Verbraucher-Atlas: Regionalklassen in der Kfz-Versicherung
Regionalklassen in der Kfz-Versicherung
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die aktuellen Regionalklassen für 2022 bekannt geben. Wie teuer ist Ihr Landkreis oder Ihre Stadt in der Kfz-Versicherung eingestuft? Prüfen Sie es hier auf unseren interaktiven Karten. Noch mehr Themen finden Sie im Verivox Verbraucher-Atlas.
So lesen Sie unsere Karten für die Regionalklassen:
Bsp.: Frankfurt am Main in der Karte Kfz-Haftpflicht: Regionalklasse 10 (-2) D.h.: Autofahrer in Frankfurt sind in der Kfz-Haftpflicht in der teuren Regionalklasse 10 eingestuft. Das sind zwei Klassen weniger als im vergangenen Jahr. Das bedeutet, Autofahrer können 2023 unter Umständen etwas bei der Versicherung sparen.
Wenn mehrere Zulassungsbezirke in einem Landkreis liegen, finden Sie die Angaben in den Detailinformationen.
Kfz-Haftpflicht: Regionalklassen für 2023
Teilkaskoversicherung: Regionalklassen für 2023
Vollkaskoversicherung: Regionalklassen für 2023
Millionen Fahrer betroffen: GDV aktualisiert Regionalklassen
Die Regionalklasse ist zusammen mit der Typklasse ein wichtiger Faktor für die Höhe der Kfz-Prämie. Je niedriger die Regionalklasse, umso niedriger der Versicherungsbeitrag. In der Kfz-Haftpflicht gibt es 12 Regionalklassen, in der Teilkasko 16 und in der Vollkasko 9 Klassen. Die Versicherer rechnen die Schadensbilanz des jeweiligen Bezirks in die Regionalklassen ein.
Laut GDV werden künftig rund 10,1 Millionen Autofahrer in 101 Zulassungsbezirken in höhere Regionalklassen für Kfz-Haftpflichtversicherungen eingestuft – für etwa 5,5 Millionen Fahrer in 67 Bezirken geht es hinab. In der Kaskoversicherung überwiegen hingegen die Verbesserungen: 3,1 Millionen Teil- und 2,8 Millionen Vollkaskoversicherte rutschen in höhere Regionalklassen, während sich 2,9 Millionen Autofahrer in der Teilkasko und 900.000 in der Vollkasko über bessere Bewertungen freuen können.
Regionalklassen spiegeln das Unfallgeschehen in jedem über 400 Zulassungsbezirke wider. Sie basieren nicht nur auf den Werten des vergangenen Jahres, sondern werden längerfristig ermittelt. Deshalb erfolgen Umstufungen fast immer nur um eine Klasse nach oben oder unten. Die Mehrbeiträge oder Ersparnisse, mit denen die Autofahrer deshalb rechnen können, liegen in der Regel unter 10 Prozent.
Es kann aber noch weitere Faktoren geben, die die Versicherung im kommenden Jahr teurer oder günstiger machen - zum Beispiel die Änderungen in den Typklassen des Automodells oder wenn der Kfz-Versicherer seine Preise erhöht oder wenn eine höhere Schadenfreiheitsklasse den Versicherungsbeitrag senkt.
Im Norden günstig, in Südbayern teuer
Insgesamt zeigt sich bei der Kfz-Haftpflicht: Autofahrer in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern haben eine gute Schadensbilanz - hier ist auch die Regionalklasse niedriger, was sich für Kunden wiederum günstig auf den Kfz-Beitrag auswirkt. In Großstädten wie Berlin, aber auch zum Beispiel im Süden Bayerns ist die Schadensbilanz höher und damit auch die Regionalklasse.
81 Prozent Preisunterschied zwischen Berlin und Emden
Wie stark sich die Regionalklasse auf den Preis der Versicherung auswirken kann, zeigen zwei Verivox-Modellrechnungen. In der ersten wurden zwei Autofahrer in Berlin, wo viele Schäden für teure Regionalklassen sorgen, und im günstig eingestuften Emden gegenübergestellt. Im hektischen Hauptstadtverkehr kostet die Kfz-Haftpflichtversicherung 81 Prozent mehr als in der beschaulicheren Küstenstadt in Ostfriesen. Die Teilkasko ist um 66 Prozent, der Vollkaskoschutz um 64 Prozent teurer. Daraus ergibt sich ein jährlicher Mehrbetrag von 243 Euro.
Die zweite Modellrechnung zeigt die Unterschiede zwischen Großstädten und dem Umland. Autofahrer in Berlin-Nikolassee zahlen zum Beispiel bis zu 45 Prozent mehr für die Kfz-Versicherung als die Nachbarn im brandenburgischen Kleinmachnow. Dabei liegen die Häuser teilweise nur durch einen Gartenzaun getrennt in derselben Straße.
Viele Tarife richten sich nach Postleitzahlen
Viele Versicherer richten sich nicht mehr nur nach den Regionalklassen der Zulassungsbezirke. Stattdessen berechnen sie den Preis der Kfz-Versicherung nach der Postleitzahl. Innerhalb eines Stadtraums mit mehreren Postleitzahlen kann es daher zu Unterschieden zwischen den Regionalklassen kommen.