Zeitung: 50 Prozent der Arbeitsplätze bei Hansenet gefährdet
Stand: 07.08.2009
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Hamburg - Beim DSL-Anbieter Hansenet sind offenbar 50 Prozent der Arbeitsplätze gefährdet. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" (Freitag) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Bei dem Unternehmen sei eine radikale Sanierung notwendig. Die Hauptursache für den drohenden Kahlschlag liege darin, dass das Unternehmen gemessen am Umsatz starke Überkapazitäten aufweise. Zudem verliere Hansenet auf dem umkämpften DSL-Markt weiter an Boden. Bisher galt die Hansenet- Marke Alice mit ihren rund 2,3 Millionen Kunden als einer der größten Breitband-Internet- Anbieter Deutschlands. Doch seit Anfang 2009 herrsche starker Kundenschwund.
Die Pläne stünden auch im Zusammenhang mit dem Versuch der Hansenet-Mutter Telecom Italia, die deutsche Tochtergesellschaft zu veräußern. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der spanische Telekom-Gigant Telefónica, zu dem in Deutschland unter anderem der Mobilfunkanbieter O2 gehört. Hansenet beschäftigt rund 2300 Mitarbeiter, davon 1300 in der Konzernzentrale in Hamburg.
Am stärksten gefährdet sind nach Angaben des Blattes die vier Callcenter in Hamburg, Rostock, Duisburg und Saarbrücken, die derzeit fast 1500 fest angestellte Mitarbeiter beschäftigen. Seit einem Jahr habe es keine betriebsbedingten Kündigungen mehr gegeben, hieß es laut Zeitungs-Bericht bei Hansenet. Kündigungen seien auch derzeit nicht geplant.