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Asthma ist eine Erkrankung der Atemwege, die den Alltag stark einschränken kann. Symptome treten oftmals nachts oder am frühen Morgen auf. Mit der passenden Behandlung und einem angepassten Lebensstil lassen sich die Beschwerden deutlich lindern.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was ist Asthma?
  3. Welche Arten von Asthma gibt es?
  4. Ursachen
  5. Risikofaktoren
  6. Typische Symptome
  7. Therapie
  8. Privat versichert trotz Asthma?
  9. Das Leben mit Asthma
  10. Asthma bei Kindern
  11. Verwandte Themen
  12. Weiterführende Links
  13. Jetzt GKV-Tarife vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Asthma beziehungsweise Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die mit einer Überempfindlichkeit der Bronchien einhergeht.
  • Mediziner unterscheiden zwischen allergischem, nichtallergischem sowie gemischtförmigem Asthma.
  • Zu den typischen Asthma-Symptomen gehören vor allem Atemnot und anfallartige Kurzatmigkeit, Reizhusten sowie ein pfeifender Ton beim Atmen.
  • Um Asthma vorzubeugen, sollten Betroffene sich ausgewogen ernähren, sich ausreichend bewegen, Stress vermeiden und aufs Rauchen verzichten.

Was ist Asthma?

Die aus dem Griechischen stammende Begriff Asthma (medizinisch: Asthma bronchiale oder Bronchialasthma) lässt sich mit "Atemnot" übersetzen. Es handelt sich bei Asthma um eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege. Diese sorgt dafür, dass die Bronchien überempfindlich auf Reize reagieren (bronchiale Hyperreagibilität). Durch ein Anschwellen der Schleimhaut im Inneren der Bronchien verkleinert sich deren Innendurchmesser, wodurch Betroffene Probleme beim Ein- und Ausatmen haben. Asthma tritt schubweise auf. Demzufolge bessern sich die Beschwerden zwischenzeitlich, teilweise verschwinden sie bis zum nächsten Asthmaanfall sogar ganz.

Welche Arten von Asthma gibt es?

Die genaue Ausprägung der Erkrankung unterscheidet sich von Person zu Person. Obwohl es verschiedene Klassifizierungssysteme gibt, nehmen Mediziner meist eine Einteilung nach den Auslösern der Asthma-Symptome vor. Infolgedessen lassen sich drei Arten von Asthma unterscheiden:

  • allergisches Asthma bronchiale (extrinsisch)
  • nichtallergisches Asthma bronchiale (intrinsisch)
  • gemischtförmiges Asthma

Allergisches Asthma

Im Falle von allergischem Asthma reagiert das Immunsystem heftig auf bestimmte Allergieauslöser. In der Folge zieht sich die Bronchienmuskulatur krampfartig zusammen, was zu den typischen Asthma-Symptomen führt. Zu dieser Klasse gehört auch das saisonale Bronchialasthma, bei dem der Allergie-Husten nur bei Pollenflug auftritt. Die meisten Asthma-Patienten sind von allergischem Asthma betroffen.

Nichtallergisches Asthma

Bei nichtallergischem Asthma hängen die Beschwerden mit einer Funktionsstörung des Immunsystems zusammen. Dieses versetzt den Körper teilweise schon bei geringfügigen Reizungen in Abwehrbereitschaft. Infolgedessen treten die typischen Atembeschwerden auf. Bei den meisten Betroffenen beginnt die Erkrankung erst nach dem 30. Lebensjahr, wobei diese oft im Zusammenhang mit einer Infektion der Atemwege steht.

Gemischtförmiges Asthma

Oftmals liegen Mischformen der beiden Bronchialasthma-Arten vor. Für gewöhnlich entsteht das gemischtförmige Asthma aufgrund einer Überempfindlichkeit gegen bestimmte Allergene. Durch wiederholte Infekte gewinnen mit der Zeit jedoch intrinsische Ursachen an Bedeutung.

Ursachen für Asthma

Es gibt verschiedene Faktoren, die Asthma beziehungsweise einen Asthmaanfall auslösen können. Ob eine dieser Asthma-Ursachen Beschwerden nach sich zieht, hängt ebenso von der Tagesform des Asthmatikers sowie von seiner Empfindlichkeit ab. Zu den häufigen Ursachen für nichtallergisches Asthma gehören insbesondere:

  • Atemwegsinfektionen
  • Stress und Anstrengung
  • Medikamente (etwa manche Schmerzmittel)
  • Tabakrauch und Abgase
  • starke Gerüche (beispielsweise Parfum)
  • kühle Umgebungsluft beziehungsweise Kälte im Allgemeinen

Auch bei allergischem Asthma gibt es verschiedene Auslöser. Im Wesentlichen sind das:

  • Pollen
  • Staub beziehungsweise die Ausscheidungen von Hausstaubmilben
  • Tierhaare sowie Vogelfedern
  • Schimmelpilzsporen
  • verschiedene Nahrungsmittel (beispielsweise Nüsse)
  • bestimmte Medikamente
  • chemische Stoffe (etwa Lacke oder Desinfektionsmittel)

Risikofaktoren für Bronchialasthma

Wie die chronische Atemwegserkrankung entsteht, konnte die Wissenschaft bisher noch nicht eindeutig klären. Experten gehen davon aus, dass eine Vielzahl von Ursachen die Ausbildung von Asthma beeinflusst. Zu den bisher bekannten Risikofaktoren gehören unter anderem:

  • genetisch bedingte Neigung zu Allergien (Familienangehörige leiden ebenso unter Asthma bronchiale und/oder Allergien)
  • häufige Infekte wie Grippe
  • Rauchen während der Schwangerschaft (vor allem Mütter)
  • Rauchen allgemein
  • Bewegungsmangel und/oder Übergewicht (Risiko steigt besonders in Kindheit)
  • frühes Abstillen
  • übertriebene Hygiene
  • Baby mit Untergewicht bei der Geburt

Die typischen Asthma-Symptome

Beim Bronchialasthma wechseln sich symptomarme Phasen mit Anfällen ab. Unabhängig von der Ausprägung sorgen schon kleinste Veränderungen im Bronchialsystem für eine Verengung der Atemwege. Dabei können verschiedene Beschwerden auftreten. Als typische Asthma-Symptome gelten vor allem:

  • starker und trockener Reizhusten (insbesondere nachts)
  • Atemnot
  • anfallartige Kurzatmigkeit
  • pfeifender Ton beim Atmen (Giemen)
  • Engegefühl in der Brustgegend beziehungsweise Brustschmerzen
  • deutlich erhöhte Herzfrequenz
  • mühsames Ausatmen
  • Blaufärbung von Fingern und Lippen (durch Sauerstoffmangel)

Ab wann empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen?

Durch eine Behandlung lassen sich symptomfreie Intervalle ausdehnen und Beschwerden minimieren. Stellen Sie asthmatypische Symptome bei sich fest, sollten Sie nicht zögern und Ihren Hausarzt aufsuchen. Der Allgemeinmediziner untersucht Sie und befragt Sie zu Ihrer Krankengeschichte. Besteht der Verdacht auf Asthma, überweist der Mediziner Sie an einen Pneumologen (Lungenfacharzt). Dieser verfügt über spezielle Instrumente, womit er die Atemfunktion untersuchen kann.

Therapie: Wie wird Asthma bronchiale behandelt?

Nachdem der Arzt Bronchialasthma diagnostiziert hat, erstellt er zusammen mit dem Patienten einen Behandlungsplan. Dieser kann eine Vielzahl von therapeutischen Maßnahmen enthalten. Im Allgemeinen ist es das Ziel jeder Asthma-Therapie, dem Betroffenen ein weitgehend normales Leben zu ermöglichen. Im Detail zielt eine Asthma-Behandlung darauf ab,

  • Beschwerdefreiheit (oder möglichst lange symptomfreie Zeitspannen) zu erreichen,
  • die Lungenfunktion zu optimieren oder aufrechtzuerhalten,
  • die Überempfindlichkeit der Bronchien zu verringern,
  • einen Asthmaanfall zu vermeiden,
  • sportliche Betätigung sowie andere körperliche Belastungen zu ermöglichen und
  • die Teilnahme an alltäglichen Aktivitäten zu gewährleisten.

Um diese Ziele zu erreichen, sollte die Behandlung sowohl medikamentöse und nichtmedikamentöse Methoden als auch vorbeugende Maßnahmen beinhalten. Für gewöhnlich basiert eine Therapie auf vier Grundpfeilern:

  1. Asthma-Medikamente: Um akute Beschwerden zu lindern, setzen Ärzte auf sogenannte Reliever mit Beta-2-Sympathomimetika. Bei den Wirkstoffen handelt es sich um adrenalinähnliche Substanzen, die bei einem akuten Asthmaanfall die verkrampften Bronchialmuskeln entspannen. Als Dauermedikamente kommen zusätzlich sogenannte Controller zum Einsatz, die der Ursache der Erkrankung entgegenwirken, also die Entzündungsbereitschaft der Bronchien unterdrücken.
  2. Asthma-Auslöser vermeiden: Bei jedem Asthmatiker gibt es verschiedene Trigger, die einen Asthmaanfall auslösen können. Diese gilt es zu vermeiden. Sind beispielsweise Hausstaubmilben die Ursache für die Beschwerden, sollten Sie eine allergikerfreundliche Bettwäsche aufziehen. Im Falle von Heuschnupfen eignen sich dagegen Pollenschutzgitter an den Fenstern, um das Eindringen von Allergenen in die Wohnung zu verhindern.
  3. Patientenschulung: Bei einer Asthma-Patientenschulung erfahren Betroffene mehr über die Erkrankung. Infolgedessen wissen sie besser, wie sie auf Beschwerden reagieren sollen.
  4. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, sind regelmäßige ärztliche Untersuchungen notwendig. Diese ermöglichen es dem Mediziner, die Behandlung an den Verlauf der Erkrankung anzupassen.

Lässt sich Asthma heilen?

Bis zum heutigen Zeitpunkt ist es trotz intensiver Forschungsbemühungen nicht möglich, Asthma bronchiale zu heilen. Allerdings lassen sich die Symptome gut lindern. Viele Betroffene können dank der therapeutischen Maßnahmen ein Leben ohne Asthma-Symptome führen.

Bei bestimmten Formen von allergischem Asthma besteht die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung. Dabei verabreicht der Arzt dem Patienten über mehrere Jahre eine geringe Dosis des Allergens. Im Zuge der Behandlung wird die Dosis allmählich erhöht, wodurch sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnt. Bei einer erfolgreichen Behandlung (nicht mit Sicherheit gegeben) führt der Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff zu keiner oder lediglich zu einer schwachen Reaktion. Allerdings bleibt die Allergie weiterhin bestehen.

Asthma vorbeugen

Die weltweite Zunahme von Asthmaerkrankungen lässt sich größtenteils auf Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zurückführen. Betroffene können durch einen asthmafreundlichen Lebensstil das Auftreten von Symptomen beeinflussen:

  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und vermeiden Sie Übergewicht.
  • Bewegen Sie sich ausreichend, wofür sich insbesondere bronchienschonende Sportarten wie Gymnastik, Radfahren oder Jogging anbieten.
  • Stress sollten Sie bewusst vermeiden – und mit Yoga oder Meditation für Entspannung sorgen.
  • Verzichten Sie aufs Rauchen und halten Sie sich zudem nicht in verrauchten Räumen auf.
  • Beugen Sie Infektionen vor, die den Körper schwächen können.

Privat versichert trotz Asthma?

Auch mit Asthma haben Sie die Möglichkeit, sich in einer privaten Krankenversicherung zu versichern. Hier ist es allerdings wichtig, dass Sie im Vorfeld die Gesundheitsfragen der Krankenkassen ehrlich beantworten. Sollten Sie eine Vorerkrankung wie Asthma verschweigen, kann es sein, dass die Krankenversicherung nach Aufdeckung eine Rückzahlung von Ihnen fordert oder sogar den Tarif kündigt. Informieren Sie sich daher vorher, welche Versicherungstarife für Sie bei Asthma in Frage kommen.

Das Leben mit Asthma

Asthma-Patienten müssen im Alltag einige Dinge berücksichtigen: Sie müssen ihre Medikamente nach Vorschrift dosieren und anwenden. Außerdem sollten sie die Atemfunktion regelmäßig überprüfen lassen. Wenn eine Pollenallergie das Asthma verursacht, sollten sie die Allergene so gut es geht meiden und beispielsweise an Tagen mit starkem Pollenflug nicht im Freien Sport machen.

Dürfen Asthmatiker sich sportlich betätigen?

Sport, insbesondere Ausdauersport, ist auch für Asthmatiker wichtig. Er sorgt nicht nur dafür, dass der Körper belastbarer wird, sondern trainiert auch die Bronchien. Dies kann sogar dazu beitragen, dass Asthmaanfälle weniger häufig und stark auftreten. Für Menschen mit Bronchialasthma empfehlen sich beispielsweise Wandern, Schwimmen oder Laufen. Achten Sie jedoch darauf, nicht abrupt zwischen Belastungs- und Ruhephasen zu wechseln.

Asthma bei Kindern

Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Hierzulande tritt die Krankheit bei etwa 10 Prozent aller unter 15-Jährigen auf. In der Mehrheit der Fälle zeigen sich die ersten Asthma-Symptome bereits vor dem 5. Lebensjahr. Die Diagnose erfolgt nach demselben Schema wie bei Erwachsenen. Selbiges gilt für die Behandlung.

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