Fernseher auf Raten: Beim Händler mehr als doppelt so teuer wie günstiger Bankkredit
Stand: 11.06.2024
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland steht vor der Tür und viele Fans möchten das Event auf einem neuen, hochauflösenden Fernseher genießen. Für die Ratenfinanzierung eines TV-Online-Einkaufs in Höhe von 2.499 Euro mit zwei Jahren Laufzeit werden direkt beim Versandhändler in der Spitze fast 500 Euro Zinsen fällig. Damit sind die Zinskosten beim Händler mehr als doppelt so hoch wie ein günstiger Bankkredit. Das zeigen Berechnungen von Verivox, das die Finanzierungskonditionen der drei größten deutschen Versandhändler Amazon, Otto sowie Media Markt /Saturn mit den Konditionen für günstige Ratenkredite verglichen hat.
Mehr als doppelt so hohe Zinskosten über Onlinehändler
Otto hat von den drei untersuchten Onlineportalen mit einem effektiven Jahreszins von 18,94 Prozent die teuersten Konditionen. Wer jetzt zur EM einen neuen Fernseher im Wert von 2.499 Euro über 24 Monate finanzieren möchte, muss bei Otto mit zusätzlichen Zinskosten von 481 Euro rechnen. Damit ist der Ratenkauf um 175 Prozent teurer als ein Ratenkredit bei einer händlerunabhängigen Bank. Dort erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich günstigere Finanzierungskonditionen: Wer im April über Verivox einen Ratenkredit abgeschlossen hat, zahlte dafür im Mittel 6,79 Prozent Zinsen. Bei diesen Konditionen fallen für den Kauf des Fernsehers nur 175 Euro Zinskosten an. Das entspricht einer Ersparnis gegenüber einer Händlerfinanzierung von 305 Euro.
Etwas geringer fallen die Finanzierungskosten bei den anderen beiden Händlern aus. So liegt der Zinssatz bei Amazon bei 12,60 Prozent. Damit zahlen Kundinnen und Kunden für den untersuchten Warenwert von 2.499 Euro 322 Euro Zinsen. Die Online-Shops der beiden Marken Media Markt und Saturn gehören zum selben Unternehmen und haben auch dieselben Finanzierungskonditionen. Sie verlangen 11,90 Prozent Zinsen und die Zinskosten summieren sich auf 305 Euro. Damit ist der Ratenkauf über den Onlineversandhändler Amazon um 84 Prozent und über Media Markt/Saturn um 74 Prozent teurer als ein händlerunabhängiger Ratenkredit.
"Die Ratenfinanzierung direkt über den Händler, ist auf den ersten Blick zwar bequemer, kann aber schnell zur Kostenfalle werden. Wir raten dazu, sich die Konditionen beim Händler genau anzuschauen. Oft sind herkömmliche Bankkredite die deutlich günstigere Alternative", rät Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.
Volldigitaler Kredit mit Sofortzahlung
Um Kreditauszahlungen zu vereinfachen, bieten einige Kreditinstitute mittlerweile Sofortauszahlungen an. Hier müssen Verbraucher nichts mehr ausdrucken oder per Post verschicken. Auch die Bonitätsprüfung erfolgt vollautomatisch und in Echtzeit. Selbst die Legitimierung und die Unterschrift lassen sich bequem digital am PC oder Smartphone vornehmen. "Beim volldigitalen Kredit vergehen von der ersten Anfrage bis zum verbindlichen Kreditabschluss nur wenige Minuten. Der gesamte Kreditvergabeprozess erfolgt komplett digital und ist damit schnell und vor allem unkompliziert", sagt Oliver Maier. Spätestens nach 72 Stunden haben Kreditnehmer das Geld auf dem Konto.
Methodik
Für die Analyse hat Verivox die angebotenen Standard-Finanzierungskonditionen von Amazon, Otto und Media Markt und Saturn für einen Muster-Ratenkauf mit 24 Monaten Laufzeit und einem Warenwert von 2.499 Euro untersucht. Für die Berechnung wurden Ratenfinanzierungen mit fester Laufzeit und gleichbleibenden Monatsraten gegenübergestellt. Beim Bankkredit wurde mit 6,79 Prozent Zinsen gerechnet. Dieser Zinssatz ist repräsentativ für Kreditnehmer mit durchschnittlicher Bonität. Die Hälfte aller Verivox-Kundinnen und -Kunden hat ihren Kredit im April zu diesem Zinssatz oder günstiger abgeschlossen.