Aktuelle Modellrechnung: Umschuldung spart bis zu 1.702 Euro
Stand: 07.09.2020
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Jede Medaille hat zwei Seiten – das gilt auch im anhaltenden Zinstief. Während Sparer unter Null- und Niedrigzinsen leiden, können Kreditnehmer profitieren. Verivox-Berechnungen zeigen: Mit einer Umschuldung auf einen günstigeren Kredit kann ein durchschnittlicher Verbraucher bis zu 1.702 Euro sparen.
Umschuldung lohnt sich aktuell fast immer
Laut einer repräsentativen Umfrage des Bankenfachverbands hat ein Viertel der Verbraucher (26 Prozent) mindestens einen laufenden Ratenkredit. Ein großer Teil davon dürfte mehr Zinsen als nötig zahlen. Denn im anhaltenden Zinstief sind auch Kredite immer günstiger geworden. „Verbraucher können einen Ratenkredit jederzeit mit einem günstigeren neuen Darlehen ablösen“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Nach unserer Erfahrung lohnt sich eine Umschuldung in der aktuellen Marktsituation fast immer.“
1.465 Euro sparen – trotz Entschädigung
22.500 Euro – so hoch ist der durchschnittliche Schuldenstand von Verbrauchern, die über das Vergleichsportal einen Umschuldungskredit beantragen. Im Schnitt laufen die bestehenden Kredite zu diesem Zeitpunkt seit zwei Jahren. Vier weitere Jahre blieben noch bis zur vollständigen Rückzahlung. Vor zwei Jahren betrug der durchschnittliche Zinssatz für Ratenkredite 6,08 Prozent – laut Zahlen der Deutschen Bundesbank. Um 22.500 Euro zu diesem Zinssatz über vier Jahre komplett zu tilgen, müssten Kreditnehmer insgesamt 2.823 Euro Zinsen zahlen.
Einen Kredit in der benötigten Höhe mit 4 Jahren Laufzeit vergeben die günstigsten Banken heute zu einem Zwei-Drittel-Zins von 2,43 Prozent. Diesen oder einen besseren Zins erhält die Mehrheit aller Kunden der Bank. Mit einer Umschuldung zu diesen Konditionen würden Verbraucher insgesamt 1.465 Euro sparen. Eine mögliche Entschädigungszahlung von 1 Prozent an die alte Bank ist dabei schon berücksichtigt. Ohne läge die Ersparnis bei 1.702 Euro.
„Verbraucher sollten einen Blick in ihren Kreditvertrag werfen“, sagt Oliver Maier. „Viele Banken erlauben heute schon kostenfreie Sondertilgungen in beliebiger Höhe.“ Dann entstehen durch die Umschuldung keine zusätzlichen Kosten. Ansonsten kann die alte Bank bei einer vorzeitigen Rückzahlung eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, jedoch nicht mehr als 1 Prozent der noch ausstehenden Restschuld.
Bei der Kreditanfrage den Verwendungszweck angeben
„Wichtig ist, dass Verbraucher schon bei der Kreditanfrage angeben, dass sie das Darlehen für eine Umschuldung einsetzen möchten“, rät Oliver Maier. Dann erhalten Interessenten mit ihrem Kreditangebot auch gleich eine Ablösevollmacht zur Unterschrift. Mit dieser Vollmacht kann die neue Bank den alten Kredit kündigen und zurückzahlen. Verbraucher müssen sich also nicht selbst darum kümmern.
Oliver Maier nennt noch einen weiteren Grund, warum die Angabe des Verwendungszwecks so wichtig ist: „Im Zuge der Bonitätsprüfung erfährt die neue Bank von bestehenden Kreditpflichten. Durch die Angabe des Verwendungszwecks weiß sie, dass der neue Kredit nicht zusätzlich aufgenommen, sondern für die Rückzahlung der bestehenden Schulden eingesetzt wird. Das verbessert Ihre Kreditwürdigkeit und Sie erhalten günstigere Konditionen.“
Methodik
Für die Modellrechnung wurden gerundete Durchschnittswerte unterstellt. Der durchschnittliche Schuldenstand von Verbrauchern, die über Verivox einen Kredit umschulden, beträgt rund 22.500 Euro. Zum Zeitpunkt der Umschuldung laufen die Kredite im Schnitt seit ca. 2 Jahren, die durchschnittliche Restlaufzeit beträgt etwa 4 Jahre. Vor 2 Jahren zahlten Ratenkreditnehmer in Deutschland durchschnittlich 6,08 Prozent Zinsen (Quelle: Bundesbank). Bei den günstigsten Banken im Verivox-Kreditvergleich zahlt die Mehrheit der Verbraucher für einen Umschuldungskredit heute 2,43 Prozent Zinsen.