Von wegen Großstadtpanzer! SUV in deutschen Großstädten unterrepräsentiert
Stand: 28.03.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. In Großstädten sind SUV häufig unbeliebt. Dabei sind sie dort entgegen der öffentlichen Wahrnehmung weniger verbreitet als im Rest des Landes. Eine aktuelle Verivox-Analyse zeigt, dass Großstädter 11 Prozent seltener einen SUV fahren als der Durchschnitt aller Deutschen. Besonders beliebt sind die Geländelimousinen dagegen in dünn besiedelten, ländlichen Regionen. In Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland mit der geringsten Bevölkerungsdichte, ist der SUV-Anteil mit 21 Prozent über dem Bundesdurchschnitt am höchsten.
Überdurchschnittlicher SUV-Anteil in München
Geländewagen und SUV sorgen in Großstädten immer wieder für Unmut. "Unsere Städte werden zunehmend von riesigen SUV und anderen überdimensionierten Autos geflutet. Sie nehmen wertvollen Platz beim Parken auf der Straße ein und gefährden alle Verkehrsteilnehmenden", so die Deutsche Umwelthilfe. Doch zumindest gemessen an allen Fahrzeugen sind SUVs in den meisten Großstädten unterrepräsentiert. Eine aktuelle Verivox-Analyse zeigt, dass der SUV-Anteil in allen deutschen Großstädten insgesamt 11 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Nur in 14 der 79 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern ist er höher als der Durchschnitt.
Zu den Großstädten mit überdurchschnittlich hohem SUV-Anteil gehören Bottrop (26 Prozent über dem Bundesschnitt), Ingolstadt (15 Prozent) und mit der bayrischen Landeshauptstadt München (11 Prozent) sogar eine Millionenstadt. Die Fahrradstadt Münster belegt hingegen den letzten Platz im Großstadtranking. Der SUV-Anteil liegt hier 35 Prozent unter dem Durchschnitt.
"In Städten tun sich Autofahrer mit einem großen Fahrzeug häufig keinen Gefallen", sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. "Schließlich ist der Verkehr dichter und das Unfallrisiko ohnehin erhöht. Da die SUVs zudem häufig teurer in der Anschaffung sind, sind Schäden umso ärgerlicher." Der durchschnittliche Neupreis der SUV liegt laut Verivox-Auswertung 43 Prozent über dem anderer Aufbauarten.
SUV-Anteil in dünn besiedelten Kreisen weit über Durchschnitt
Höher als in den Großstädten ist der SUV-Anteil hingegen in ländlicheren, dünn besiedelten Gebieten. Im Land- und Stadtkreisranking belegt das thüringische Suhl den ersten Platz. Seine Einwohner fahren zu 67 Prozent häufiger einen SUV als der Durchschnitt der deutschen Autofahrer. Platz zwei belegt der ebenfalls in Thüringen liegende Landkreis Sonneberg (58 Prozent über Durchschnitt), darauf folgt Wunsiedel im Fichtelgebirge (51 Prozent). Zugleich ist Suhl der nach Einwohnern zweitkleinste Stadtkreis Deutschlands, Sonneberg der zweitkleinste Landkreis.
Die Beliebtheit von SUV in ländlichen Regionen zeigt sich auch auf Länderebene. Besonders gefragt sind die Geländelimousinen in den Flächenländern mit der geringsten Bevölkerungsdichte. In Mecklenburg-Vorpommern liegt die Quote 21 Prozent über dem Bundesschnitt, in Brandenburg und Thüringen mit 15 Prozent. Schlusslichter unter den Bundesländern sind die Stadtstaaten Bremen (20 Prozent unter Bundesschnitt), Hamburg (11 Prozent) und Berlin (9 Prozent).
Methodik
Für die Analyse wurden über 400.000 Kfz-Versicherungsabschlüsse bei Verivox anonymisiert ausgewertet.