So wirkt sich ein Carport auf Ihre Kfz-Versicherung aus
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Ein Carport ist für viele Autobesitzer die günstige Alternative zur Garage. Auch auf die Kfz-Versicherung kann sich ein Carport günstig auswirken. Was Sie dabei beachten sollten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Carport ist durch eine oder mehrere offene Seiten gekennzeichnet.
- Einige Kfz-Versicherungen gewähren bei Nutzung eines Carports einen Rabatt in der Kaskoversicherung.
- Haben Sie Ihren Carport nachträglich errichtet, müssen Sie dies der Wohngebäudeversicherung nachmelden.
Der Carport und die Kfz-Versicherung
Einige Autoversicherer gewähren in der Kaskoversicherung einen Preisnachlass, wenn das Fahrzeug nicht nur auf dem eigenen Grundstück, sondern darüber hinaus in einem Carport abgestellt wird. Dieser Rabatt ist abhängig von den genauen Spezifikationen des Carports. Der Beitragsrabatt fällt allerdings deutlich niedriger aus als bei der Nutzung einer massiven Garage, welche nicht nur vor Wind und Wetter, sondern auch vor Diebstahl schützt.
Gilt der Garagenrabatt auch für Carports?
Der sogenannte Garagenrabatt ist eine finanzielle Vergünstigung der Autoversicherung. Es entstehen geringere Schadensregulierungskosten für Fahrzeuge, die in einer Garage untergestellt sind. Das ermöglicht den Garagenrabatt, welcher nur gewährt wird, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Es muss sich um eine abschließbare Garage handeln. Ob die Garage eine Einzel- oder Doppel-, Tief- oder Sammelgarage ist, spielt dabei keine Rolle. Das Fahrzeug muss hauptsächlich nachts in der Garage abgestellt werden, tagsüber darf im Freien geparkt werden.
Durch das Abstellen eines Autos in einer Garage können zahlreiche Schäden vermieden werden. Das Risiko für Beschädigungen durch Dritte, durch Unwetter oder durch Diebstahl des Fahrzeuges ist um einiges geringer, als wenn der Wagen im Freien geparkt wird. Für ein Carport wird daher in der Regel kein Garagenrabatt gewährt, denn das Fahrzeug ist noch für jedermann zugänglich und äußeren Einflüssen ausgesetzt. Das Risiko eines Diebstahls oder der Beschädigung des Fahrzeugs durch Dritte kann mit einem Carport nicht minimiert werden.
Der Carport in der Wohngebäudeversicherung
Der Carport muss zudem in der Wohngebäudeversicherung berücksichtigt und benannt werden. Neben der Werterhöhung des versicherten Objektes steigt auch das Risiko für Sturm- oder Feuerschäden. Ein Carport wird häufig erst lange nach Bezug eines Hauses erstellt. In diesem Fall ist eine Nachmeldung an den Versicherer zwingend notwendig.
Carport, Garage oder einfacher Stellplatz?
Hinsichtlich der Kfz-Versicherung erzielen Sie mit einer Garage den größten Preisvorteil. Für das Unterstellen Ihres Fahrzeugs in einem Carport kann bei der Kfz-Versicherung ebenfalls ein Rabatt ausgehandelt werden. Dieser wird allerdings individuell bestimmt und ist abhängig von den baulichen Gegebenheiten des Carports. Geben Sie den Carport unbedingt in der Kfz-Versicherung an, um sich einen Beitragsrabatt zu sichern. Im Vergleich zu einem einfachen Stellplatz erzielen Sie bei der Kfz-Versicherung mit einem Carport in jedem Fall Vorteile.
Der Carport – einfaches Dach oder zusätzlicher Stauraum?
Wesentliches Merkmal eines Carports ist, dass er an mindestens einer Seite offen ist. Die einfachste Variante, Dach auf Säulen, bietet zumindest Schutz vor Witterungseinflüssen wie direkter Sonneneinstrahlung, herabfallenden Ästen und direktem Schneefall oder Regen. Dem Kostenvorteil eines Carports gegenüber einer Garage stehen allerdings auch einige Nachteile gegenüber. Einen Schutz vor Vereisung der Scheiben, wie dies bei den Optionen mit mehr Seitenwänden oder der Garage der Fall ist, bietet er nicht. Auf der anderen Seite bildet sich im Gegensatz zum Inneren einer Garage keine Feuchtigkeit. Diese führt am Ende auch bei wenig genutzten Autos zu einem durchgerosteten Auspuff und der Verweigerung der TÜV-Plakette.
Der Carport bietet zudem keinen Schutz vor Vandalismus. Wer auf das Grundstück gelangen kann, hat freien Zugriff auf das Auto. Auch Schäden durch Tiere, wie beispielsweise durch einen Marderbiss, lassen sich mit einem Carport nicht verhindern.
In den Luxusvarianten stehen Carports Garagen in kaum etwas nach. Wände an drei Seiten bieten Platz, um Gartengeräte aufzuhängen. Bei ausreichender Breite oder Tiefe lässt sich zusätzlicher Stauraum, beispielsweise für Fahrräder oder Rasenmäher, schaffen. Ein Carport kann direkt mit der Hauswand verbunden sein, muss es aber nicht. Üblicherweise befindet sich der Carport allerdings direkt am Haus. Damit ist zumindest eine Seite geschlossen.
Diverse Baustoffe für Carports ermöglichen individuelle Lösungen
Die klassische Fertiggarage wird in der Regel aus Waschbeton erstellt und am Stück mittels Tieflader geliefert. Carports kommen in Einzelteilen und werden vor Ort zusammengebaut. In Baumärkten finden sich vollständige Sets für den Eigenbau. In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Carport um ein Holzkonstrukt. Alternativ stehen als Baumaterial auch Stahl, Aluminium oder Kunststoff zur Auswahl.
Während Metall- und Kunststoffprodukte die längste Lebensdauer aufweisen, ziehen viele Hausbesitzer einen Holzcarport aus ästhetischen Gründen vor. Dabei heißt Holz nicht, dass die Lebensdauer des Carports von vorneherein begrenzt sein muss. Wer seinen Holzcarport regelmäßig mit Lasur streicht, erzielt damit auch einen soliden Wetterschutz.
Die unterschiedlichen Carport-Dachformen
Bei der Bedachung der Carports hat sich inzwischen einiges getan. Neben dem klassischen, einfachen Flachdach finden sich inzwischen auch Pult-, Sattel-, Walm- und Zeltdächer. Carportdächer können nur ein Dach sein, sie können darüber hinaus auch gezielt eingesetzt werden. Bei der Planung des Carports macht es daher hinsichtlich des Daches Sinn, im Vorfeld über die Nutzung des Daches nachzudenken.
So können Sie das Carportdach effektiv nutzen
Eine Dachbegrünung mit Blumen und Gräsern als zusätzliche Wiese für Insekten leistet wertvolle ökologische Dienste und ist optisch ansprechend. Das Carportdach kann genutzt werden, um eine Photovoltaikanlage zu installieren. Dadurch wird kostengünstig und energieeffizient Strom generiert und langfristig das eigene Portemonnaie geschont. Kleine Windräder mit einem Durchmesser von einem Meter können ebenfalls zur Stromgewinnung auf dem Dach des Unterstandes installiert werden. Bei entsprechender Statik des Carports kann ein Flachdach sogar als Terrasse genutzt werden.