Steigende Dispozinsen machen Umschuldung noch attraktiver
Stand: 04.07.2023
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Nach den Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in den vergangenen Monaten haben Banken und Sparkassen in Deutschland die Zinsen für Dispokredite deutlich angehoben. Das ergab eine aktuelle Marktanalyse der Stiftung Warentest, die die Konditionen von mehr als 1.100 Banken ausgewertet hat.
Banken verlangen bis zu 16,46 Prozent Dispozinsen
Die Untersuchung der Stiftung Warentest offenbart, dass die Kreditinstitute Verbrauchern höchst unterschiedliche Zinsen in Rechnung stellen, wenn sie den vereinbarten Dispokredit auf dem Girokonto in Anspruch nehmen. Zwar werben einzelne Banken mit zinslosen Dispokrediten, doch diese gelten oftmals nur für kleinere Überziehungen oder bei Kontomodellen mit hoher monatlicher Grundgebühr.
Auf der anderen Seite stellen teure Banken ihren Kunden bis zu 16,46 Prozent jährliche Zinsen in Rechnung, wenn das Konto ins Minus gerät. Noch teurer kann es werden, wenn kein Dispokreditrahmen vereinbart wurde oder der Kreditbetrag den Rahmen übersteigt. Für solche geduldeten Überziehungen wird meist zusätzlich zum regulären Dispozins ein Zinsaufschlag von mehreren Prozentpunkten fällig. Im Schnitt liege der Zins für Dispokredite derzeit bei 11,22 Prozent, berichtet die Stiftung Warentest. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Anstieg von 1,79 Prozentpunkten.
Umschuldung auf günstigen Ratenkredit spart Zinskosten
Angesichts der gestiegenen Dispozinsen sollten Verbraucher prüfen, ob die Umschuldung auf einen zinsgünstigen Ratenkredit sinnvoll ist. "Dies lohnt sich vor allem dann, wenn absehbar ist, dass das Girokonto ansonsten längere Zeit im Minus bleiben würde", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. Bei günstigen Banken sind Ratenkredite bereits zu einem Festzins von 2,99 Prozent erhältlich.
Das Einsparpotenzial ist groß: Wer einen mitr 12 Prozent verzinsten Dispokredit über 3.000 Euro zu einem 12-monatigen Ratenkredit für 2,99 Prozent umschuldet, anstatt im Lauf eines Jahres den Dispo nach und nach abzubauen, spart rund 140 Euro an Zinskosten. Verbraucher sollten jedoch eine Umschuldung gezielt zum Schuldenabbau einsetzen, gibt Finanzexperte Maier zu bedenken: "Die Einsparung funktioniert nur, wenn während der Rückzahlung des Ratenkredites das Girokonto möglichst im Plus bleibt."