Tageszulassung

Was bedeutet die Tageszulassung?

Über den Umweg Tageszulassung können Autokäufer überdurchschnittliche Rabatte für einen Neuwagen erhalten. Die Hersteller schreiben den Händlern zwar vor, wie hoch ein maximaler Preisnachlass ausfallen darf. Mit der Tageszulassung können die Verkäufer die Vorgabe jedoch legal umgehen.

Wie kann man die Tageszulassung beantragen?

Verbraucher kommen mit einer Tageszulassung nicht in Kontakt. Dies ist rein Sache eines Händlers. Dabei erfolgt die Zulassung nur auf dem Papier, der Zulassungsbescheinigung II. Das Fahrzeug selbst wird nicht bewegt, hat im günstigsten Fall, wenn es nur vom LKW rollte, immer noch einen Kilometerstand von null.

Kosten der Tageszulassung

Da ein potenzieller Autokäufer nicht in die Tageszulassung eingebunden ist, entstehen für ihn natürlich auch keine Kosten. Für den Händler fallen allerdings Ausgaben an. Zum einen wird mit der Anmeldung auch KFZ-Steuer fällig, auch wenn nur für einen Tag. Zum zweiten muss das Fahrzeug über eine Kfz-Versicherung versichert sein. Dies kann zwar im Rahmen eines Kurzzeitkennzeichens geschehen, der Versicherungsschutz ist allerdings ein Muss und in Paragraf 1 des Pflichtversicherungsgesetzes geregelt.

Tageszulassung: Über Umweg zum Rabatt

Der Rabatt bei einer Tageszulassung ist ein gewollter Effekt, um den Absatz an Neufahrzeugen anzukurbeln. Die Tageszulassung macht aus einem Neuwagen ein fiktives Gebrauchtfahrzeug, entsprechend geht der Preis nach unten. Ein Auto hat bereits in dem Moment, in dem das Kennzeichen angebracht ist, nicht mehr den Wert, der dem Listenpreis entspricht. Ist es dann erst einmal vom Hof des Händlers gerollt, sind noch einmal einige tausend Euro vom Neupreis weg. Der Wertverlust fällt im ersten Jahr am deutlichsten aus.

Tageszulassung und Kurzzeitzulassung: Unterschied

Im Rahmen einer Tageszulassung wird das Fahrzeug nicht bewegt, sondern steht nach wie vor beim Händler auf dem Hof. Die Kurzzeitzulassung findet Anwendung, wenn ein Auto beispielsweise überführt wird. Kurzzeitzulassungen greifen beispielsweise, wenn ein Käufer von einer anderen Privatperson ein nicht mehr zugelassenes Auto Probe fahren oder überführen möchte.

Kurzzeitzulassungen gibt es allerdings auch beim Handel mit Neuwagen. In diesem Fall meldet der Händler das Fahrzeug für einen gewissen Zeitraum, zwischen zwei Tagen und 31 Tagen auf seinen Namen an. Danach gilt das Auto ebenfalls als Gebrauchtwagen, ein höherer Rabatt ist die Folge. Die Kurzzeitzulassung hat für den Käufer allerdings einen Nachteil. Liegt diese bei 31 Tagen, wird der Wagen von vielen Versicherern nicht mehr als Neuwagen eingestuft. Die Versicherungsprämie fällt höher aus.

Die Vorteile der Tageszulassung

Betrachtet man die Vorteile einer Tageszulassung, muss dies aus den Blickwinkeln der Beteiligten sehen.

Die Vorteile aus Käufersicht

• Der Käufer erhält einen deutlichen Preisnachlass.
• Hat das Fahrzeug bei Übergabe einen Mangel, gilt die gesetzliche Gewährleistungspflicht von zwei Jahren ab Datum der Übergabe.

Die Vorteile aus Sicht der Händler

Händler haben Abnahmequoten gegenüber den Herstellern. Die Provisionen sind in der Regel ebenfalls nach Anzahl verkaufter Fahrzeuge gestaffelt. Durch Tageszulassungen können die Händler ihre Quoten erhöhen, wenn aktuell keine konkrete kundenseitige Nachfrage besteht. Wie in allen Bereichen gibt es auch im KFZ-Handel immer wieder Wettbewerbe seitens der Hersteller mit Boni für die Anzahl der am meisten verkauften oder angemeldeten Autos. Über Tageszulassungen lassen sich auch diese Zahlen steuern.

Tageszulassung – Vorteile aus Herstellersicht

Autokäufer lesen gerne Testberichte. Zahlreiche Tests sehen jedoch vor, dass eine Mindestmenge an Fahrzeugen eines bestimmten Typs zugelassen sein muss, bevor das Auto als Testkandidat einbezogen wird. Über Tageszulassungen lassen sich diese Zahlen erreichen.

Darüber hinaus können Hersteller Tageszulassungen nutzen, um nachfragebedingt den Umsatz anzukurbeln, ohne gleich niedrigere Einstiegspreise öffentlich bewerben zu müssen.

Die Nachteile einer Tageszulassung

Für den Käufer liegt ein Nachteil in der Herstellergarantie. Diese verkürzt sich um den Zeitraum, der zwischen Erstzulassung, der Tageszulassung, und der Zulassung auf den Käufer liegt.

Tageszulassungen sind darüber hinaus nur für bereits fertig konzipierte Fahrzeuge möglich, die bei einem Händler auf dem Hof stehen, nicht für individuelle Neubestellungen.