Autoschlüssel nachmachen lassen: Wie geht das?
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Wer einen Autoschlüssel nachmachen lassen möchte, muss dazu nicht zwingend zu einem Vertragshändler gehen oder sich direkt an den Hersteller wenden. Allerdings kommt es darauf an, um welche Art von Schlüssel es sich handelt. Wo man einen Autoschlüssel nachmachen lassen kann und was es kostet, wird in diesem Ratgeber erklärt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer einen Autoschlüssel nachmachen lassen möchte, muss nachweisen, dass er der Fahrzeughalter ist.
- Das Nachmachen von einem Funkschlüssel bedeutet, dass auch die anderen Ersatzschlüssel neu codiert werden müssen.
- Nur wenige Versicherer decken über die Vollkaskoversicherung den Ersatz von Schlüsseln oder den Austausch von Schlössern am Auto.
- Im Falle eines Diebstahls des Autoschlüssels muss unverzüglich Anzeige bei der Polizei und eine Meldung an die Versicherung erfolgen.
Autoschüssel gestohlen – Fahrzeug sichern
Zunächst einmal stellt sich die Frage, weshalb man einen neuen Autoschlüssel benötigt. Wurde er gestohlen, ging er verloren oder ist er kaputt? Im Fall eines Diebstahls muss das Fahrzeug unverzüglich gesichert werden. Dies sollte auch der Fall sein, wenn der Schlüssel verloren gegangen ist. Schwierig wird es, wenn kein Zweitschlüssel vorhanden ist, um das Auto an einen sicheren Platz zu fahren. In diesem Fall bietet sich das Abschleppen durch den ADAC an. Der Verlust des Schlüssels sollte auch unverzüglich bei der Polizei und der Versicherung gemeldet werden. Andernfalls kann es, wird das Fahrzeug mit dem gestohlenen Schlüssel entwendet, zu Leistungskürzungen bei der Werterstattung kommen.
Wo kann man einen Autoschlüssel nachmachen lassen?
Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, um welche Art von Schlüssel es sich handelt. Die einfachen mechanischen Autoschlüssel, die bis 1995 fast ausschließlich verwendet wurden, können bei jedem Schlüsseldienst angefertigt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass der Fahrzeughalter über einen Zweitschlüssel verfügt, der als Vorlage dient. Die Anfertigung dauert nicht länger als bei einem Hausschlüssel.
Etwas komplizierter wird es, wenn es sich bei dem Autoschlüssel um einen mechanischen Schlüssel mit Chip für die Wegfahrsperre handelt. In diesem Fall wird der Weg zur Werkstatt notwendig, da der Chip programmiert werden muss. Gleiches gilt, wenn es sich um einen Funkschlüssel handelt, wie er bei Fahrzeugen seit 1995 fast ausschließlich verwendet wird. Diese Funkschlüssel sind einzig über den Hersteller zu beziehen. Der Funkschlüssel muss neu programmiert werden. Zuerst wird jedoch der Code für den Schlüssel im Auto selbst gelöscht, damit der abhandengekommene Schlüssel nicht von unbefugten Dritten eingesetzt werden kann. Dies geschieht auf eine Weise, dass auch die Programmierung für die verbliebenen Ersatzschlüssel neu vorgenommen werden muss. Der Vertragshändler muss in diesem Fall den Ersatzschlüssel beim Hersteller anfordern.
Der Fahrzeughalter muss mit rund fünf Tagen rechnen, bis er nach der Programmierung den neuen Autoschlüssel erhält.
Der Händler oder Hersteller wird keinen Autoschlüssel nachmachen, ohne dass sich der Auftraggeber als rechtmäßiger Eigentümer des Autos legitimieren kann. Es ist daher zwingend notwendig, einen Personalausweis und den Fahrzeugbrief oder Fahrzeugschein vorzulegen. Anhand der Fahrgestellnummer lässt sich dann auch klären, welcher Schlüssel für das Fahrzeug infrage kommt.
Was kostet es, den Autoschlüssel nachmachen zu lassen?
Die Kosten für einen Ersatzschlüssel für das Auto hängen zum einen von der Art des Schlüssels ab, zum anderen vom Hersteller.
- Ein einfacher mechanischer Schlüssel kostet beim Schlüsseldienst rund 20 Euro.
- Für einen mechanischen Schlüssel mit Chip muss der Besitzer mit Kosten um die 40 Euro bis 50 Euro rechnen.
- Der Chip alleine schlägt mit 25 Euro zu Buche.
Teurer wird es, wenn es darum geht einen Funkschlüssel nachmachen zu lassen. Bei Volkswagen und Audi kann man mit zwischen 160 bis 250 Euro rechnen, BWM verlangt rund 300 Euro. Zu den Kosten für den Ersatzschüssel kommen noch die Aufwendungen für die Programmierung des Ersatzschlüssels und die Umprogrammierung der verbliebenen anderen Schlüssel. Die Kosten dafür belaufen sich auf 30 Euro bis 50 Euro.
Ist eine Kostenrückerstattung über die Versicherung möglich?
Wer hofft, dass diese Kosten durch eine Versicherung gedeckt sind, wird meist leider eines Besseren belehrt. Nur wenige Tarife in der Vollkaskoversicherung sehen eine Kostenübernahme für den Austausch der Schlüssel und der Schlösser vor.
Klar geregelt ist der Schadensersatz durch die Hausratversicherung allerdings, wenn die Schlüssel im Rahmen eines Einbruchdiebstahls aus der Wohnung entwendet oder dem Eigentümer durch Raub abgenommen wurden. Hat der Fahrzeughalter sein Auto verliehen und der Ausleihende verliert den Schlüssel, besteht ein Regressanspruch, der wiederum tarifabhängig von der Haftpflichtversicherung des Ausleihenden gedeckt werden kann.