Zentrale Meldestelle für Cyber-Angriffe geplant
Stand: 07.03.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Hannover - Unternehmen sollen Cyber-Angriffe künftig einer zentralen Stelle melden. Darauf haben sich Bund und Wirtschaft verständigt. Ziel sei es, die Gefährdungslage besser beurteilen zu können, um genauere Handlungsempfehlungen zu geben.
Die Meldestelle ist Teil einer neuen "Allianz für Cyber-Sicherheit", die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zusammen mit dem IT-Fachverband Bitkom ins Leben gerufen hat. Die Initiative verfolge das Ziel, strukturierte Angriffsszenarien rechtzeitig zu erkennen, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Die Möglichkeit zu anonymen Meldungen soll eine hohe Beteiligung der Unternehmen sicherstellen. "Wir sind gegen eine gesetzlich festgelegte Meldepflicht", sagte Kempf.
80 Prozent der Angriffe könnten verhindert werden
"80 Prozent der Angriffe könnten durch Standardmaßnahmen wie sichere Passwörter und aktuelle Software verhindert werden", erklärte BSI-Präsident Michael Hange. "Das hat mit Geld zu tun aber auch mit Nachlässigkeit." Die Erfassung von Schadensvorfällen biete die Chance, zu messbaren Ergebnissen zu gelangen und so das Niveau für Cybersicherheit in Deutschland zu erhöhen. "Man muss das Angriffspotenzial genau im Auge haben, um die Gefährdung zu analysieren." Die neu gegründete Allianz für Cyber-Sicherheit will eng mit bereits bestehenden Gremien wie dem Cyber-Abwehrzentrum der Bundesregierung oder der im Bundeswirtschaftsministerium eingerichteten Taskforce "IT-Sicherheit in der Wirtschaft" zusammenarbeiten.