New York (dpa) - Zwei Monate nach der Milliardenofferte des Softwareriesen Microsoft für den Internet-Konzern Yahoo! ist der Ausgang des Tauziehens weiter offen. Microsoft plane keine Erhöhung seines ursprünglichen Kaufangebots von rund 45 Milliarden Dollar (28,5 Mrd Euro), berichtete das "Wall Street Journal" am Dienstag unter Berufung auf dem Unternehmen nahestehende Personen. Die Führung von Yahoo! hatte die Offerte mehrfach als zu niedrig zurückgewiesen.
In US-Medien war zuletzt wieder über ein leicht erhöhtes Angebot und eine baldige Einigung der Unternehmen spekuliert worden. Dem Bericht zufolge trafen sich beide Seiten bislang lediglich einmal zu Gesprächen. Microsoft sehe die Zeit für sich spielen, da es entgegen erster Erwartungen bisher keinen weiteren Bieter für Yahoo! gebe. Microsoft will mit dem Kauf die Übermacht des Rivalen Google bei Online-Suche und Internet-Werbung brechen.
Mehrere Aktionäre klagen inzwischen gegen Yahoo!, weil sie die Ablehnung der Übernahme für falsch halten. Der rechnerische Wert des Übernahmeangebots hat sich unterdessen in den vergangenen Wochen durch Kursverluste der Microsoft-Aktie auf rund 42 Milliarden Dollar verringert. Die
Aktie von Yahoo! notierte zuletzt mit 28,93 Dollar leicht unter dem aktuellen Wert der Kaufofferte. Das Geschäft soll nach den bisherigen Plänen in einem Mix aus Barzahlung und Aktien erfolgen.