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Immer wieder kommt es zu Diskussionen, ob Impfungen sinnvoll sind oder nicht. Tatsache ist: Impfungen verhindern Infektionen, schützen und beugen Epidemien vor. Auch wenn es in Deutschland keine generelle Impfpflicht gibt, wurde im Jahr 2019 eine Pflicht zur Masernimpfung für Kinder in Kindergärten und Grundschulen beschlossen. Die ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts spricht Empfehlungen aus, welche Impfungen wann sinnvoll sind.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Welche Impfungen braucht ein Erwachsener?
  3. Welche Impfungen sollte ein Kind erhalten?
  4. Regional notwendige Impfungen
  5. Wie funktioniert eine Impfung?
  6. Vorteile einer Impfung
  7. Spricht etwas gegen eine Impfung?
  8. Welche Impfungen bezahlt die Krankenkasse?
  9. Verwandte Themen
  10. Weiterführende Links
  11. Jetzt GKV-Tarife vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Impfungen sind im Vergleich zur eigentlichen Erkrankung ausgesprochen harmlos.
  • In Deutschland besteht keine generelle Impfpflicht.
  • Impfungen können auf regionaler Ebene Krankheiten vollständig eliminieren.
  • Die Krankenkassen tragen die Kosten für die wichtigsten Impfungen für Deutschland. Bei Urlaubsreisen in Risikogebiete muss der Versicherte die Kosten selbst tragen.

Welche Impfungen braucht ein Erwachsener?

Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob der Betroffene reist, und wenn ja wohin. Wer sich aus geschäftlichen oder privaten Gründen nicht in tropischen Gefilden aufhält, kommt mit den klassischen Impfungen aus. Dazu zählen:

  • Poliomyelitis (Polio, Kinderlähmung), falls die Impfung im Kindesalter versäumt wurde.
  • Masernimpfung, falls die Impfung nicht in der Kindheit durchgeführt wurde.

Auffrischungsimpfungen werden alle zehn Jahre empfohlen gegen:

  • Diphtherie
  • Tetanus (Wundstarrkrampf)
  • Pertussis (Keuchhusten)

Für Personen im Teenageralter liegt eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs nahe. Diese muss allerdings erfolgen, bevor diejenigen das erste Mal Geschlechtsverkehr hatten.

Für Menschen über 60 Jahren werden Schutzimpfungen empfohlen gegen:

  • Influenza (Grippe)
  • Pneumokokken (Auslöser von Lungenentzündungen)
  • Herpes zoster (Gürtelrose)

Welche Impfungen sollte ein Kind erhalten?

Kinder durchlaufen in den ersten Lebensjahren mehrere Phasen, in denen sie geimpft werden. Für den Nachwuchs greifen üblicherweise die folgenden Impfungen:

  • Rotaviren
  • Hepatitis B
  • Diphtherie
  • Tetanus (Wundstarrkrampf)
  • Poliomyelitis (Polio, Kinderlähmung)
  • Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
  • Pertussis (Keuchhusten)
  • Masern
  • Mumps
  • Röteln
  • Varizellen (Windpocken)
  • Pneumokokken
  • Meningokokken C

Der Impfpass ist für Eltern genauso unverzichtbar wie der Untersuchungspass, in den die einzelnen Vorsorgeuntersuchungen für das Kind eingetragen werden. Durch Impfungen können Krankheiten durchaus zumindest regional völlig ausgerottet werden. Seit dem Jahr 2002 gilt Europa als frei von Kinderlähmung.

Regional notwendige Impfungen

Für den Aufenthalt in bestimmten Regionen empfehlen sich zusätzliche Impfungen. Dazu zählen in erster Linie tropische Länder. Impfungen gegen Gelbfieber, Cholera, Typhus oder Twinrix als Kombinationsimpfung gegen Hepatitis A und B sind hier nachdrücklich angeraten.

Wie funktioniert eine Impfung?

Durch eine Impfung wird der Körper mit den Krankheitserregern in einer abgemilderten Form infiziert und baut entsprechende Antikörper auf. Der Impfstoff wird entweder per Spritze oder in Form einer Schluckimpfung verabreicht.

Wird der Körper zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Krankheitserreger infiziert, kann das Immunsystem diesen schneller erkennen und rascher die notwendigen Antikörper ausbilden.

Es ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass die zu impfende Person zum Zeitpunkt der Impfung gesund ist. Eine Erkältung kann dazu führen, dass der Körper zu schwach ist, um neben der Abwehr gegen die Erkältung auch noch Antikörper gegen den Impfstoff aufzubauen.

Impfungen werden heute nicht mehr einzeln gegen jeden Krankheitserreger durchgeführt. Üblicherweise handelt es sich um Kombinationsimpfungen, bei denen zwischen drei und sechs Impfstoffe gleichzeitig verabreicht werden. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte MMR-Impfung, bei der in einer Kombination Wirkstoffe gegen Masern, Mumps und Röteln verabreicht werden.

Kann es zu Nebenwirkungen kommen?

Bei einer Impfung wird der Körper gezielt mit einem Krankheitserreger infiziert. Auch wenn der Erreger nur in stark abgeschwächter Form zugeführt wird, ist es nicht auszuschließen, dass die Impfung Nebenwirkungen hervorruft und die Person leichte Symptome der Krankheit aufweist. Diese sind jedoch harmlos und klingen sehr schnell wieder ab.

Vorteile einer Impfung

Impfungen haben sich als das wirksamste Mittel zur Verhinderung bestimmter Krankheiten etabliert und können diese sogar ausrotten. Wer regelmäßig seine Impfungen auffrischen lässt, minimiert seine Erkrankungsrisiken. Dies gilt vor allem bei Grippe, Tetanus oder bei der Zeckenschutzimpfung.

Spricht etwas gegen eine Impfung?

Impfgegner verurteilen, dass dem Körper künstlich Krankheitserreger zugeführt werden. Allerdings findet bei dieser Argumentation die Tatsache, dass es sich um deutlich abgeschwächte Erreger handelt, keine Berücksichtigung. Die sogenannten "Masern-Partys", bei denen sich Kinder auf natürliche Weise anstecken und immunisieren sollen, setzen die Kinder dagegen den echten, gefährlichen Erregern aus.

Unstrittig ist, dass eine Impfung eine Belastung für den Körper darstellt. Diese fällt allerdings deutlich geringer aus als eine echte Erkrankung.

Impfgegner sehen in einer Impfung die Verabreichung eines Chemiecocktails, über dessen Zusammensetzung die wenigsten Menschen ausreichend informiert sind. Dies führt zu einer Verunsicherung, die am Ende in eine Ablehnung mündet.

Welche Impfungen bezahlt die Krankenkasse?

Die Krankenkassen unterscheiden zwischen den Leistungen für Impfungen, die als Basisschutz gesehen werden und Impfungen, die beispielsweise anfallen, wenn jemand in den Tropen Urlaub machen möchte. Bei den erstattungsfähigen Impfungen spielt allerdings auch das Alter, in dem die Impfung stattfindet, mit hinein. Nachfolgend die Liste der erstattungsfähigen Impfungen über alle Altersgruppen hinweg:

  • Diphterie, Haemophilus influenzae, Hepatitis B, Masern, Mumps, Pertussis (Keuchhusten), Polio (Kinderlähmung), Pneumokokken, Rotavirus, Röteln, Tetanus, Varizellen (Windpocken): Grundimmunisierung von Babys und Kleinkindern in mehreren Dosen. Spätere Auffrischung abhängig von der Impfung.
  • FSME (Zeckenschutz): Nur für Personen in Risikogebieten.
  • HPV (Schutz vor Gebärmutterhalskrebs): Personen zwischen 9 und 14 Jahren.
  • Meningokokken: Immunisierung im 2. Lebensjahr.

Die Kosten werden ebenfalls übernommen, wenn die Person einer besonderen Risikogruppe angehört. Eine Impfung gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) oder Influenza beispielsweise gilt als Standardimpfung für Personen über 60 Jahren.

Die Kosten für Cholera, Typhus oder Gelbfieber tragen die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nur, wenn beruflich Reisen in Risikogebiete anstehen. Touristen müssen die Kosten üblicherweise selbst tragen. Die privaten Krankenversicherungen dagegen tragen die Impfkosten.

Allerdings bestehen in der GKV von Krankenversicherung zu Krankenversicherung Unterschiede. Abhängig ist die Kostenübernahme vor allem davon, ob die Ständige Impfkommission die entsprechende Impfung für das Reiseland empfiehlt. Ihr Hausarzt berät Sie, welche Impfungen Sie für die Reise benötigen. Denken Sie bitte auch daran, sich rechtzeitig vor Reisebeginn impfen zu lassen. Erfahren Sie hier, welche Impfungen von der privaten Krankenversicherung übernommen werden.

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