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Lange Auto­fahrten stress­frei über­stehen: Tipps

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Wer lange Autofahrten vor sich hat, steht unter einer doppelten Belastung. Zum einen wirkt sich Autofahren über einen längeren Zeitraum stark ermüdend aus, es droht Sekundenschlaf. Zum anderen führen staubedingte Verzögerungen zu Stresssituationen, die ebenfalls Auswirkungen auf die Verkehrstauglichkeit des Fahrers haben können. Wichtig ist, dass man sich im Vorfeld einer langen Fahrt darüber im Klaren ist, wie man diese absolvieren kann, ohne dass es zu Konzentrationsstörungen kommt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bereits vor Fahrtantritt lässt sich der Stress während der Fahrt minimieren.
  • Leichtes Essen vor und während der Fahrt hält die Konzentration hoch.
  • Eine Routenplanung hilft, Staus zu umfahren und dabei auch noch die Landschaft kennenzulernen.
  • Wer mit Kindern verreist, sollte visuelle Ablenkungen wie Bücher oder Tablets vermeiden.

Ferienbeginn: Für viele der Start einer langen Autofahrt

Der erste Ferientag bedeutet für viele Familien auch eine mehrstündige Autofahrt. Gerade Eltern kleiner Kinder sehen diesem Tag mit einer gewissen Skepsis entgegen. Andererseits steht am Ende der Anfahrt der Urlaub als Belohnung. Wichtig ist, dass schon vor Beginn der Reise entsprechende Maßnahmen getroffen werden, um eine entspannte Fahrt sicherzustellen.

Das Essen vor Reiseantritt – wichtiger, als manche denken

Abgesehen davon, dass der Reiseantritt nach einem langen Tag im Büro genauso anstrengend ist wie das Losfahren mitten in der Nacht, spielt auch die Nahrungsaufnahme eine Rolle. Schweres Essen ist auf keinen Fall zu empfehlen, da es schläfrig macht. Besser als Pizza oder Schweinebraten sind Obst, leichte Kost, Vitamine und Mineralien.

Ausreichend Proviant und Snacks während der langen Autofahrt

Für die Fahrt selbst gilt das Gleiche, unterstützt von einer ausreichenden Zufuhr von Mineral- oder Leitungswasser. Auch wenn die Speiseangebote an den Raststellen für den einen oder anderen verlockend aussehen, gibt es bessere Alternativen, um den Hunger zu stillen und trotzdem die Konzentration hoch zu halten:

  • Müsliriegel (mit möglichst wenig Zucker)
  • Karotten
  • Trauben
  • Äpfel
  • Bananen

Wer seine Tour morgens startet, sollte nicht unbedingt Rührei mit Speck zu sich nehmen, um möglichst lange satt zu bleiben. Sinnvoller sind Müsli, Obst, Quark oder Joghurt.

Die Routenplanung: Strecken, Verkehrsfunk und Pausen

Wer eine lange Autofahrt stressfrei überstehen möchte, sollte sich rechtzeitig mit der Routenplanung vertraut machen. Sinnvoll ist, sich im Vorfeld über mögliche Baustellen zu informieren, um diese umfahren zu können. Der Glaube, die kürzeste Verbindung zwischen zwei Orten ist die linke Spur auf der Autobahn, wird immer wieder widerlegt. "20 Kilometer Stau auf der A 8 zwischen ..." sind gängige Meldungen im Verkehrsfunk.

Planen Sie mit Ausweichalternativen abseits der Autobahn

Die Routenplanung im Vorfeld sollte auch Ausweichalternativen bei plötzlich auftretenden Verkehrsstörungen berücksichtigen.

Nebenstraßen sind häufig reizvoller, laden zu kurzen oder längeren Pausen ein, und bieten die Möglichkeit, die Anfahrt in den Urlaub bereits zum ersten Urlaubstag zu machen. Häufig liegen besichtigungswerte Orte abseits der Autobahnen. Dies lädt zu einer Pause ein.

Nutzen Sie Fahrtpausen zur Bewegung

Idealerweise wird diese mit Gymnastik verbunden. Diese hilft, den vom langen Sitzen verkrampften Körper zu lockern und versorgt das Hirn zusätzlich mit Sauerstoff. Damit ist die Konzentrationsfähigkeit wieder optimiert. Bequeme Kleidung während der Fahrt stellt eine normale Durchblutung sicher und engt nicht ein.

Vor der Fahrt das Auto prüfen

Eine mehrstündige Autofahrt kann nicht nur für Fahrer und Beifahrer anstrengend sein. Das Auto ist bei einer solchen Reise ebenfalls einer überdurchschnittlichen Belastung ausgesetzt. Richtig ärgerlich ist es, wenn die Urlaubsreise aufgrund einer vermeidbaren Panne erst einmal für einige Zeit unterbrochen werden muss. Vor Reiseantritt sollte auf jeden Fall ein Werkstatt-Check durchgeführt werden.

Ein Blick gilt den Reifen. Ein zu dünnes Reifenprofil verschlechtert die Bremseigenschaften und haftet gerade bei nasser Straße nicht mehr allzu gut. Die erlaubte Mindesthöhe für das Profil liegt bei 1,6 Millimeter. Wer es allerdings darauf ankommen lässt, spielt mit dem Risiko. Eine Tiefe von drei Millimetern ist empfehlenswert. Liegt der silberne Rand einer Ein-Euro-Münze auf gleicher Höhe wie das Profil, hat dieses noch drei Millimeter. Idealerweise ist der Rand gar nicht mehr zu sehen.

Autofahrer können die Basics an ihrem Fahrzeug selbst überprüfen. Dazu zählen neben der Reifentiefe auch

  • Batterie
  • Beleuchtung
  • TÜV
  • Ölstand, Kühlwasser, Wischwasser, Bremsflüssigkeit
  • Sind Verbandskasten und Warnwesten da?
  • Sind die Scheibenwischer in Ordnung?

Die Bremsen sollte man allerdings in der Werkstatt prüfen lassen.

Das Auto richtig beladen

Um die Sicherheit während der Fahrt zu gewährleisten, muss das Auto richtig beladen sein. Die Hutablage ist grundsätzlich kein Aufbewahrungsort für Gepäck. Bei einer Vollbremsung fliegt es geschossartig durch den Fahrgastraum und kann tödliche Verletzungen hervorrufen. Bei einem Kombi ist die ideale Bepackungsgrenze die Oberkante der Rücksitzlehne. Mit einem zusätzlichen Trennnetz zwischen Fahrgastraum und Kofferraum besteht zusätzlicher Schutz vor losen Gepäckstücken.

Sehr viel besser als offene Dachgepäckträger sind geschlossene Träger. Das Gepäck ist zum einen vor Verschmutzung geschützt, zum anderen kann sich keine Schnur lösen und die Koffer zur Gefährdung machen.

Sinnvoll ist es übrigens, nach der maximalen Beladung für das Auto zu schauen, um eine Überladung zu vermeiden.

Wie lange sollte ich am Stück Auto fahren?

Planen Sie nicht mehr als 1.000 Kilometer Autofahrt am Stück. Das entspricht bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 - 100 km/h einer Fahrzeit von acht bis zehn Stunden. Eine längere Fahrtzeit sollten Sie nicht einplanen. Achten Sie darauf, dass Sie nach spätestens drei bis vier Stunden zudem eine längere Pause für frische Luft, etwas Bewegung oder ein Nickerchen einplanen.

Robert Bauer vom Auto Club Europa rät: "Nicht mehr als acht Stunden Fahrt am Tag - einschließlich Pausen nicht mehr als zehn Stunden."

Lange Autofahrt mit Kindern

Handelt es sich noch um ein Baby, sind zwei Dinge wichtig:

  • Gleichmäßiges Tempo fahren, um abruptes Bremsen zu vermeiden. Dieses schreckt das Baby unnötig auf.
  • Schlaf- und Esszeiten sollten wie gewohnt eingehalten werden, um den Rhythmus des Kindes nicht durcheinander zu bringen.

Für größere Kinder empfiehlt es sich, genügend Spiele und Hörspiele im Auto zu haben, um Ablenkung zu gewährleisten. Bücher lesen und Filme auf dem Tablet schauen birgt ein Risiko. Vielen Kindern wird während der Autofahrt übel, wenn sie Bücher lesen oder Filme anschauen.

Wer abseits der Autobahn in den Urlaub fährt, hat vielleicht Glück und findet einen Badesee für die Pause. Das lockert eine Reise auf jeden Fall auf.