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Akupunktur ist ein Heilverfahren aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei dem der behandelnde Arzt oder Heilpraktiker feine Nadeln an bestimmten Stellen in den Körper des Patienten sticht und sie dort für 20 bis 30 Minuten belässt. Akupunktur hilft bei unterschiedlichen Beschwerden und die Kosten für die Behandlung bestimmter Krankheitsbilder übernehmen die Krankenkassen. Informieren Sie sich über die spezielle Behandlungsmethode und erfahren Sie wann sich eine Zusatzversicherung für Akupunktur lohnt.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was ist Akupunktur?
  3. Wie funktioniert Akupunktur?
  4. Wobei hilft Akupunktur?
  5. Übernimmt die Krankenkasse Akupunktur-Leistungen?
  6. Wann lohnt sich eine Zusatzversicherung
  7. Verwandte Themen
  8. Weiterführende Links
  9. Private Krankenzusatzversicherungen vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Akupunktur ist ein über 2.000 Jahre altes, der traditionellen chinesischen Medizin entstammendes Heilverfahren.
  • Die Wirksamkeit von Akupunktur ist nach schulmedizinischen Kriterien nur für wenige Krankheits- und Beschwerdebilder erwiesen.
  • Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Akupunktur bei den evident bewiesenen Erkrankungen; für darüber hinausgehende Behandlungen empfiehlt sich der Abschluss einer Heilpraktiker-Versicherung.

Was ist Akupunktur?

Die mehr als 2.000 Jahre alte Methode fußt auf der in Asien verbreiteten Vorstellung, dass die Lebensenergie des Menschen auf Energieleitbahnen, den sogenannten Meridianen, durch seinen Körper fließt. Diese Energie wird als Qi bezeichnet. Wird der Energiefluss gestört, können nach Auffassung der TCM Krankheiten entstehen, die sich durch Akupunktur beseitigen lassen. Und zwar indem die Akupunkturnadeln das Qi wieder in seine gewohnte Bahn lenken.

Wissenschaftlich bestätigt

Auch mit den evidenzmedizinischen Methoden der westlichen Welt ist die Wirksamkeit von Akupunktur bei bestimmten Krankheitsbildern mittlerweile nachweisbar. Sie kommt oft als Ergänzung zu schulmedizinischen Therapien zum Einsatz, und viele Patienten sind der Behandlung gegenüber positiv eingestellt. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für ausgewählte Erkrankungen, private Krankenversicherungen bieten häufig erweiterte Leistungen. Zudem können Patienten eine Zusatzversicherung für Naturheilverfahren und Heilpraktiker-Besuche abschließen. Verivox hat die wichtigsten Informationen zur Akupunktur zusammengestellt.

Wie funktioniert Akupunktur?

Akupunktur beruht auf der Annahme, dass sich die Stimulation verschiedener von außen zugänglicher Punkte am Körper heilsam auf Beschwerden im Inneren auswirkt. Nach der TCM-Lehre verlaufen durch den Organismus des Menschen zwölf Meridiane, entlang derer sich um die 400 Akupunkturpunkte befinden. Diese können mit Nadeln (Akupunktur), durch eine Druckmassage mit den Fingerkuppen (Akupressur) oder durch Wärme (Moxibustion) stimuliert werden.

Verschiedene Anwendungsmethoden

Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche abgewandelte Heilmethoden durch Akupunktur etabliert. Diese erfüllen nicht die traditionellen chinesischen Vorgaben und fokussieren beispielsweise andere Stimulationspunkte. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge unterscheiden sie sich in ihrer Wirksamkeit aber nicht von der Ursprungsmethode. Heutzutage sind auch Verfahren wie Elektro- oder Laserakupunktur möglich.

Dauer der Therapie

Eine Akupunktur-Therapie dauert ungefähr 20 bis 30 Minuten. So lange sollten die Nadeln mindestens in der Einstichstelle des Körpers verbleiben. Idealerweise findet die Behandlung im Liegen oder entspannten Sitzen statt. Während einer Sitzung verwendet der Therapeut maximal 16 Nadeln, in Ausnahmefällen können es mehr sein. Welche Akupunkturpunkte es zu stimulieren gilt, hängt von der Symptomatik und den zugrundeliegenden Ursachen der Krankheit ab. Dabei betrachtet die traditionelle chinesische Medizin den Patienten immer individuell und ganzheitlich. Das heißt, der Therapeut bezieht das gesamte persönliche, physische und psychische Befinden seines Patienten in die Diagnose und Behandlung mit ein. Auch die moderneren Verfahren der Akupunktur berücksichtigen oftmals diese Herangehensweise.

Wobei hilft Akupunktur?

Aus Sicht der TCM kann Akupunktur zahlreiche Krankheiten und Beschwerden heilen oder lindern, sowohl akute als auch chronische. Dazu gehören beispielsweise:

  • Schmerzen verschiedener Art
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Magen- und Darmerkrankungen
  • Schlafstörungen
  • Neurologische Störungen
  • Heuschnupfen
  • Augenerkrankungen
  • Muskel- und Skeletterkrankungen
  • Erkrankungen im Mundbereich
  • Menstruationsbeschwerden
  • Schwangerschaftsbeschwerden

Auch eine spezielle geburtsvorbereitende Akupunktur gibt es, welche die Geburt erleichtern soll. Die Wirksamkeit von Akupunktur für die meisten dieser Anwendungsgebiete lässt sich zwar mit Argumenten der traditionellen chinesischen Medizin erklären, jedoch nicht mit Methoden der westlichen Medizin evident beweisen. Deshalb sind einige schulmedizinische Forscher der Meinung, dass die Behandlung lediglich einen Placebo-Effekt bewirken kann. Andererseits konnten verschiedene evidenzbasierte Studien die Wirksamkeit von Akupunktur bei einigen Krankheitsbildern (chronische Rücken-, Kniegelenk- und Kopfschmerzen) sehr wohl nachweisen – nicht geklärt ist bisher aber, warum und auf welche Weise die Therapie wirkt.

Übernimmt die Krankenkasse Akupunktur-Leistungen?

2006 beschloss der Gemeinsame Bundesauschuss, Akupunktur als Behandlungsoption für zwei spezifische Krankheitsbilder in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen:

  • chronische Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule
  • chronische Schmerzen im Kniegelenk bei Gonarthrose

Dazu hatte er mehrere Studien ausgewertet, welche die Wirksamkeit von Akupunktur bestätigten. Letztlich kam er sogar zu dem Schluss, dass die Methode bei diesen beiden Erkrankungen wirksamer ist als die Standardbehandlung. Geht ein Patient, der seit mehr als sechs Monaten an einem der Krankheitsbilder leidet, zu einem Arzt, der eine hochwertige Akupunkturausbildung vorweisen kann, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten. Bei Privatversicherten hängt es vom jeweiligen Tarif ab, ob und welche Akupunkturleistungen bezahlt werden.

Wann lohnt sich eine Zusatzversicherung für Akupunktur?

Eine Akupunkturbehandlung, die nicht von der Krankenkasse übernommen wird, kostet pro Sitzung zwischen 30 und 70 Euro. Wer häufiger zur Akupunktur gehen und eventuell auch andere alternativmedizinische Naturheilverfahren in Anspruch nehmen möchte, sollte über eine Zusatzversicherung nachdenken. Patienten, die einen Heilpraktiker aufsuchen, bekommen dafür in der Regel gar keine Leistungen von der Krankenkasse. Für sie empfiehlt sich eine Heilpraktiker-Versicherung besonders. Diese übernimmt die Kosten für zahlreiche naturheilkundliche Therapien und Medikamente. Die Beiträge liegen im Schnitt bei 20 bis 25 Euro pro Monat. Aufpassen sollten Versicherungsnehmer bei Laboruntersuchungen – diese sind in der Regel nicht im Leistungsumfang enthalten und sollten lieber von einem Kassenarzt vorgenommen werden.

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