Zugriff von jedem Rechner - NAS-Netzwerkspeicher für Privathaushalte
Stand: 17.11.2009
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Hannover/Düsseldorf - Viele Haushalte besitzen heute mehr als nur einen einzigen PC. Dazu kommt, dass immer mehr Daten ihren Weg auf mobile Endgeräte wie Netbooks und Smartphones finden. Das bringt ein Problem mit sich: Fotos, Musik, Videos und andere Dateien sind meistens nicht am selben Ort gespeichert. Und mancher Nutzer ist das ewige Kopieren und Übertragen von Daten mit Hilfe externer Festplatten oder USB-Sticks leid. Eine Lösung sind sogenannte NAS-Netzwerkspeicher. Auch für Heimanwender sind sie erschwinglich und schnell konfiguriert.
Beim Network Attached Storage (NAS) handelt es sich um einen Festplattenspeicher, der ans Netzwerk angeschlossen ist, erklärt Johannes Endres von der in Hannover erscheinenden Computerzeitschrift "c't". Der NAS ist damit nicht wie eine USB-Festplatte einem einzelnen PC zugeordnet, sondern für alle Rechner im Netzwerk gleichzeitig nutzbar. "Wer mehrere Rechner betreibt, hat heutzutage eigentlich immer schon einen Router. An den schließt er einfach das NAS mit an und muss keine USB-Geräte mehr herumschleppen."
Der Bedarf an NAS-Lösungen wächst: "Die immer intensivere Nutzung und Erstellung digitaler Medien und Inhalte haben den Speicherplatzbedarf im Heimbereich regelrecht explodieren lassen", sagt Andreas Arndt vom Hersteller Buffalo Technology in Düsseldorf. Mit einer Digitalkamera mit hoher Auflösung gemachte Aufnahmen zum Beispiel können schnell 20 oder mehr Megabyte pro Bild umfassen. Und nur eine Stunde Full-HD-Video können 10 Gigabyte Speicher belegen.
NAS-Geräte gibt es mit und ohne eingebaute Festplatte. Die meisten Heimanwender greifen Endres zufolge zur integrierten Lösung. "Käufer sollten darauf achten, dass wirklich eine Festplatte dabei ist. Denn viele Anbieter locken mit Modellen ohne Festplattenausstattungen, die auf den ersten Blick sehr günstig erscheinen." Eine etwas andere NAS-Variante sind mit Software von Microsoft ausgestattete Windows Home Server, die immer schon mit Platten kommen und für Windows-Rechner einige Zusatzfunktionen bieten. Ein Windows Home Server ist jedoch deutlich teurer als eine einfache NAS-Lösung.
Die Konfiguration eines NAS, etwa das Festlegen eines Zugangspasswortes, ist meist relativ unkompliziert - sie erfolgt in der Regel mit Hilfe eines Browsers über das Heimnetzwerk. In der Regel gehört zum Lieferumfang auch ein Hilfsprogramm für die NAS-Einrichtung: "Bei allen von uns getesteten NAS-Geräten nimmt ein leicht verständlicher Installations-Assistent technische Laien an die Hand", sagt Michael Schmelzle von der in München erscheinenden Computerzeitschrift "PC-Welt".
Bei der Einrichtung der Zugriffsrechte vertraut der Nutzer am besten auf Handbuch und Konfigurationsassistent, rät Schmelzle. Generell gelte: Wer keinen Fernzugriff über das Internet benötigt, sollte diesen auch nicht aktivieren. Zugriffsrechte innerhalb des Hauses oder der Wohnung müssten schließlich durch WLAN-Verschlüsselung abhörsicher sein. "Bei Kindern im Haushalt empfehlen wir, für Erwachsenen-Inhalte einen passwortgeschützten Bereich auf dem NAS einzurichten."
Um die auf dem NAS gespeicherten Daten gegen einen Totalverlust zu schützen, ist es sinnvoll, im Netzwerkspeicher zwei oder noch mehr Festplatten zu verwenden. So lassen sich Daten zur Sicherheit doppelt speichern - diese von NAS üblicherweise unterstützte Funktion wird RAID genannt. Es gibt verschiedene RAID-Varianten: "Nahezu zu 100 Prozent zuverlässig sind Raid-1-Systeme, die den Datenbestand auf mindestens zwei Festplatten spiegeln", erläutert Schmelzle.
Steckt im NAS nur eine Festplatte, sollten die darauf gespeicherten Daten durch ein Backup gesichert werden, empfiehlt Endres. Dazu benutzten Anwender entweder eine externe Festplatte oder ziehen die Daten auf einen der PCs, sofern dort genügend Platz ist. Alles in allem ist ein NAS-Speicher laut Schmelzle jedoch eine gute Lösung, wenn Daten im lokalen Netzwerk zentral gespeichert und für verschiedene netzwerkfähige Geräte abrufbar gemacht werden sollen.