ist kein Zufall, dass in den vier Bundesländern mit dem höchsten Durchschnittseinkommen auch die höchsten Autokredite aufgenommen werden." Nach den Hamburgern nehmen Verbraucher in Bayern (17.883 Euro), Baden-Württemberg (17.828 Euro) und Hessen (16.886 Euro) die höchsten Autokredite auf.
Hohes Durchschnittseinkommen, hohe Kreditbeträge
Unter den Großstädten mit mehr als 200.000 Einwohnern sind Autokredite in München mit Abstand am höchsten. Im Schnitt leihen sich Kreditnehmer in der bayerischen Landeshauptstadt 21.414 Euro für den Autokauf. Mit durchschnittlich 2.445 Euro Nettoeinkommen zählen sie auch zu den Spitzenverdienern. Nur die Kreditnehmer in Mainz (2.473 Euro) und Frankfurt (2.456 Euro) verdienen noch etwas besser. Auch hier liegen die Kreditsummen über dem Durchschnitt. Insgesamt sind in acht der zehn einkommensstärksten Städte auch die Autokredite überdurchschnittlich hoch.
Höchste Nachfrage in der VW-Heimat Niedersachsen
Verivox hat die Anzahl der Autokredite in den einzelnen Städten und Bundesländern ins Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl gesetzt und einen Index gebildet. Der Index-Wert 100 steht für eine durchschnittlich starke Nachfrage nach Autokrediten. In Niedersachsen nehmen die Menschen um 24 Prozent häufiger Autokredite auf als im Bundesdurchschnitt (Index 124). Auch in Schleswig-Holstein ist die Nachfrage groß (Index 121). Vergleichsweise selten finanzieren die Menschen in den drei Stadtstaaten Berlin (67), Hamburg (81) und Bremen (83) ein Fahrzeug.
Nachfrage in Ballungszentren tendenziell geringer
"In Ballungszentren mit einem gut ausgebauten Netz öffentlicher Verkehrsmittel ist ein eigenes Fahrzeug am ehesten verzichtbar", sagt Oliver Maier. "Hier ist deshalb auch die Nachfrage nach Autofinanzierungen tendenziell niedriger als in kleineren Städten und ländlichen Gegenden." Nur in 10 von insgesamt 40 deutschen Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern liegt die Nachfrage nach Autokrediten über dem bundesweiten Durchschnitt.
Unter den Großstädten in der Auswertung werden Autokredite am häufigsten in Mönchengladbach abgeschlossen. Hier ist die Nachfrage um 27 Prozent höher als im Bundesschnitt (Index 127). Dahinter folgen Braunschweig (113), Magdeburg (112) und Rostock (111). Am seltensten finanzieren Freiburger ein Fahrzeug. Gemessen an ihrer Einwohnerzahl ist die Stadt im Breisgau bei den Autokrediten um 43 Prozent unterrepräsentiert (Index 57).
Methodik
Für die Studie "Autokredit-Atlas 2020" wurden rund 25.000 genehmigte Autokredite ausgewertet, die über Verivox beantragt wurden. Im Zuge ihrer Kreditanfrage machen Interessenten Angaben zum Nettoeinkommen. Diese Angaben wurden für die Untersuchung anonymisiert ausgewertet. Für die Berechnung der Nachfrage wurde die Zahl der Autokredite ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt. So entsteht ein Index, in dem der Wert 100 für den Bundesdurchschnitt steht.