Zeitung: EU überlässt Bundeskartellamt Übernahme von Kabel BW
Stand: 15.06.2011
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Frankfurt - Laut einem Pressebericht überlässt die Europäische Kommission dem Bundeskartellamt die Prüfung der Übernahme von Kabel Baden-Württemberg durch Liberty Global. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstagausgabe) berichtet unter Berufung auf Kreise, dass an diesem Donnerstag mit der offiziellen Verweisung von Brüssel nach Bonn zu rechnen ist.
In der Branche wird dieser Schritt dem Bericht zufolge als Rückschlag für die Fusionspläne gewertet. Den Brüsseler Wettbewerbshütern wird in Telekom-Dingen eine laxere Gangart als dem Bundeskartellamt nachgesagt. Liberty Global will Kabel BW für 3,2 Milliarden Euro kaufen und mit der zweitgrößten deutschen Kabelgesellschaft Unitymedia aus Köln zusammenführen. Für Unitymedia hatte Liberty 2009 einschließlich Schulden rund 3,65 Milliarden Euro bezahlt. Die Umsätze der Fusionspartner übersteigen die EU-Aufgreifschwellen, so dass eigentlich die Kommission für die Prüfung zuständig wäre. Sie will die Federführung aber auf Antrag des Kartellamtes wieder an Bonn abgeben, weil der Zusammenschluss kaum grenzüberschreitende Wirkungen entfalten dürfe.