Marktentwicklung in der Kfz-Versicherung

Der angezeigte Preisindex wurde mithilfe eines Machine-Learning-Modells erstellt. Dieses Modell erkennt wichtige Muster aus verschiedenen Bereichen der Kfz-Versicherung, wie zum Beispiel historische Daten, Markttrends und anonymisierte Nutzerinformationen. Der Preisindex beschreibt die Marktentwicklung ab einem gegebenen Anfangszeitpunkt. Wenn zum Beispiel der Preisindex bei 1,4 liegt, bedeutet das, dass die Preise im Vergleich zum Anfangszeitpunkt um 40 % gestiegen sind. Dadurch liefert das Modell eine übersichtliche Darstellung des Kfz-Versicherungsmarktes. Mit diesen Informationen können Sie Veränderungen im Markt besser nachvollziehen (und klügere Entscheidungen treffen).

Steigende Preise nach der Corona-Pandemie

Zur Corona-Pandemie blieben die Beiträge zur Kfz-Versicherung auf einem Niveau oder sanken sogar leicht. Dafür steigen sie seit 2022 deutlich an. Es gibt mehrere Gründe, die bei dieser Preisentwicklung eine Rolle spielen.

Schwankungen bei Fahrleistung und Schadenhäufigkeit

Während der Pandemie ging die Fahrleistung zurück und damit einhergehend auch die Schadenhäufigkeit. Beides hat nach einem stetigen Anstieg inzwischen wieder das Niveau von vor 2020 erreicht.

Große Preissteigerung bei Ersatzteilen

Ersatzteile werden immer teurer, aber die Preissteigerungen sind nicht nur inflationsbedingt. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beobachtete von 2013 bis 2023 eine Erhöhung der Ersatzteilkosten von über 70 Prozent, obwohl der Verbraucherpreis-Index in derselben Zeit nur um etwas mehr als 27 Prozent zunahm. Die Preise für manche Teile wie Kofferraumklappen oder Rückleuchten haben sich seit 2013 fast verdoppelt.

Dies ist nur bedingt auf gestiegene Materialkosten zurückzuführen. Viele Ersatzteile sind modell- beziehungsweise markenspezifisch und müssen direkt vom Hersteller bezogen werden. Das grenzt an eine Monopolstellung und sorgt dafür, dass Autohersteller bei der Preisfestlegung mehr oder weniger freie Hand haben und dies dementsprechend ausnutzen.

Höhere Reparaturkosten

Von 2013 bis 2023 sind die Kosten für die Reparatur eines durchschnittlichen Haftpflichtschadens nach einem Unfall laut GDV um 60 Prozent gestiegen. In diese Berechnung fließen sowohl die höheren Ersatzteilkosten als auch gestiegene Stundenlöhne ein. Die Stundensätze wurden in diesem Zeitraum um etwa das Doppelte des Verbraucherpreisindexes erhöht. Zudem führen Lieferengpässe von Ersatzteilen zu höheren Kosten für Ersatzwägen, die dementsprechend länger benötigt werden.

Verluste in Milliardenhöhe

Die Kfz-Versicherer haben die Beiträge zur Kfz-Versicherung nicht den steigenden Reparatur- und Ersatzteilkosten entsprechend angepasst. Als Fahrleistung und auch Unfälle nach der Coronapandemie langsam wieder zunahmen, nahmen auch die Verluste für die Versicherer zu. Allein für das Jahr 2023 betrugen die Verluste laut GDV etwa drei Milliarden Euro. Für das Jahr 2024 werden noch einmal zwei Milliarden Euro Verlust erwartet.

Schon im Jahr 2022 warnte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) alle Versicherungsunternehmen, ihre Rückstellungen, die für Schadensaufwendungen notwendig sind, Inflation und Preissteigerungen entsprechend zu erhöhen. Dem sind die Unternehmen nicht ausreichend nachgekommen. So mahnte die BaFin im Dezember 2023 erneut, dass weitere Beitragssteigerungen notwendig seien, um die Defizite auszugleichen.

Nachdem die Versicherer 2023 die Beitragskosten für die Kfz-Versicherung um bis zu 16 Prozent erhöhten, steigen zur Wechselsaison 2024 die Kfz-Versicherungsbeiträge nun durchschnittlich um 21 Prozent.

Die wichtigsten Tipps zum Kfz-Versicherungsvergleich

Sind Sie vor allem auf der Suche nach einer günstigen Kfz-Versicherung? Oder steht bei Ihnen der Leistungsumfang im Vordergrund? Nachfolgend finden Sie die unsere Checklisten mit den wichtigsten Tipps für Ihre individuelle Tarifauswahl.

Besonders schnell geht der Tarifvergleich, wenn Sie bereits Ihre Fahrzeugpapiere (HSN/TSN) zur Hand haben.

✔️ Checkliste für günstige Tarife

1. Werkstattbindung akzeptieren: Schließen Sie Tarife mit Werkstattbindung ein, kann die Autoversicherung bis zu 20 Prozent günstiger werden.
2. Selbstbeteiligung wählen: Je nach Höhe der gewählten Selbstbeteiligung sinkt der Preis für die Kfz-Versicherung um bis zu 40 Prozent.
3. Jährliche Zahlweise nutzen: Zahlen Sie Ihre Autoversicherung jährlich, sparen Sie gegenüber einer monatlichen Zahlweise bis zu 10 Prozent.
4. Jährliche Fahrleistung verringern: Je weniger Kilometer im Jahr mit dem versicherten Auto zurückgelegt werden, desto geringer ist auch das Risiko eines Unfalls. Das wirkt sich auch auf die Beitragshöhe aus.
5. Fahrerkreis einschränken: Autoversicherungen bieten günstigere Tarife an, wenn das Fahrzeug von weniger Personen genutzt wird.

✔️ Checkliste für besonders leistungsstarke Tarife

1. Grobe Fahrlässigkeit eingeschlossen: Verursachen Sie einen Unfall, weil Sie versehentlich bei Rot über die Ampel fahren, verzichtet der Versicherer auf die Zahlungsminderung bei grober Fahrlässigkeit und begleicht den Schaden voll.
2. Mallorca-Police mit inbegriffen: So sind Sie auch im europäischen Ausland umfassend geschützt.
3. Folgeschäden von Tierbissschäden versichert: Marder und andere Tiere können Kabel durchbeißen und in der Folge zum Beispiel Motorschäden anrichten, die nicht automatisch mitversichert sind.
4. Erweiterte Wildschäden versichert: Während regulär unter "Wildschäden” nur Zusammenstöße mit Haarwild verbucht werden, ist der Versicherungsschutz hier deutlich erweitert. Allerdings kann der genaue Umfang je nach Versicherer variieren.
5. Neuwertentschädigung vereinbart: Viele Neuwagen sind nicht ausreichend abgesichert, da bei Totalschaden oder Diebstahl oft nur der Zeitwert versichert ist. Ist eine Neuwertentschädigung festgelegt, erstattet die Versicherung dagegen für einen bestimmten Zeitraum nach der Erstzulassung den vollen Kaufpreis.