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Kassenärzte-Chef kritisiert E-Rezept scharf

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Das Gesundheitswesen soll digitalisert und somit effizienter werden. Dazu gehören E-Rezept und elektronische Patientenakte. Deren Einführung geht nur schleppend voran. Und ist für den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung bislang ein Reinfall.

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen fordert einen kompletten Neustart bei der Digitalisierung der Arztpraxen. Weder die elektronische Patientenakte noch das elektronische Rezept funktionierten bisher, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

«Man muss jetzt den Mut haben, offenkundig dysfunktionale Technologien zu beenden, frisches Geld in die Hand zu nehmen und das Ganze noch mal neu aufsetzen. Das wird vielleicht noch einmal die eine oder andere Milliarde kosten. So aber verbrennt die Digitalisierung auch viel Geld und hemmt die Praxen bei ihrer Arbeit - und bringt letztlich nichts.»

Krankenkassen wollen an bisheriger Lösung festhalten

Der GKV-Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hielt dagegen: «Die Digitalisierung des Gesundheitswesens braucht keinen Neustart, sondern ein entschlossenes Voranschreiten mit pragmatischen Lösungen», sagte Verbandssprecher Florian Lanz der dpa. Es erstaune auch, wie locker nach dem Geld der Beitrags- und Steuerzahler gerufen werde. «Wer immer nur sagt, was nicht geht, schafft keine positiven Veränderungen.»

Start des E-Rezepts unklar

Die E-Patientenakte war im Januar 2021 mit freiwilligen Teilnehmern gestartet. Sie soll etwa Befunde, Röntgenbilder oder Laborwerte enthalten und den Ärzten zugänglich machen, die der Patient dafür freischaltet. Das E-Rezept sollte mit Beginn des laufenden Jahres Pflicht werden, dies wurde aber verschoben.