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Verivox-Studie: Mehr Umschuldungen im Corona-Jahr 2020

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Im Corona-Jahr 2020 gab es mehr Kreditnehmer mit bestehenden Verbindlichkeiten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Verivox-Studie zu Krediten und Schulden in Deutschland. Der Anteil der Kunden mit laufenden Krediten ist im Vorjahresvergleich um rund ein Fünftel gestiegen. Während sich die Verbraucher bei größeren Anschaffungen eher zurückhielten, haben viele das anhaltende Zinstief für eine Umschuldung genutzt.

Jeder Fünfte hat schon laufende Kredite

Für den Kredit- und Schulden-Atlas hat Verivox ausgewertet, wie hoch der Anteil der Kreditinteressenten mit laufenden Darlehen im Corona-Jahr 2020 war. Untersucht wurden dafür sämtliche Ratenkredite, die im letzten Jahr über Verivox beantragt und abgeschlossen wurden.

Mehr als jeder fünfte Verivox-Kunde (21 Prozent) hatte bereits mindestens einen laufenden Kredit. Damit ist der Anteil der Kreditnehmer mit bestehenden Verbindlichkeiten verglichen mit dem Vorjahr um etwa ein Fünftel gestiegen. Im Jahr 2019 hatten 17,8 Prozent der Kreditinteressenten bereits laufende Darlehenspflichten. Immobilienkredite wurden dabei nicht mitgezählt.

Weniger Konsumfinanzierung, mehr Umschuldungen

„Während der Corona-Pandemie haben Verbraucher insgesamt weniger konsumiert. Dadurch gab es auch weniger Grund, Kaufvorhaben mit einem Kredit zu finanzieren“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Anderseits haben zahlreiche Haushalte in der Krise die eigenen Finanzen nochmal genauer unter die Lupe genommen. Viele Verbraucher mit laufenden Darlehen haben sich nach günstigeren Finanzierungsmöglichkeiten umgesehen und ihre bestehenden Verbindlichkeiten auf einen Kredit mit niedrigeren Zinsen umgeschuldet.“

Umschuldung lohnt sich im Zinstief fast immer

Im anhaltenden Zinstief lässt sich mit einer solchen Kreditoptimierung häufig viel Geld sparen, wie ein simples Rechenbeispiel zeigt: Verbraucher, die vor zwei Jahren einen Ratenkredit aufgenommen haben, mussten dafür im Durchschnitt 5,86 Prozent Zinsen zahlen – laut Daten der Bundesbank. Einen Onlinekredit in Höhe des durchschnittlichen Schuldenstands von 22.669 Euro gibt es bei günstigen Banken derzeit zum Effektivzins von 2,43 Prozent. Diesen oder einen besseren Zins erhält die Mehrheit aller Kunden der Bank.

Bei einer Restlaufzeit von 5 Jahren würden Kreditnehmer mit dem günstigen Umschuldungskredit 1.789 Euro sparen. Teilweise darf die alte Bank bei einer Umschuldung eine Entschädigung in Höhe von 1 Prozent der noch offenen Restschuld verlangen. Diese sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung ist in der Rechnung bereits berücksichtigt. Ohne die Entschädigungszahlung läge die Ersparnis sogar bei 2.030 Euro. „Verbraucher sollten einen Blick in ihren Kreditvertrag werfen“, rät Oliver Maier. „Viele Banken erlauben kostenfreie Sondertilgungen in beliebiger Höhe. Dann entstehen durch die Umschuldung keine zusätzlichen Kosten.“