Düsseldorf - Die Deutsche Telekom zieht einem Zeitungsbericht zufolge personelle Konsequenzen aus den Datenskandalen: Wie das "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf das Konzernumfeld berichtet, hat das Unternehmen in den vergangenen Tagen vier Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung der Mobilfunktochter T-Mobile beurlaubt. Der Konzern werfe ihnen vor, Verbindungsdaten von Journalisten, Aufsichtsräten und den eigenen Mitarbeitern ausgespäht zu haben.
Ein Sprecher der
Telekom verwies gegenüber dpa-AFX am Abend auf die für kommenden Mittwoch geplante Pressekonferenz zu dem Thema. Dort soll der neue Telekom-Vorstand Manfred Balz wie angekündigt zur Datensicherheit stellungnehmen.
Außerdem würden dann erste Ergebnisse aus den internen Untersuchungen bekanntgegeben.
Die personellen Schritte kommen dem "Handelsblatt" zufolge über ein Jahr nachdem die erste Spitzelaffäre um den Abgleich von Gesprächen zwischen einem Journalisten und einem Aufsichtsrat bekannt wurde. Schon im vergangenen Sommer sei dem Konzern bekannt gewesen, wer die Daten verglichen hatte. Bis vor kurzem argumentierte die Telekom aber, es handele sich um einen Einzelfall. Der betreffende Mitarbeiter habe nur im Auftrag gehandelt und gar nicht gewusst, wofür die Daten bestimmt waren. Es sei deshalb auch nicht nötig gewesen, ihn vor die Tür zu setzen. Er behielt seinen Job in der Sicherheitsabteilung der Mobilfunktochter.
Dem Bericht zufolge hat die Telekom inzwischen bei internen Ermittlungen zum Diebstahl der 17 Millionen Kundendaten herausgefunden, dass der Sicherheitsmitarbeiter in weiteren Fällen illegal Verbindungsdaten von eigenen Kollegen ausgespäht hat. Damit sollten diejenigen überführt werden, die die Kundendaten aus dem Konzern geschleust haben. Neben dem direkten Spitzel hat die Telekom dem Bericht zufolge auch seinen Zimmerkollegen sowie deren Vorgesetzten und den Leiter der Sicherheitsabteilung von T-Mobile nach Hause geschickt.