Solvabilität
Der Begriff „Solvabilität“ ist den meisten Verbrauchern sicherlich nicht geläufig. Deshalb möchten wir hier ein wenig Licht ins Dunkel bringen und zeigen, wie wichtig die Solvabilität für private Krankenversicherungen ist.
- Definition Solvabilität
- Ursprung und Nutzen
- PKV-Anbieter mit hoher Solvenzquote
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU-Richtlinie Solvency II gibt vor, wie hoch die Solvabilität sein muss.
- Bei Bedarf dürfen private Krankenversicherungen die Beiträge der Kunden erhöhen, um die wichtige Marke zu erreichen.
- Unterschieden wird zwischen der vorhandenen Solvabilität sowie den Anforderungen an das Solvabilitätskapital.
- Jede private Krankenversicherung ist dazu verpflichtet, aus eigener Kraft hohe finanzielle Sicherheiten aufzubauen.
Definition Solvabilität
Die Solvabilität ist im Grunde genommen die Ausstattung der privaten Krankenversicherung mit einem ausreichend großen finanziellen Polster. Der Gesetzgeber verlangt, dass Dienstleistungsinstitute, aber auch Kreditinstitute eine ausreichend große Anzahl an Eigenkapital haben müssen, um ihre Kunden oder die ihnen anvertrauten Vermögenswerte optimal absichern zu können. Zu diesen Dienstleistungsinstituten gehört auch die private Krankenversicherung.
Was in diesem Zusammenhang als ausreichend bezeichnet wird, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen festgelegt. Für eine private Krankenversicherung ist wichtig, dass sie nicht nur von den monatlichen Beiträgen ihrer Versicherten die Solvenz der Versicherungsgesellschaft sicherstellt. Es muss ein finanzielles Polster vorhanden sein, damit auch größere Ausgaben vollzogen werden können, ohne dass es zu Einschränkungen für die Versicherten kommt. Die Krankenkasse kann nicht jeden Monat beliebig den Beitrag der Versicherten anpassen. Er wird in der Regel jährlich angepasst und orientiert sich an unterschiedlichsten Kriterien. Zum einen am Tarif, den der Versicherte abgeschlossen hat, aber auch an seinen Vorerkrankungen und an seinem Alter.
Das angesparte Eigenkapital besteht aus unterschiedlichen Bausteinen:
- Einerseits aus einem freien und unbelasteten Vermögen.
- Auf der anderen Seite aus Rückstellungen und aus sonstigen Reserven.
Es gilt die Faustregel: Je höher die Solvabilität ist, umso besser sind auch die Ansprüche der Versicherten geschützt.
Ursprung und Nutzen der Solvabilität
Die Solvabilität ist wichtig, damit die privaten Krankenkassen reibungslos arbeiten können. Jeder Versicherte erzeugt andere Kosten. Liegen diese im Rahmen der Beitragszahlungen, mag dies auf den ersten Blick positiv sein. Doch es gibt viele Versicherte, die deutlich höhere Kosten erzeugen, weil sie schwer erkrankt sind oder eine teure Operation notwendig wird. Dann ist wichtig, dass die private Krankenversicherung im Rahmen der vereinbarten Leistungen auch liefern kann und die dafür benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.
In diesem Zusammenhang gibt die sogenannte Solvenzquote Auskunft darüber, wie groß das finanzielle Polster bei den jeweiligen privaten Krankenversicherungen ist. Das Errechnen dieser Quote erfolgt nach speziellen Vorgaben, die die Versicherungsgesellschaften einhalten müssen. Je höher die Quote in Prozent ist, umso höher auch die Solvabilität und umso besser die Absicherungen.
PKV-Anbieter mit hoher Solvenzquote
Jede private Krankenversicherung ist selbst dafür zuständig, eine ausreichende Solvenzquote zu erzielen. Es gibt einige Versicherungsgesellschaften, die das sehr gut hinbekommen und es gibt andere Versicherungsgesellschaften, die durchaus Optimierungsbedarf haben.
Zu den privaten Krankenversicherungen innerhalb von Deutschland, die eine besonders hohe Quote erreichen, gehören unter anderem:
- Ottonova Krankenversicherung
- Freie Arzt und Medizinkasse der Angehörigen der Berufsfeuerwehr und der Polizei (FAMK)
- Landeskrankenhilfe (LKH)
Eine Liste der privaten Krankenkassen, die eine besonders hohe Solvenzquote haben, wird regelmäßig veröffentlicht. Die Versicherungsgesellschaften sind dazu verpflichtet, Auskunft darüber zu geben.
Etwas anders sieht es mit den privaten Krankenversicherungen aus, die eine geringe Solvenzquote haben. Exakte Daten lassen sich nur schwer finden. Trotz allem möchten wir ein Beispiel geben, um die Solvenzquote etwas verständlicher darstellen zu können:
Die Ergo Direkt hat eine Quote von 179,4 Prozent. Im Vergleich dazu erzielt die Ottonova Krankenversicherung eine Quote von 2039 Prozent.
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Weiterführende Links
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