Kinder und Internet: So sind die Kleinen sicher im Netz
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Eltern sollten Kinder nicht alleine im Internet surfen lassen. Nur so könnten die Jungen und Mädchen vor Gewaltszenen und pornografischen Darstellungen im Netz geschützt werden, rät die Initiative "Schau hin" in Hamburg. Mehr als 50 Prozent der Kinder gehe ohne Begleitung Erwachsener online. Dabei können Kinder bereits früh an das Internet herangeführt werden, sie sollten dazu aber lesen und schreiben können. Für den Einstieg gibt es Portale wie beispielsweise das Angebot unter www.blinde-kuh.de.
Internetzeit begrenzen und Daten schützen
Grundsätzlich sollten Kinder pro Tag nur eine bestimmte Zeit vor einem Bildschirm verbringen. Computer, Smartphone, Fernseher und Spielekonsolen werden dabei zusammen betrachtet. Kinder unter 6 Jahren sollten maximal 30 Minuten pro Tag vor dem Bildschirm sitzen. Für 6- bis 9-Jährige werden maximal 60 Minuten empfohlen, für 9- bis 12- Jährige 90 Minuten. Dennoch ist es empfehlenswert, Kinder früh mit dem Internet vertraut zu machen. In der Grundschule wird oft schon der Grundstein für Medienkompetenz gelegt, zum Beispiel mit einer "Medienecke".
Einige Verhaltensregeln zum Umgang mit anderen Internetnutzern sollten den Kindern von Anfang an beigebracht werden: Wer Foren oder Chats benutzt, sollte nie persönliche Daten wie Alter, Wohnort, E-Mail-Adresse oder Telefonnummer angeben. Auch wenn der Chat-Partner vertrauenserweckend wirkt, muss er das noch lange nicht sein. Wer chatten möchte, sollte das nur mit einem Nickname, also einem Spitznamen, tun. Denn Daten in Communitys leben lange: Einmal im Netz veröffentlichte Informationen lassen sich später nur schwer kontrollieren oder löschen. Wie an einem Schwarzen Brett bleibt einiges für Fremde womöglich sichtbar. Je sparsamer Nutzer mit persönlichen Daten sind, desto sicherer ist das Social Network.
Internetfilter anlegen
Internetfilter zum Schutz von Kindern und Jugendlichen funktionieren nur bedingt. Aufgabe der Schutzsysteme ist es grundsätzlich, Pornografie, Gewaltdarstellungen oder auch Nazi-Propaganda im Internet automatisch abzublocken. Zusätzlich sollten unerwünschte Webseiten über Whitelists gefiltert werden: Dabei legen Eltern fest, welche Seiten im Internet für den Nachwuchs zugänglich sind - der Rest bleibt gesperrt. Umgekehrt funktionieren Blacklists. Hier werden über den Filter die nicht erwünschten Seiten abgeblockt. Zusätzlich kommen bei manchen Systemen noch Wortfilter zum Einsatz, die nach markanten Begriffen suchen und entsprechende Seiten sperren.
Suchmaschinen für Kinder
Wenn Kinder Google & Co. nutzen, finden sie möglicherweise wenig kindgerechte Inhalte. Damit ein solches Szenario erst gar nicht auftreten kann, gibt es Suchmaschinen speziell für Kinder. Was aber genau machen sie und warum sind Suchmaschinen für Kinder sinnvoll? Im Prinzip ist es ganz einfach, denn wenn man eine Suchmaschine für Kinder besucht, dann werden einem nur kinderfreundliche und geprüfte Ergebnisse angezeigt. Man muss als Elternteil keine Angst haben, dass durch einen falschen Klick plötzlich eine hohe Rechnung ins Haus flattert oder ein Porno über den Bildschirm flimmert.
Suchmaschinen für Kinder arbeiten etwas anders als Google, dessen Crawler riesige Mengen an Indizes nach Inhalten durchkämmen. Die Suchergebnisse einer Kinder-Suche basieren auf einer viel kleineren Datenbank. Diese Datenbank ist mit geprüften Internetseiten gefüllt und jeder Link wird vor der Aufnahme geprüft. Dadurch ist die Anzahl der Ergebnisse wesentlich niedriger, doch diesen Kompromiss geht man vor allem als Eltern gerne ein. Suchmaschinen für Kids sind also im Großen und Ganzen eine sichere Alternative und sollten auch entsprechend eingesetzt werden. Zu den bekanntesten Suchmaschinen für Kinder gehören fragFINN.de, blinde-kuh.de und helles-koepfchen.de.