Flüchtlinge entlasten Krankenversicherung - so GKV-Chefin Pfeiffer
Stand: 16.01.2018
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Berlin - Die Zuwanderung von EU-Bürgern und Flüchtlingen habe einen positiven Einfluss auf die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Laut Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, sind 2016 vor allem junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren neu in die gesetzliche Krankenversicherung gekommen (60 Prozent Männer, 40 Prozent Frauen).
Pfeiffer erläuterte: "Da die zugewanderten Neumitglieder jünger sind als der Durchschnitt aller gesetzlich Versicherten und darüber hinaus auch noch weniger Leistungen in Anspruch nehmen als die gleichaltrigen bisherigen Versicherten, führen sie zu einem doppelten Entlastungseffekt." Sie stabilisierten die Finanzen und stoppten - zumindest vorübergehend - die Alterung der Mitglieder der GKV insgesamt. "Das ist ein erstaunliches Phänomen, mit dem noch vor einigen Jahren wohl niemand gerechnet hätte", sagte Pfeiffer.
Dieser Effekt dürfte nur wenige Jahre anhalten. Dann werde aus einem zugewanderten Mitglied ein durchschnittliches Mitglied, was das Verhältnis von Kosten und Beitragseinnahmen betreffe. "Wer auch immer die nächste Regierung stellen wird, muss die gute finanzielle Situation nutzen, um die Weichen für die Zukunft zu stellen", mahnte die Chefin des GKV-Spitzenverbandes. Überkapazitäten bei den Kliniken, häufig überteuerte Medikamentenpreise im ersten Jahr ihrer Markteinführung und ein grundlegender Reformbedarf in der Notfallversorgung seien nur drei Stichwörter.