Falsch getankt: So reagieren Sie jetzt richtig
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Die meisten Autofahrer gehen davon aus, dass es ihnen nicht passiert, falsch zu tanken. Vor allem Fahrer von Benzinern verlassen sich darauf, dass der breitere Dieselzapfhahn gar nicht in ihren Benzineinfüllstutzen passt. Das stimmt auch, aber nur in den meisten Fällen, nicht in allen. Was sollte man tun, was unterlassen, wenn man falsch getankt hat?
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Falschbetankung mit Benzin statt Diesel oder umgekehrt sollte der Motor nicht gestartet werden.
- Dieselmotoren reagieren deutlich empfindlicher auf Benzin als umgekehrt.
- E 10 und E 5 zu vertauschen ist weniger dramatisch.
- Die Versicherung übernimmt nicht die aus einer Falschbetankung resultierenden Kosten.
Falsch getankt, was tun?
Motor auslassen und Auto an der Zapfsäule stehen lassen. Das gilt in allen Fällen. Dennoch gibt es von Falschbetankung zu Falschbetankung Unterschiede in den Auswirkungen.
Benzin statt Diesel getankt
Dieses Problem betrifft nur noch Superbenzin, da das "Normalbenzin" schon seit vielen Jahren vom Markt ist. Diese Variante kann leichter passieren als umgekehrt. Der Zapfhahn für Benzin passt nämlich in jeden Dieseleinfüllstutzen. Dieselmotoren vertragen kein Super. Kommt Super in den Motor, und das Auto wird gefahren, muss in der Regel ein großer Teil des Motors ausgetauscht werden. Dazu zählen
- das gesamte Einspritzsystem
- Hochdruckpumpe
- Injektoren
- Kraftstoffleitung
- Tank
Laut Aussage des ADAC summiert sich der Preis für den Austausch auf einige Tausend Euro. Wird der Motor nicht gestartet und der Halter hat Glück, ist es völlig ausreichend, den Tankinhalt abzusaugen und den Tank zu waschen.
Ältere Dieselfahrzeuge vertragen mehr
Man muss zwischen älteren und neueren Dieselbaureihen unterscheiden. Ältere Fahrzeuge sind mit einer Wirbel- oder Vorkammereinspritzung ausgestattet. Diese Technik kann einige Liter Benzin vertragen. Das gilt allerdings nur, wenn sich noch Diesel im Tank befand und es zu einer Mischung kam. Reines Benzin ist auch für diese Motoren Gift.
Seit dem Jahr 2000 werden allerdings Common-Rail- und Pumpe-Düse-Triebwerke verwendet. Diese Motoren vertragen keinerlei Super und dürfen auf keinen Fall gestartet werden. Bei laufendem Motor wischt das Benzin den Schmierfilm ab, der für Dieselmotoren notwendig ist, und ruiniert den Motor.
Diesel statt Benzin
Es kommt kaum vor, dass ein Autofahrer Diesel statt Benzin falsch getankt hat. Hat der Dieselstutzen aber doch in den Benzintank gepasst, kann es kritisch werden.
Der Motor sollte ebenfalls ausbleiben. Als Erstes geht der Katalysator kaputt, gefolgt von der Einspritzanlage. Es sollte aber ausreichen, den Tankinhalt abzusaugen und den Tank einmal zu spülen.
E 10 statt E 5 getankt
Dieses Thema betrifft in erster Linie Fahrzeuge mit einem Baujahr vor dem Jahr 2000. Insbesondere sind die FSI-Motoren von Volkswagen betroffen. Kommt es dazu, dass ein Fahrer statt E 5 einmal E 10 tankt, ist dies jedoch nicht weiter tragisch. Laut ADAC sollte es genügen, den Tank mit Super Plus aufzufüllen.
Falsch getankt – zahlt die Versicherung?
Die Kosten, die im Zusammenhang mit einer Falschbetankung anfallen, werden nicht ersetzt, wenn es sich um einen Motorschaden handelt.