Urteil: Kein Arbeitsunfall nach Briefeinwurf auf dem Nachhauseweg
Stand: 07.03.2018
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Chemnitz - Es besteht kein Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung, wenn jemand auf dem Nachhauseweg aus dem Auto aussteigt und beim Einwerfen eines privaten Briefs verunfallt. Nach einer Entscheidung des Sächsischen Landessozialgerichts (Az.: L 2 U 124/15) unterbricht diese Personen den Arbeitsweg. Darüber informiert die Arbeitsgemeinschaft Sozialrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV).
Der Fall: Eine Frau fuhr mit ihrem Wagen von der Arbeit nach Hause.
Sie hielt auf der rechten Fahrbahnseite an, um einen privaten Brief in den Briefkasten zu werfen. Beim Aussteigen stürzte sie unglücklich, wobei ihr Auto über ihren linken Fuß rollte. Die Unfallversicherung lehnte die Anerkennung als Arbeitsunfall ab. Die Frau habe ihren versicherten Weg unterbrochen, um einen privaten Brief einzuwerfen.
Das Urteil: Das Landessozialgericht in Chemnitz gab der Versicherung recht, da die Frau ihren versicherten Heimweg durch eine private Tätigkeit unterbrochen habe. Zwar gebe es den gesetzlichen Unfallversicherungsschutz noch, wenn die Unterbrechung „zeitlich und räumlich nur ganz geringfügig“ ist und einer Verrichtung diene, die im „Vorbeigehen“ und ganz „nebenher“ erledigt werden könne. Dies sei hier aber eben nicht der Fall gewesen. Sie habe ihren Nachhauseweg unterbrochen, indem sie angehalten habe, um auszusteigen.