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Yahoo stoppt dank neuer Beteiligungen den Abwärtstrend

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Sunnyvale - Endlich scheint der Umbau beim angeschlagenen Internet-Konzern Yahoo erste Wirkung zu zeigen. Das Urgestein der Branche konnte im ersten Quartal den Abwärtstrend stoppen und erzielte einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar (900 Mio Euro). Das war knapp ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die wichtigste Einnahmequelle ist wie beim großen Rivalen Google die Werbung.

Der Gewinn stieg sogar kräftig um 28 Prozent auf 286 Millionen Dollar, wie das Unternehmen aus dem kalifornischen Sunnyvale am Dienstag mitteilte. Der Sprung gelang Yahoo allerdings nur, weil sich die Beteiligungen gut entwickeln. Die Anteile am chinesischen Internetkonzern Alibaba und an Yahoo Japan gelten als Schatz des Konzerns.

Ohne die Beteiligungen hätte Yahoo einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Die Kosten etwa für Vertrieb und Marketing, die Verwaltung oder die Produktentwicklung waren gestiegen. Denn Yahoo hatte neue Leute an Bord geholt, obwohl das Geschäft bereits schwächelte. Der zu Jahresbeginn angetretene neue Konzernchef Scott Thompson verordnete Yahoo daraufhin jüngst ein Sparprogramm, bei dem rund 2000 der 14 000 Stellen wegfallen.

Thompson gliedert das Unternehmen neu und will dabei Nutzer und Werbekunden stärker in den Mittelpunkt stellen. So will er verlorenes Terrain gegenüber Google oder dem Online-Netzwerk Facebook gutmachen. Die Rivalen hatten sich einen immer größeren Teil am Werbekuchen gesichert. Yahoo war eine Allianz bei der Internetsuche mit dem Software-Konzern Microsoft eingegangen.

Yahoo und Microsoft verdienen daran, wenn Nutzer auf Links im Umfeld der Suche klicken - das gleiche Geschäftsmodell hat Google. Während die Einnahmen bei den bezahlten Links jedoch wuchsen, musste Yahoo in seinem angestammten Geschäft mit grafischen Werbeanzeigen einen Rückgang hinnehmen.

Mit den Zahlen übertraf Yahoo die Erwartungen der Analysten. Nachbörslich stieg die Aktie um 3 Prozent. Yahoo kann sich jedoch mit Google nicht ansatzweise messen, trotz aller Verbesserungen. Der Suchmaschinen-Primus verdiente im gleichen Zeitraum 2,9 Milliarden Dollar.

Yahoo kämpft schon seit Jahren gegen den Rückgang der Werbeumsätze an. Im Herbst wurde nach rund zwei Jahren Konzernchefin Carol Bartz gefeuert, ihr Nachfolger Thompson kommt von der Internet-Handelsplattform Ebay und räumte kräftig auf. Manager und Verwaltungsräte mussten gehen. Selbst Yahoo-Mitgründer Jerry Yang, der als ein Hindernis für größere Veränderungen galt, zog sich aus dem Unternehmen zurück.