Fahrbericht Mazda MX-30: Elektro-SUV der etwas anderen Art
Stand: 17.06.2020
Bildquelle: ©Mazda / Text: SP-X
Über die richtige Akkugröße von E-Autos wird viel debattiert. Im Fall des MX-30 glaubt Mazda, ein vernünftiges Maß der Mitte gefunden zu haben.
Früher galt bei konventionell getriebenen Autos der Tank als vernachlässigbare Größe, bei E-Autos hingegen ist die Dimension der Batterie der wichtigste Wert überhaupt. Neue Elektroautos sind dabei in einem Wettbewerb um Batteriegröße und Reichweite getreten. Gegen den Trend zum immer größeren Akkus hat sich Mazda für eine moderates Format von 35,5 kWh entschieden, das nach Ansicht der Japaner dem Klimaschutz zuträglicher ist. Auch sonst macht der SUV-Stromer, typisch Mazda, ein paar Dinge anders als andere.
B-Säule fällt bei Mazda MX-30 weg
Wohnzimmer-Ambiente im Innern
In Reihe eins ist das Platzangebot hingegen tadellos. Zudem präsentiert sich der MX-30 vorne aufgeräumt und schick. Einiges wirkt typisch Mazda, anderes hingegen nicht. Zu letzter Kategorie gehört die freischwebende und mit Kork ausgelegte Mittelkonsole. Speziell zur Bedienung der Klimaanlage gibt es einen sieben Zoll großen Touchscreen. Natürlich wirkende Textilien mit weicher Haptik auf Sitzen und Türinnenverkleidungen sorgen für Wohnzimmer-Ambiente.
Im Motorraum ist noch Platz frei
Beim Blick in den Motorraum beeindruckt die große Leere um das 107 kW/145 PS starke Elektroaggregat. Nicht ganz zufällig ist hier Platz für sogar mehrere Motoren: Voraussichtlich 2021 will Mazda den MX-30 alternativ auch mit Range-Extender anbieten. In dieser Version kann ein zusätzlicher Wankelmotor Strom generieren, falls der aus der Batterie nicht reicht.
Mazda MX-30 fährt gutmütig
Auf schnellen Passagen schnellt auch der Stromverbrauch in fast schon beängstigende Regionen, zumindest angesichts einer WLTP-Reichweite von 200 Kilometer. Anders als viele andere neue Elektro-Modelle ist der MX-30 also nicht wirklich langstreckentauglich. Das knappe Batterieformat von 35,5 kWh nennt Mazda „Rightsizing“. Es bietet unter anderem Vorteile bei Gewicht, Verbrauch und Produktionskosten.
200 Kilometer Reichweite
Erfreulich niedrig fällt auch der Preis für den bereits bestellbaren und offiziell Ende September startenden MX-30 aus. Zunächst haben Kunden die Wahl zwischen einer Basisvariante sowie einer First Edition mit Preisvorteil. Ab Juli wird Mazda Details zum gesamten Line-up verraten, welches dann weitere Ausstattungsniveaus umfassen wird. Mit dem auf 16 % reduzierten Mehrwertsteuersatz sinkt der Preis der zunächst bestellbaren Basis auf rund 32.645 Euro. Hier sind 18-Zoll-Räder, Klimaautomatik, Voll-LED-Scheinwerfer, Infotainmentsystem mit Navigation, Head-up-Display und viele zeitgemäße Assistenzsysteme an Bord. Zieht man den erhöhten Umweltbonus von rund 9.500 Euro ab, muss man als Kunde noch knapp über 23.000 Euro zahlen. Bei einem vergleichbaren Mazda-Modell mit Verbrenner, einem CX-30 mit 110 kW/150 PS starkem Benziner und Automatik, liegt der offizielle Listenpreis gut viereinhalbtausend Euro darüber. Dank geringer Energiekosten, Steuerbefreiung bis 2030 und den geringeren Wartungskosten bietet das erste E-Auto von Mazda noch weitere finanzielle Vorteile. Die abzüglich Umweltbonus rund 23.700 Euro teure First Edition beinhaltet zudem Matrix-Leuchten, DAB-Radio und Sitzheizung.
Autor: Mario Hommen