Mehr Onlinekredite in der Corona-Krise
Stand: 27.08.2020
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In der Corona-Krisen haben besonders viele Verbraucher ihren Kredit online abgeschlossen. Das zeigen Statistiken des Bankenfachverbands. Während das Kreditgeschäft insgesamt in der ersten Jahreshälfte 2020 zurückgegangen ist, verzeichneten Onlinekredite ein sattes Plus.
Jeder vierte Kredit wird online abgeschlossen
Um 13,9 Prozent haben die Kreditbanken ihre Vergabe von Onlinekrediten im ersten Halbjahr ausgeweitet. Sie vergaben 6,2 Milliarden Euro per Internet. Nahezu jeder vierte Kredit wurde online abgeschlossen.
„Corona wirkt als Digitalisierungs-Beschleuniger“, sagt Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. Das gelte auch für Finanzierungen. „Der Lockdown hat uns vor Augen geführt, wie wichtig digitale Optionen für Geschäftsabschlüsse sind.“
Konsumzurückhaltung belastet das Neugeschäft
Insgesamt ist das Kreditgeschäft der auf Finanzierungen spezialisierten Banken in Deutschland in der ersten Jahreshälfte zurückgegangen. Die Kreditbanken vergaben 7,3 Prozent weniger Kredite an Privatpersonen als im selben Zeitraum des Vorjahres. Sie finanzierten Konsumgüter im Wert von 26 Milliarden Euro. Ihre Finanzierungen mobiler Investitionsgüter an Unternehmen sanken um 3,2 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro.
„Die Coronavirus-Pandemie hat den privaten Konsum und die Investitionstätigkeit der Unternehmen stark gebremst”, sagt Verbands-Chef Loa. Entsprechend konnten die Kreditbanken weniger Finanzierungsverträge abschließen.
Kreditbestand wächst um 3,5 Prozent
Zugenommen hat hingegen ihr Gesamtbestand an Krediten. Innerhalb eines Jahres haben die Kreditbanken ihren Bestand an Forderungen gegenüber privaten und gewerblichen Kreditnehmern um 3,5 Prozent auf 172,4 Milliarden Euro ausgebaut. Hierzu hat insbesondere die positive Entwicklung des Kreditgeschäfts in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres sowie Anfang 2020 beigetragen.