Zeitung: Telekom-Spitzel sollen auch Bewegungsprofile erstellt haben
Stand: 30.05.2008
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München (AFP) - Die Spitzelaktionen bei der Deutschen Telekom haben nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) einen größeren Umfang als bisher bekannt. Wie die Zeitung vorab aus ihrer Freitagsausgabe berichtete, sollen nicht nur Telefonverbindungen ausgespäht, sondern auch Bankdaten von Journalisten und Aufsichtsräten ausgespäht worden sein. Zudem sollen mit einer speziellen Software Bewegungsprofile von einzelnen Personen erstellt worden sein. Demnach wurde über Handydaten abgeglichen, wo sich diese aufhielten.
In der Affäre ermittelt die Bonner Staatsanwaltschaft nach Informationen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe) nunmehr gegen den früheren Konzernsicherheitschef Harald Steininger. Steininger soll unter anderem für die Bespitzelung von Aufsichtsräten verantwortlich gewesen sein. Telekom-Chef Obermann entließ Steininger sowie weitere Beschäftigte der Sicherheitsabteilung, nachdem der Fall intern bekannt geworden war.
Der frühere Kriminalbeamte war vor seiner Zeit bei der Telekom laut "WAZ" bereits in der Sicherheitsabteilung bei der Deutschen Bank und Sicherheitschef bei SAP. Wie die Zeitung unter Berufung auf Staatsanwalt Fred Apostel weiter berichtete, wird auch gegen weitere ausgeschiedene Mitarbeiter der Telekom AG sowie gegen einen Beschäftigten der Tochter T-Mobile ermittelt. Ihnen werde unter anderem die Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses vorgeworfen.