Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Das prämenstruelle Syndrom (kurz PMS) beeinträchtigt nach Schätzungen mehr als 50 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter. Die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen. Während etwa ein Viertel aller Betroffenen mit starken Beschwerden zu kämpfen hat, belastet das prämenstruelle Syndrom die Mehrheit der Frauen nur in geringem Maße. Es gibt verschiedene Behandlungsansätze und individuelle Maßnahmen, die die Symptome lindern können.
- Symptome
- Ursachen
- Therapiemöglichkeiten
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Das prämenstruelle Syndrom bezeichnet verschiedene körperliche und psychische Beschwerden, die vor der Regelblutung auftreten können.
- Art und Ausprägung der Symptome unterscheiden sich von Frau zu Frau und teilweise auch von Monatsblutung zu Monatsblutung.
- PMS geht höchstwahrscheinlich auf verschiedene Faktoren zurück, wobei die Hormone von entscheidender Bedeutung zu sein scheinen.
- Leichte Beschwerden lassen sich oftmals durch einen gesunden Lebensstil lindern, wohingegen sich bei stark ausgeprägten Symptomen eine medikamentöse Behandlung empfiehlt.
Definition: Was ist das prämenstruelle Syndrom?
Das prämenstruelle Syndrom bezeichnet eine Reihe von komplexen körperlichen und psychisch-emotionalen Symptomen, die in Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus stehen. Die Beschwerden treten zwei Wochen bis wenige Tage vor der Regelblutung auf und verschwinden mit dem Einsetzen der Periode.
Symptome des PMS
Insgesamt gibt es mehr als 150 körperliche und psychische Symptome, die vor der Monatsblutung auftreten können. Unter welchen Beschwerden eine Frau leidet, ist jedoch immer sehr individuell. Bei manchen Frauen treten lediglich ein bis zwei Symptome auf, bei anderen dagegen mehr als zehn. Manche Frauen beeinflusst das prämenstruelle Syndrom kaum bis gar nicht, andere haben hingegen so starke Beschwerden, dass diese den Alltag erheblich beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass Art und Stärke der Beschwerden von Monatszyklus zu Monatszyklus variieren.
Körperliche Symptome
Das prämenstruelle Syndrom kann unterschiedliche körperliche Beschwerden umfassen. Ein typisches Symptom sind beispielsweise Brustschmerzen beziehungsweise Spannungsgefühle in der Brust (Mastodynie). Häufig vergrößern sich die Brüste in den Tagen vor der Monatsblutung auch ein wenig, da es zu Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gewebe kommt. Mit dem Eintreten der Periode bilden sich diese Einlagerungen wieder zurück. Spannungsgefühle im Unterleib treten ebenfalls relativ häufig auf. Andere Frauen klagen dagegen über Kopf- oder Rückenschmerzen. Zu welchen körperlichen Beschwerden das prämenstruelle Syndrom unter anderem noch führen kann, veranschaulicht die nachfolgende Liste:
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Heißhunger oder Appetitlosigkeit
- Schlafprobleme
- Verdauungsprobleme (Durchfall)
- Hautunreinheiten
- Übelkeit
- Kreislaufbeschwerden
- Unterleibskrämpfe
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Ohnmacht
- Völlegefühl
- Schleimhautreizungen
- Erhöhte Reizsensibilität (beispielsweise auf Licht oder Gerüche)
Psychische Symptome
Häufig bedingt das prämenstruelle Symptom nicht nur körperliche, sondern auch psychische Beschwerden. Im Zeitraum vor der Periode fühlen sich Frauen mitunter niedergeschlagen oder lustlos, teilweise auch gereizt und/oder wütend. Ein objektiver Grund für derartige Stimmungsschwankungen ist oftmals nicht vorhanden, weshalb diese nicht selten zu Streit mit dem Partner oder der Familie führen. Es gibt noch weitere psychisch-emotionale PMS-Symptome, beispielsweise:
- Antriebs- und Interessenlosigkeit
- Ängstlichkeit
- HyperaktivitätInnere Unruhe
- Depressive Verstimmungen
- Gefühl von Überforderung
- Aggressivität
- Konzentrationsstörungen
- Geringes Selbstwertgefühl
Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS)
Etwa drei bis acht Prozent der vom prämenstruellen Syndrom betroffenen Frauen leiden unter solch schweren Symptomen, dass diese die Arbeitsfähigkeit und das Sozialleben beeinträchtigen. Solche Extremfälle bezeichnen Mediziner als Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS). In diesem Fall gelten die Beschwerden anders als beim PMS als Erkrankung.
Ursachen
Bisher konnten Wissenschaftler noch nicht eindeutig klären, welche Ursachen zur Ausbildung des prämenstruellen Syndroms führen. Sie gehen jedoch davon aus, dass es mehrere Einflussfaktoren gibt. Eine wichtige Rolle scheinen die durch den Monatszyklus verursachten hormonellen Schwankungen zu spielen, wobei vor allem die Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron von Bedeutung sind. So verringert sich in der zweiten Zyklushälfte – also vor dem Einsetzen der Monatsblutung – die Östrogenausschüttung, wohingegen die Produktion von Progesteron steigt. Darüber hinaus nehmen Forscher an, dass beim prämenstruellen Syndrom auch eine familiäre Veranlagung sowie verschiedene Umweltfaktoren von Bedeutung sind, etwa:
- Niedriger Melatoninspiegel
- Prolaktinüberschuss
- Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)
- Stress
- Beziehungsprobleme
- Ungesunde Ernährung
- Alkohol- und Nikotinkonsum
- Bewegungsmangel
- Manche hormonellen Verhütungsmittel
- Pilzinfektionen
Therapiemöglichkeiten
Welche Therapie sich eignet, hängt vorrangig von der Intensität der Beschwerden ab. Bei leichten Symptomen reicht es häufig aus, ausreichend zu schlafen und genügend Sport zu treiben. Ebenso sollten betroffene Frauen darauf achten, sich ausgewogen zu ernähren. Außerdem ist es ratsam, auf Nikotin, Alkohol und Kaffee zu verzichten. Bei Bauchschmerzen können eine Wärmflasche und heiß aufgebrühter Tee die Beschwerden lindern.
Bei stark ausgeprägten Symptomen empfiehlt sich eine medikamentöse Behandlung. Dazu greifen Ärzte auf Schmerzmittel, Hormonpräparate und/oder Antidepressiva zurück. Wassereinlagerungen lassen sich mit harntreibenden Arzneimitteln behandeln. Treten vor der Periode regelmäßig schwere psychische Beschwerden auf, bietet sich unter Umständen eine Psychotherapie an.
Viele Frauen greifen bei PMS-Beschwerden auf pflanzliche Präparate zurück. Ein wissenschaftlich relativ gut untersuchtes Mittel ist Mönchspfeffer. Dieser wirkt vor allem bei Brustschmerzen und -spannungen. Gegen depressive Verstimmungen kann Johanniskraut helfen. Zur Behandlung von Schlafproblemen eignen sich beispielsweise Melisse und Baldrian. Andere Betroffene setzen auf homöopathische Mittel. Auch wenn die Wissenschaft bisher noch keine Beweise bezüglich der Wirksamkeit von Homöopathika gefunden hat, berichten viele Frauen von einer Linderung ihrer Symptome.
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