Bremsweg
Der unterschätzte Bremsweg ist eine wesentliche Ursache dafür, dass jährlich auf Deutschlands Straßen Millionen von Verkehrsunfällen geschehen. Die falsche Einschätzung des Anhalteweges und der eigenen Reaktionszeit führt oft dazu, dass zu spät gebremst wird. Und jeder einzelne Meter kann bei einer unvorhergesehenen Bremsung entscheidend sein. Mit der Bremsweg-Formel lässt sich der Bremsweg genau berechnen.
- Was ist der Bremsweg?
- Was ist der Reaktionsweg?
- Berechnung des Anhaltewegs
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bremsweg gibt die Strecke an, die ein Fahrzeug von der Einleitung des Bremsvorgangs bis zum endgültigen Anhalten des Fahrzeugs benötigt.
- Mit einer entsprechenden Bremsweg-Formel lässt sich diese Strecke genau berechnen.
- Bei Gefahrenbremsungen wird das Ergebnis noch einmal durch zwei geteilt, das heißt, der Bremsweg verkürzt sich.
Was ist der Bremsweg?
Um den Bremsweg besser einschätzen zu können, ist es wichtig, die Bremsweg-Formel zu kennen. Damit lässt sich beispielsweise auf der Autobahn bei bestimmten Geschwindigkeiten der richtige Abstand zum Vorderauto einhalten. Der Bremsweg gibt an, wie viele Meter das Fahrzeug bremsend zurücklegt – das heißt, zwischen dem Beginn der Bremsung und dem vollständigen Stillstand des Autos.
Um den Bremsweg in Metern für eine normale bis mittelstarke Bremsung zu berechnen, wird die Geschwindigkeit in Stundenkilometern durch zehn geteilt und das Ergebnis mit sich selbst multipliziert.
Bremsweg-Formel
(Geschwindigkeit ÷ 10) x (Geschwindigkeit ÷ 10) = Bremsweg in Metern
Beispie Bremsweg Berechnungl
Bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern beträgt der Bremsweg 25 Meter. Er berechnet sich folgendermaßen: (50 ÷ 10) x (50 ÷ 10) = 5 x 5 = 25.
Bei einer Gefahrenbremsung ist der Bremsweg deutlich geringer. Dabei tritt der Fahrer die Bremse sofort komplett bis zum Anschlag durch – er leitet eine Vollbremsung ein. Im Falle einer solchen Gefahrenbremsung wird der mit der Formel errechnete Bremsweg noch durch zwei geteilt. Im zuvor genannten Beispiel würde der Bremsweg dann 12,5 Meter betragen.
Was ist der Reaktionsweg?
Als Reaktionsweg wird die Strecke bezeichnet, die das Fahrzeug zurücklegt, bis der Fahrer die Gefahr oder das Hindernis auf der Fahrbahn registriert und die Bremsung auslöst. Durchschnittlich benötigt ein Mensch eine Sekunde, bis er die Gefahr wahrnimmt und reagiert. In dieser Sekunde legt das Fahrzeug die Strecke ungebremst zurück. Je schneller das Fahrzeug unterwegs ist, desto länger ist folglich die Strecke, die es während der Reaktionszeit zurücklegt.
Fahrschulen legen deshalb großen Wert darauf, Fahranfänger für den Reaktionsweg zu sensibilisieren. Denn ein langer Reaktionsweg aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen stellt eine der häufigsten Ursachen für Unfälle im Straßenverkehr dar. Der Reaktionsweg lässt sich ebenfalls mit einer Formel berechnen:
(Geschwindigkeit in Stundenkilometern ÷ 10) x 3 = Reaktionsweg in Metern
Wer also beispielsweise mit 70 Stundenkilometern unterwegs ist, legt bereits 21 Meter zurück, bevor überhaupt die Bremse betätigt wird.
Berechnung des Anhaltewegs
Beim Anhalteweg handelt es sich um den kompletten Weg, ausgehend von der Wahrnehmung des Hindernisses oder der Gefahr bis hin zum vollständigen Stillstand des Fahrzeugs. Das Reaktionsvermögen des Fahrers sowie die Intensität der Bremsung beeinflussen den tatsächlichen Anhalteweg. Der Anhalteweg entspricht der Summe des Reaktions- und des Bremsweges.
Beispiel: Bei einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern beträgt der komplette Anhalteweg 88 Meter. Er setzt sich aus einem Reaktionsweg von 24 Metern ((80 ÷ 10) x 3 = 24 Meter) und einem Bremsweg von 64 Metern ((80 ÷ 10) x (80 ÷ 10) = 64 Meter) zusammen. Bei einer Gefahrenbremsung reduziert sich der Anhalteweg auf 56 Meter, da sich der Bremsweg auf 32 Meter verkürzt. Der Reaktionsweg verändert sich dabei nicht.
Welche Faktoren verlängern den Bremsweg?
Wie lang der Bremsweg letztlich ausfällt, hängt von mehreren Faktoren ab. So beeinflussen beispielsweise auch der Straßenbelag und der Zustand der Straße die Länge des tatsächlichen Bremsweges. Erfolgt die Bremsung bergab, ist der Bremsweg länger als auf einer flachen Strecke.
Eine nasse Fahrbahn, Schnee oder Glatteis führen zudem dazu, dass sich der Bremsweg mit einer Formel nicht mehr pauschal berechnen lässt. Besonders bei vereisten Straßen ist der Bremsweg deutlich länger, da der Fahrer sein Fahrzeug bei einer Bremsung oftmals nicht mehr vollständig unter Kontrolle hat. Bei schlechten Fahrbahnbedingungen sollte die Geschwindigkeit daher immer reduziert werden, um auf eine Gefahrensituation reagieren zu können.
Zudem beeinflusst auch das Fahrzeug selbst den Bremsweg. Als verbindendes Element zwischen Fahrzeug und Fahrbahn sind die Autoreifen von entscheidender Wichtigkeit bei einem Bremsvorgang. Je kälter das Wetter, desto tiefer sollte das Profil der Reifen sein. Aus diesem Grund sollten im Sommer und Winter entsprechende Reifenwechsel stattfinden - selbst ohne eine gesetzliche Winterreifenpflicht. Des Weiteren spielen auch die technischen Eigenschaften des Fahrzeugs eine Rolle. Fahrzeuge mit neuen Bremsbelegen bremsen besser und schneller als solche mit abgenutzten Bremsscheiben und -belegen.
Darüber hinaus ist die Stärke der Bremsbetätigung des Fahrers entscheidend für den Bremsweg. Es kommt nicht selten vor, dass Fahrer im Ernstfall nicht in der Lage sind, eine Vollbremsung durchzuführen. Fahrsicherheitstrainings bereiten vor allem Fahranfänger auf einem sicheren Gelände auf mögliche Gefahrensituationen vor und geben ihnen die Möglichkeit, die Hemmung vor einer Vollbremsung zu überwinden.
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