Lockere Geldpolitik: Ein Grund für zögerliche Kreditvergabe
Stand: 23.01.2018
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Frankfurt - Bleiben die Zinsen dauerhaft niedrig, könne eine lockere Geldpolitik nach Ansicht der Bundesbank ihren eigentlichen Zweck verlieren. "Die derzeit niedrigen, teilweise negativen Zinsen - zu denen auch die expansive Geldpolitik beiträgt - belasten das Zinseinkommen", heißt es im Januar-Monatsbericht der Bundesbank. Das schmälere die Ertragslage der Banken, wodurch sie die Fähigkeit zum Aufbau von Eigenkapital verlieren – mit negativen Konsequenzen für die Kreditvergabe.
Ziel einer expansiven Geldpolitik ist es eigentlich, die Banken zu einer verstärkten Kreditvergabe zu bewegen und dadurch die Wirtschaft und die Inflation in Gang zu bringen. Seit Jahren verfolgt die Europäische Zentralbank (EZB) diese Ziele mithilfe historisch niedriger Zinsen und milliardenschwerer Anleihekäufe.
Derzeit bereitet die EZB allerdings ihren allmählichen Ausstieg aus ihrer Krisenpolitik vor. Zum Jahresbeginn wurden zunächst die monatlichen Wertpapierkäufe halbiert. Nach aktueller Planung läuft das Kaufprogramm noch bis September weiter. Ob es eine Verlängerung geben wird, ist noch unklar. Ungewiss ist auch, ab wann erste Zinserhöhungen folgen werden.