Alterszuschlag in der Kfz-Versicherung: So sparen Senioren bis zu 54 Prozent
Stand: 21.02.2024
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. 394 Euro mehr zahlt ein 85-jähriger Golf-Fahrer für seine Kfz-Versicherung als ein 30 Jahre jüngerer Versicherungsnehmer unter ansonsten gleichen Bedingungen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox. Hinnehmen müssen Senioren die höheren Prämien nicht. Mit der Zulassung ihres Fahrzeugs über ein erwachsenes Kind können sie bis zu 34 Prozent sparen, nach Weitergabe ihrer Schadenfreiheitsklassen sinkt der Versicherungsbeitrag um bis zu 54 Prozent.
Teurer im Alter: Bis zu 394 Euro Zuschlag
Seniorinnen und Senioren haben ein höheres Unfallrisiko – und das berücksichtigen Kfz-Versicherer mit höheren Prämien. Ein 85-jähriger VW Golf-Fahrer zahlt für seine Kfz-Versicherung 139 Prozent (394 Euro) mehr im Jahr als ein 55-jähriger Fahrer. Aber nicht nur Hochbetagte müssen mit einem Alterszuschlag rechnen: In der Verivox-Beispielrechnung liegt die Prämie auch für einen 75-Jährigen unter sonst gleichen Rahmenbedingungen 74 Prozent (210 Euro) höher als beim 55-Jährigen. Milder fällt der Zuschlag mit 13 Prozent (36 Euro) für 65-Jährige aus.
Alter
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Schnitt Top10
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Altersaufschlag in € (Vergleich mit 55-Jährigen)
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Altersaufschlag in % (Vergleich mit 55-Jährigen)
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85 Jahre | 677,82 € | 393,91 € | 139% |
75 Jahre | 493,66 € | 209,75 € | 74% |
65 Jahre | 320,28 € | 36,37 € | 13% |
55 Jahre | 283,91 € | - | - |
Schadensfreiheitsklasse weitergeben spart 54 Prozent
Vor allem ältere Senioren sparen deutlich, wenn sie ihr Fahrzeug auf ihr Kind zulassen sowie versichern und sich selbst als Zweitfahrer vermerken. Zudem können sie Schadenfreiheitsklassen auf direkte Angehörige wie Kinder, Enkel und Ehepartner übertragen. So lässt sich noch mehr einsparen.
In den Modellrechnungen spart der 85-Jährige 54 Prozent (365 Euro), wenn er sein Fahrzeug und seine Schadenfreiheitsklassen an sein Kind überträgt. Für den 75-Jährigen sind 30 Prozent (174 Euro) weniger drin.
"Angehörige können so viele Schadenfreiheitsklassen übernehmen, wie viele Jahre sie im Besitz des Führerscheins sind", erläutert Wolfgang Schütz. "Eine Rückübertragung der Schadenfreiheitsklassen ist nicht mehr möglich. Die Abgabe ist endgültig und sollte deshalb gut überlegt sein."
Diese Strategie lohnt sich jedoch nicht für alle Senioren gleichermaßen. Der 65-Jährige zahlt sogar 28 Prozent (90 Euro) drauf. Der Grund dafür liegt darin, dass für ihn eine höhere Schadenfreiheitsklasse möglich ist und sein Alterszuschlag vergleichsweise gering ausfällt.
Alter
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Zulassung und Versicherung über Kind: Schnitt Top10
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Differenz in €
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Differenz in %
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85 Jahre | 312,42 € | -365,41 € | -54% |
75 Jahre | 346,78 € | -146,88 € | -30% |
65 Jahre | 410,21 € | 89,93 € | 28% |
Zweitfahrer-Strategie spart bis zu 34 Prozent
Wollen Senioren nicht gleich ihre Schadenfreiheitsklassen abgeben, können sie auch sparen, indem sie ihr Fahrzeug nur auf das Kind zulassen und versichern. Der 85-jährige Golf-Fahrer spart so 34 Prozent (232 Euro), der 75-Jährige 13 Prozent (66 Euro). "Für die Kalkulation der Versicherer ist das Schadensrisiko des Hauptfahrers und Fahrzeughalters ausschlaggebender als das von Zweitfahrern", sagt Wolfgang Schütz. "Zweitfahrer genießen dennoch denselben Versicherungsschutz wie Hauptfahrer – selbst dann, wenn sie das Auto häufiger fahren. Versicherer prüfen im Schadensfall nicht, wer mehr Kilometer zurückgelegt hat."
Alter
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Zulassung und Versicherung über Kind: Schnitt Top10
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Differenz in €
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Differenz in %
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85 Jahre | 445,84 € | -231,98 € | -34% |
75 Jahre | 427,47 € | -66,19 € | -13% |
65 Jahre | 410,21 € | 89,93 € | 28% |
Ausschließliche Versicherung über das Kind: 21 Prozent Rabatt
Auch das Auto nur über das Kind versichern zu lassen, kann zu einem Preisnachlass führen. Der 85-Jährige zahlt ein Fünftel (21 Prozent; 143 Euro) weniger, wenn er seinen Golf über sein 30 Jahre jüngeres Kind versichert. Der 75-Jährige zahlt hingegen 3 Prozent (14 Euro) mehr.
"Senioren sollten mehrere Optionen prüfen, bevor sie sich für eine Versicherung entscheiden", rät Wolfgang Schütz. "So stellen sie sicher, dass sie nicht eine teurere Lösung wählen." Deutlich wird das auch am Beispiel des 65-Jährigen – er zahlt in den Modellrechnungen bei allen Optionen drauf.